Nach zwei Jahren Pause dürfen bei der Vier-Schanzen-Tournee der Skispringer wieder Zuschauer in den Stadien mit dabei sein. Deshalb sind dafür auch wieder zahlreiche Sanitäts-Einsatzkräfte zur medizinischen Absicherung erforderlich.
So machten sich Mitglieder der BRK-Bereitschaft und der Wasserwacht Waldmünchen am Neujahrstag auf den Weg ins Werdenfelser Land, um die Freunde des BRK Garmisch Partenkirchen beim Sanitätsdienst zu unterstützen, wie schon 13 Jahre vor der pandemiebedingten Pause.
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Für die 17 000 Zuschauer und 3000 Mitwirkenden (weitere Sicherheitskräfte, Presse, Verkaufsstandbetreiber, Athleten, Betreuer und sonstiges Personal) beim Neujahrs-Skispringen in Garmisch-Partenkirchen werden jedes Mal mindestens 35 Einsatzkräfte des Roten Kreuzes benötigt. Neben den umliegenden BRK-Gemeinschaften halfen Kräfte aus München und sogar aus Österreich mit sowie vier Waldmünchner und Andreas Schenk (alias Felix) aus Elz. Durch ihn war der Kontakt zwischen den Rot-Kreuzlern von Partenkirchen und Elz entstanden, später über Elz dann mit Waldmünchen.
Acht Posten zu besetzen
Nach Einweisung und Einteilung durch den Einsatzleiter in der Vereinsunterkunft wurden die Helfer in das Stadion gebracht. Es gab acht Posten, vier Rettungs- und Krankenwägen sowie eine Sanitätsstation zu besetzen. Die Oberpfälzer wurden zuerst für die Betreuung der Zuschauer eingeteilt. Hier war das Einsatzaufkommen etwas höher als in der Vergangenheit. Von der einfachen Ausgabe von Pflasterstreifen, über Nasenbluten bis hin zu bewusstlosen Personen aufgrund von Kreislaufproblemen waren zahlreiche Versorgungen zu leisten. So mussten auch einige Patienten von Rettungswagen in die Klinik gebracht werden, die aber nicht akut lebensbedrohlich erkrankt waren. Unterkühlungen gab es aufgrund der angenehmen Witterung nicht. Bei herrlichem Sonnenschein war es wohl einer der wärmsten Neujahrstage aller Zeiten.
Bereitschaft im VIP-Bereich
Beim zweiten Einsatzdienst nachmittags kamen die Waldmünchner in den VIP-Bereich, zum einen im Bereich beim Schanzentisch und zum anderen im Bereich des Aufsprungs bzw. Auslaufs. Hier beschränkte sich der Dienst auf die Bereitschaft. Dabei war es beeindruckend, die enorme Geschwindigkeit hautnah zu spüren, mit der die Skispringer an den Begrenzungen vorbeirauschten, wo die Sanitätsdienstleistenden standen.
Es war zum Glück keiner der Athleten bei der Landung gestürzt, auch wenn manch einer – dazu zählten auch die deutschen Wintersportler – einen Sturz in der Karriereleiter erleben mussten. Da konnten aber die Sanitäter nicht wieterhelfen. Trotzdem war die Stimmung im Stadion bestens. Insbesondere dann, wenn ein deutscher Athlet am Sprung war, gab es ein schwarz-rot-goldenes Fahnenmeer.
Organisation lief reibungslos
Nach den Aufräumarbeiten kamen die zahlreichen Helfer noch im Rot-Kreuz-Haus zusammen. Der Leiter der BRK-Bereitschaft Partenkirchen, Markus Kröninger, bedankte sich bei den Einsatzkräften, insbesondere bei den von auswärts angereisten Kollegen. Er hielt eine Abschlussbesprechung, bei der er zum Beispiel auch nach Verbesserungsvorschlägen fragte. Die Organisation der medizinischen Versorgung war jedoch bestens, und es lief alles reibungslos, wie zu hören war. Nach einer Brotzeit gab es noch Gelegenheit, sich mit den Einheimischen und den anderen Gästen dienstlich auszutauschen.
Schließlich kehrten die Trenck-städter nach einem erfüllten Tag und fast 24 Stunden wieder in die Heimat zurück. Das Ehrenamt beim Roten Kreuz kann – sowohl bei der Wasserwacht als auch der Bereitschaft – durchaus abwechslungsreich und interessant sein. Neue Einsatzkräfte werden dringend benötigt – nicht nur für das Skispringen.
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