Trauer
Bewegender Abschied vom Lindner-Bräu

Hunderte erweisen dem Lindner-Bräu Heinz Kolbeck die letzte Ehre – der verfügte zum Abschied ein Fest mit Blasmusik.

11.05.2018 | Stand 16.09.2023, 6:15 Uhr

Hunderte nahmen beim feierlichen Requiem Abschied von Heinz Kolbeck, dem Lindner-Bräu. Fotos: Alois Dachs (3)/Christa Rabl-Dachs (2)

Als das Duo Peter Kopp „Stellt’s meine Ross in Stall“ spielt, haben viele Kirchenbesucher Tränen in den Augen. Es war eines der Lieblingsstücke von Heinz Kolbeck. Die beiden spielen das Stück zum Ende des feierlichen Requiems, das für denvor einer Woche verstorbenen Lindner-Bräuam Freitagnachmittag in der Stadtpfarrkirche abgehalten wird. Hunderte Trauergäste – so viele, dass im Pfarrhof noch Bänke aufgestellt werden müssen, sind gekommen.

Auf Wunsch des Verstorbenen wurde Kolbeck bereits am Dienstag im engsten Familienkreis auf dem Friedhof in Weißenregen beigesetzt. An diesem Tag gibt es für die vielen Vereine, Freunde und Gäste der Brauereigaststätte die Möglichkeit, in einem Gottesdienst Abschied zu nehmen.

Der Pfingstritt als roter Faden

Mit den Klängen des Marsches, mit dem der Pfingstritt aus der Innenstadt geleitet wird, ziehen die sieben Geistlichen mit Hauptzelebrant Dekan Herbert Mader in die Stadtpfarrkirche ein. Entsprechend endet der Gottesdienst gut eine Stunde später mit dem Te Deum, so wie es auch der Pfingstritt jedes Jahr tut. Fünf Redner würdigen im Anschluss an das Requiem das Leben und Wirken von Heinz Kolbeck. Bürgermeister Markus Hofmann stellt die Frage, „was wäre Bad Kötzting heute ohne den Lindner-Bräu?“, dem die Tradition, vor allem die Pfingst-Tradition seiner Heimatstadt, sehr am Herzen gelegen habe. „Am Stammtisch geht der ,Pfingstschmatz‘ ganzjährig“, sagt er. Er würdigt auch seine Verdienste als Vorbeter bei Flurumgängen und vielen anderen Gelegenheiten über die Jahrzehnte hinweg. Seine kräftige Stimme –die nun verstummt sei – habe ihn schon als Kind beeindruckt. Noch im Februar seien deshalb Tonaufnahmen gemacht worden, um sie für künftige Generationen bewahren zu können.

Belegschaft sagt danke

Corinna Schelz blickt für die Belegschaft auf ihren Chef zurück. Sie erinnert sich daran, als Heinz Kolbeck in der vierten Woche der Fastezeit dieses Jahr, als das Starkbierfest gefeiert wurde, zu ihr gesagt habe: „Etz derfst bold aaf mei Leicht geh.“ Er habe leider damit recht behalten. Die Angstellen nähmen an diesem Tag Abschied „vo an guaden Chef“, wie Schelz sagt. „Dank schee für alles, s’Locha, an Schmaz, dei Wesen.“

Dass der Lindner Heinz sehr musikalisch war, zeigt sich in der Gestaltung des Gottesdienstes. Ob die Familie Hiltner-Hirtreiter, der Arnbrucker Viergesang oder der Männergesangsverein aus Chamerau – allen war er zeitlebens Unterstützer und alle tragen zum Requiem bei.

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