„Blunzn“

05.10.2011 | Stand 05.10.2011, 17:21 Uhr

Wenn man im neuen Bayerischen Wörterbuch nach Blunze sucht, dann werden acht Grundbedeutungen angeboten, alle bezeichnen etwas Rundes, oft etwas, das sich in der Mitte ausweitet. Am bekanntesten ist die Blunze als Bezeichnung für unterschiedliche Wurstsorten. Meist meint man damit eine Blutwurst, aber auch den schwarzen oder roten Presssack, eine Leberwurst und Ähnliches. Daneben bezeichnet das Wort einen kurzen, weiten Sack, ein bauchiges Gefäß oder die Harnblase von Mensch und Tier. Die Blase des Schweines wurde früher oft zu einem Beutel oder Kinderball verarbeitet. Oft ist es aber auch nur ein allgemeiner Ausdruck für etwas Großes, Schweres und Unförmiges. Das Schwere oder Runde, das in allen Bedeutungen auftaucht, zeigt schon, wie damit geschimpft werden kann. Wer deutliche Figurprobleme hat und „auseinandergeht wie ein Germteig“, ob Männlein oder Weiblein, ist eine oder ein Blunzn, eine fette oder dicke Blunzn, oft auch eine eingeschnappte Blunzn. Auch Blunzerer oder Blunzerling schimpfen einen fetten Menschen. Ist jetzt fett auch schon ein Schimpfwort?