Bildung
Bewegender Abschied für Schulamtschefin

Aus gesundheitlichen Gründen wurde Sabine Meier nach nur wenigen Jahren im Amt verabschiedet. Sie ging mit einem Appell.

24.07.2019 | Stand 16.09.2023, 5:31 Uhr
Gabi Hueber-Lutz

Schulamtsdirektorin Sabine Meier (links) und ihre Kollegin Nicola Moritz-Holzapfel Foto: Hueber-Lutz

Es war eine berührende Abschiedsfeier für Schulamtsdirektorin Sabine Meier. Im Bad Abbacher Kursaal bereiteten ihre Kollegen der Fachlichen Leiterin des Schulamts im Landkreis Kelheim einen sehr herzlichen Abschied. Aus gesundheitlichen Gründen kam dieser Abschied nicht erst mit dem Erreichen des Pensionsalters.

Über 40 aktive und pensionierte Schulleiter waren gekommen, stellten sich in einer langen Schlange an, um sich mit persönlichen Geschenken, Umarmungen und zum Teil Tränen in den Augen von Meier zu verabschieden. Das Defilee war eine beeindruckende Demonstration der Wertschätzung, die man der scheidenden Schulamtsdirektorin entgegenbrachte

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Landrat Martin Neumeyer bescheinigte Sabine Meier, sie haben in einer Zeit großer Herausforderung durch Integration und gesellschaftliche Veränderungen einen „tollen Job“ gemacht. Durch ihre Arbeit hätten viele Menschen eine „starke Pole-Position fürs Leben“ erhalten.

Der Leitenden Regierungsschuldirektor Franz Schneider sagte, er verabschiede Sabine Meier mit Respekt und großer Wertschätzung. Sie habe enorm zur Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung von Schulen in Niederbayern beigetragen. Zitate aus ihren „außergewöhnlich hervorragenden dienstlichen Beurteilungen“ verdeutlichten ihre Begabung und Qualifikation. Ausgeprägtes Einfühlungsvermögen, gepaart mit der nötigen Bestimmtheit und Konsequenz seien dazugekommen. Hörbar schwer fiel es Schulamtsdirektorin Nicola Moritz-Holzapfel die Abschiedsworte für ihre scheidende Kollegin zu sprechen. Sabine Meier hatte für sie den Schlüssel zum Schulamt dabei, den sie ihr übergab, in der Hoffnung, dass er in ihren Händen bleiben wird.

Die Position der Fachlichen Leitung ist derzeit ausgeschrieben. Moritz-Holzapfel steht im Moment alleine an der Spitze des Schulamts. Schulrat Heinz Wagner vom Personalrat hatte zuvor deutliche Kritik an der Arbeitsbelastung in elegante Ironie verpackt. Zum Beispiel, wenn er sagte, Sabine Meier habe lange Zeit alleine arbeiten dürfen, wo es früher drei Kräfte gegeben hatte. Und jetzt dürfe sie zuschauen, „wie sich die Erfolgsmodelle Evaluation, Inklusion und Digitalisierung gegenseitig jagen.“

Auch Sabine Meier fiel ihre Abschiedsrede sehr schwer. Auch sie hatte einen Appell dabei. Trotz steigender Anforderungen bleibe die Zahl der Verwaltungsangestellten im Schulamt und die Höhe der Stundenverpflichtung gleich. Mehr Zeit und mehr Personal sei nötig „sonst klappt es nicht“.

Eigentlich hätte sie eine richtig schöne Rede halten wollen, sagte Sabine Meier am Ende bedauernd. Franz Schneider schüttelte den Kopf: „Alles, was du gesagt hast, ist angekommen. Schöner kann eine Rede nicht sein.“