Nittenau
Besonderer Jahrgang mit (nur) zwölf Abiturienten

Am Nittenauer Regentalgymnasium wurde ein besonders kleiner (G8-)Jahrgang verabschiedet.

21.07.2020 | Stand 16.09.2023, 4:48 Uhr
Bei der diesjährigen Abiverleihung am RTG Nittenau war vieles anders – nicht nur wegen Corona. −Foto: Jürgen Kuprat

Es war eine Premiere in vielfacher Hinsicht: Die erste Abiturfeier ohne anschließenden Ball, die erste für den neuen Schulleiter, die erste mit Sicherheitsabstand, aber vor allem die kleinste von allen. Lediglich zwölf Schülerinnen und Schüler erhielten am Freitag in der Aula des Regentalgymnasiums ihr Reifezeugnis. Vor sechs Jahren hatten sie sich entschieden, nicht wie ihre damaligen Mitschüler die Mittelstufe plus zu wählen, sondern auf schnellem Weg das Abitur zu erlangen. So fand die Verleihung der Zeugnisse also nicht nur coronabedingt in einem kleineren Rahmen statt. Aus diesem Grund aber bot sich die Gelegenheit, eine sehr persönliche Feier zu halten. Bürgermeister Boml konnte die Enttäuschung der Abiturienten über die nicht stattfindende Party nachempfinden. Oberstufenkoordinator Reuschl rekapitulierte die gefühlt täglich eintrudelnden Schreiben des Kultusministeriums zur Coronasituation. Den Wert der Bildung, der sich nicht absolut in Zahlen messen lasse, stellte anschließend der Schulleiter OStD Fiedler in seiner Ansprache dar. Dazu berief er sich auf keinen geringeren als Albert Einstein: „Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt“ und „Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information.“ Daher lasse sich die Leistung der Schülerinnen und Schüler nur bedingt mit den offiziell besseren Zahlenwerten chinesischer Schüler vergleichen, die täglich bis zu 14 Unterrichtsstunden hätten und dann noch zu Hause weiter lernen würden. Die Abiturienten sollten ihre Freiheit zu schätzen wissen, um später eine überlegte Wahl zu einer Ausbildung oder für ein Studium zu treffen und diesen Weg dann konsequent beschreiten zu können. Zusammen mit den Abiturzeugnissen wurde auch der Ehrenpreis der Schule an drei Schüler verliehen: Richard Brockmann (Sanitätsdienst), Zoe Weinberger (Schülersprecherin) Janina Auburger (Tutorin); sie erreichte im Abitur die Traumnote von 1,0 und erhielt den Biologie-Zukunftspreis und den Abiturpreis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung.

Nach dem abschließenden Musikstück des Streichquartetts unter der Leitung von Dr. Wagner, welches die Veranstaltung feierlich umrahmte, wurde auf dem Pausenhof der Schule zusammen mit den Ehrengästen noch ein Erinnerungsfoto gemacht – natürlich mit Abstand.

Den Abschluss dieses herausragenden Tages organisierten die Abiturienten in Form einer privaten Feier in einem Nittenauer Restaurant, zu der die Eltern und die Lehrer eingeladen waren.