Kommunalpolitik
Bürgermeister zeigten Geschlossenheit

Am Dienstag tagten fast alle Rathauschefs des Landkreises Schwandorf in der Oberpfalzhalle. Die Themen waren breitgefächert.

26.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:48 Uhr
Ein seltenes Bild: Fast alle der 33 Bürgermeister des Landkreises Schwandorf waren der Einladung von Landrat Thomas Ebeling (links) gefolgt. −Foto: Philipp Breu

Ein Anblick, den man eher selten zu Gesicht bekommt: 29 der 33 Bürgermeister des Landkreises Schwandorf versammelten sich am Dienstag an einem zentralen Ort. Der Grund:Landrat Thomas Ebeling(CSU) lud die Rathauschefs zu einer Versammlung in die Schwandorfer Oberpfalzhalle ein. Diskutiert wurde über Zukunftsthemen, aber auch lokalpolitische Dauerbrenner standen auf der Agenda.

„Für uns als Landkreis sind solche Veranstaltungen enorm wichtig“, sagte Thomas Ebeling am Rande des Treffens auf Nachfrage der Mittelbayerischen. Umso mehr freute es den Schwandorfer Landrat, der durch die gesamte Konferenz führte, dass die Bürgermeister so zahlreich erschienen waren. Neben einer Reihe an informativen Vorträgen stehe an solchen Tagen vor allem der gegenseitige Austausch im Vordergrund, erklärte der Landrat. „Es ist essenziell, dass man auch einfach mal ganz ungezwungen miteinander spricht“, so Ebeling.

Windkraft soll vorangetrieben werden

Zunächst ging es aber erstmal an den offiziellen Teil. Den Startschuss der Vortragsreihe setzte am Vormittag Ludwig Friedl von der Energieagentur Regensburg. Er stellte das Projekt „Windkümmerer“ des Bezirks Oberpfalz vor. Für eine gelingende Energiewende sei auch der Ausbau der Windenergie unabdingbar, so der Tenor. Einen zentralen Baustein nehmen dabei die regionalen „Windkümmerer“ ein, die als Unterstützer und Ansprechpartner den bayerischen Kommunen zur Seite stünden. Ziel sei es, die Akzeptanz für Windenergieanlagen zu erhöhen, Barrieren abzubauen und den Ausbau der Windenergie in Bayern anzuschieben.

Ein weiteres zentrales Thema der Bürgermeisterversammlung nahm die „Flächensparoffensive“ ein, die gleich vier Experten der Regierung der Oberpfalz vortrugen. Mit dem wirtschaftlichen Erfolg Bayerns sowie der in vielen Regionen wachsenden Bevölkerung seien in den vergangenen Jahren auch deutlich mehr Freiflächen für Siedlungs-und Verkehrszwecke in Anspruch genommen worden. Die Folge: Landwirtschaftliche Nutzflächen oder Flächen zur Naherholung reduzierten sich.

Flächennutzung birgt Konflikte

„Auch im Landkreis Schwandorf beobachten wir diesen Trend genau“, sagteLandrat Ebelingder Mittelbayerischen. Als Kommune stünde man in ständigem Konflikt zwischen der Schaffung neuer Wohn- und Gewerbeflächen und der Erhaltung der Natur. Ebeling: „Das in Einklang zu bringen, ist eine Mammutaufgabe“. Hans Prechtl (CSU), Stullner Bürgermeister und Pressesprecher des Landkreises Schwandorf, stimmte dem zu: „Dass die Regierung der Oberpfalz zu diesem Vortrag gleich mit vier Experten anrückt, zeigt ja schon, welchen Stellenwert dieses Thema für alle Kommunen hat.“

Doch auf der Bürgermeisterversammlung ging es nicht nur um Zukunftsmusik. Auch omnipräsente Themen wie die Herausforderungen des demografischen Wandels fanden Einzug. Und dazwischen? Da nahmen sich die Bürgermeister Zeit, um zu plaudern und gemeinsam zu essen. „Früher hat man solche Veranstaltungen auf zwei Stunden durchgepeitscht. Jetzt hat jeder die Chance, sein Gegenüber besser kennenzulernen. Genau so soll es doch sein. Schließlich sind wir alle Teil eines großen Landkreises“, resümierten die Veranstalter.