Verein
Bogenschießen im idyllischen Tal

Die Pfaltermühle bei Rappenbügl ist seit fast 35 Jahren die Heimat des Feldbogenclubs „Black-Hill-Bowhunters“.

08.05.2017 | Stand 16.09.2023, 6:35 Uhr
Werner Artmann

Über 170 Feldbogenschützen waren zum 37. Oberpfälzer Jagdbogenschießen zur „Pfaltermühle“ gekommen, um ihre Besten zu ermitteln. Fotos: Artmann

In einem kleinen, wasserreichen und idyllischen Tal am Fuße des Mühlbergs (402 Meter) liegt ganz verträumt nördlich von Rappenbügl die „Pfaltermühle“, seit fast 35 Jahren die Heimat des Feldbogenclubs „Black-Hill-Bowhunters.“ Dort treffen sich wöchentlich rund 40 aktive Mitglieder des Vereins, um ihren Lieblingsport, das „Jagdbogenschießen“ auszuüben. Und eines steht fest und darauf ist der insgesamt 249 Mitglieder umfassende Verein ganz stolz: Kein anderer Verein hat das Jagdbogenschießen im deutschsprachigen Raum so geprägt und keiner kann auf eine solche kontinuierliche Vergangenheit und Traditionspflege zurückgreifen, die nicht dem traditionellen, sondern dem jagdlichen Bogenschießen gilt. Nicht von ungefähr veranstalteten die „Black-Hill-Bowhunters“ am vergangenen Wochenende ihr 37. Oberpfälzer Jagdbogenturnier an der „Pfaltermühle“.

Gerne blicken die beiden „Urgesteine“ und Gründungsmitglieder „Ginger“ Rudi Schmidt und „Reita“ Georg Reiter auf das Gründungsjahr 1979 zurück, als sie zusammen mit Gerhard Nießl und Herbert Liebl und weiteren sechs Bogenschützen den Teublitzer Feldbogenclub „Black-Hill-Bowhunters“ gründeten. Noch heute übernimmt Schmidt das Amt des 2. Vorsitzenden, Reiter ist nach vielen Jahren Mitarbeit in der Vorstandschaft nur mehr aktiv als Bogenschütze. Beide kommen heute noch ins Schwärmen und erinnern sich an die ersten Stunden mit „Pfeil und Bogen“. Diese Sportart war damals schon bei den US-Amerikanern in Hohenfels bekannt und von dort bekamen Schmidt und Reiter auch ihre ersten wettkampftauglichen Bögen. Bei einem Amerikaaufenthalt sammelten die beiden Erfahrungen in dieser Sportart, um diese dann an die Interessenten in der Heimat zu übermitteln.

„Das Interesse am Schießen mit dem Feldbogen stieg explosionsartig an und auf Anhieb kamen immer mehr Bogenfreunde zu unserem Club,“ erinnerte sich „Ginger“ Schmidt. Eine „Mammutaufgabe“ für den noch jungen Verein war dann das erste Oberpfälzer Jagdbogenturnier im Jahre 1981, an dem sich rund 50 Bogenschützen aus dem deutschsprachigen Raum beteiligten. Es fand damals in Marienthal am Regen unter der Schirmherrschaft des ehemaligen MdL Dietmar Zierer statt. Jahr für Jahr folgte dieses sportliche Treffen mit unterschiedlicher Teilnehmerzahlen (bis zu 400), jedoch immer mit großem Erfolg. „So blieben die kameradschaftlichen und sportlichen Verbindungen mit Bogenclubs aus Deutschland und den benachbarten Staaten immer eng verbunden,“ so Georg Reiter. Die bewundernswerte Einstellung und Arbeit für den Jagdbogensport hat über die Jahrzehnte vielen als Beispiel und Anregung gedient, eigene Gemeinschaften und Vereine zu gründen.

Auch heute gehen die „Black Hill Bowhunters“ wieder beispielhaft voran, „um den Jagdbogensport interessanter, herausfordernder und nachvollziehbarer zu gestalten“, stellte in einem Gespräch mit unserem Medienhaus der erst im Januar diesen Jahres bei der Jahreshauptversammlung neu gewählte 1. Vorsitzende „Done“ Anton Winkler fest. Seit etwa drei Jahren ist er erst mit dem Bogensport verbunden und seit einem Jahr Mitglied bei den „Black-Hill-Bowhunters“.

Das Feldbogenschießen ist mittlerweile keine außergewöhnliche Sportart mehr, sondern kann schon eine lange Tradition aufweisen. Seine Hauptaufgabe als Vorsitzender sieht Winkler in der Mitgliederwerbung, der Gewinnung von aktiven Schützen und insbesondere im Heranführen von Jugendlichen an diesen interessanten Schießsport. Der Verein selbst ist in der glücklichen Lage, mit der „Pfaltermühle“ ein idyllisches und sicheres Vereinsgelände zu besitzen. „Sport, Natur, Kameradschaft und Geselligkeit stehen bei den ,Black Hill Bowhunters‘ an vorderster Stelle“, stellte Winkler fest. Sein Dank galt insbesondere der „guten Fee“ im Vereinsheim Pfaltermühle, Ingrid Prause, die schon jahrelang für die Bewirtung und Sauberkeit sorgt. Gelegenheit, das Schießen mit dem Feldbogen auszuüben, besteht jeden 1. Freitag im Monat ab 15 Uhr für Jugendliche und anschließend für Erwachsene am Vereinsgelände „Pfaltermühle“.

Höhepunkt jeden Jahres ist Anfang Mai das Oberpfälzer Jagdbogenschießen, zu dem Schützen aus ganz Deutschland und den benachbarten Ländern den Weg zur „Pfaltermühle“ finden. Am vergangenen Wochenende konnte Vorsitzender „Done“ Anton Winkler dazu rund 170 aktive Bogenschützen willkommen heißen. Jeder Parcours bestand aus 28 Scheiben bzw. 3-D-Tieren, bei denen die Schützen drei Pfeile benutzen konnten, wobei sich die Punktewertung jeweils halbierte.Die vielen Helfer sorgten wieder mal für eine tolle Verpflegung und eine gute Organisation.Am Abend trafen sich dann die Schützen zu einem gemütlichen Beisammensein, bei dem schießtechnisch gefachsimpelt wurde. Die Pflege der Kameradschaft mit allen befreundeten Bogenvereinen und Schützen stand dabei im Vordergrund. Umrahmt wurde der Abend vom Amberger Gitarristen und Sänger Harry Zawrel, der seine musikalische Klasse wieder unter Beweis stellte.

Mit dem neuen Vorsitzenden Anton Winkler arbeiten in der Vorstandschaft noch zusammen: 2. Vorsitzender Rudolf Schmidt, Kassier Andrea Lindner, 1. Schießleiter Ludwig Hoffmann, 2. Schießleiter Hans Berger, Schriftführer Thomas Eibl, Scheibenwart Gerd Haas, Gerätewart Erwin Kolmar und Jugendleiterin Michaela Steinkirchner.