In der Tat sieht der „streitbare“ Genosse, wie ihn einige seiner alten Wegbegleiter nennen, immer noch blendend aus. Der gebürtige Westfale, der 1968 nach Regensburg kam und an der Uni als Lektor für Tschechisch und Russisch wirkte, feiert in diesen Tagen seinen 80. Geburtstag. Die Stadt Regensburg bereitete dem ehemaligen Bürgermeister (1990 bis 1996) im Historischen Kurfürstenzimmer einen Empfang. Gekommen waren Repräsentanten aller Parteien und langjährige Weggefährten sowie natürlich seine Familie.
„Angesichts deiner großen Empathie für unsere Stadt und der Menschen ist vielen gar nicht aufgefallen, dass du ein gebürtiger Westfale bist“, wandte sich die Bürgermeisterin an ihren Vorvorgänger. Annuß habe es mit seiner Beharrlichkeit geschafft, einen geplanten, autogerechten Ausbau der Altstadt-Straßenzüge entlang der Donau und den Bau der dazugehörigen riesigen Brücke als groben Unfug zu erkennen und zu verwerfen.
Walter Annuß ist Träger der Kommunalen Verdienstmedaille des Freistaates und bekam die Silberne Bürgermedaille der Stadt. Insgesamt wirkte er 29 Jahre lang im Regensburger Stadtrat, drei davon als Fraktionsvorsitzender und sechs Jahre als Bürgermeister. Die damalige Oberbürgermeisterin, Christa Meier, hatte die Wahl zwischen Nobert Hartl, Joachim Wahnschaffe und Walter Annuß. Sie machte Annuß zu ihrem Stellvertreter. (xtl)
