Natur
Bund Naturschutz bittet um Vorsicht

Die Kreisgruppe Schwandorf hilft Fröschen und Kröten auf dem Weg zu ihren Laichgebieten. Ehrenamtliche Helfer werden gesucht.

24.02.2022 | Stand 24.02.2022, 15:47 Uhr
Jetzt sind die Kröten wieder auf dem Weg in ihre Feuchtgebiete. −Foto: U. Meßlinger

Zahlreiche ehrenamtliche Helfer werden jetzt aktiv und bauen Schutzzäune auf, um die Tiere vor dem Tod auf der Straße zu bewahren. Die bayernweite Aktion rettet jährlich 500 000 bis 700 000 Amphibien das Leben. Autofahrer werden darum gebeten aufzupassen. Weitere Helfer sind willkommen.

Die nun ansteigenden Temperaturen locken Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. Laut einer Pressemitteilung werden deshalb jetzt von der Kreisgruppe Schwandorf des Bund Naturschutz (BN), ihren BN-Ortsgruppen und den Straßenbaubehörden im Landkreis die Amphibienschutzzäune aufgebaut. „Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad und besonders bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise auf Wanderschaft. Deshalb sind in diesen Wochen wieder zahlreiche ehrenamtlich Aktive des BN an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren jeden Abend und oft auch morgens die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite“, so Oskar Deichner, Biologe der Kreisgruppe Schwandorf.

„Bis Ende April muss man auf unseren Straßen mit den Amphibien oder mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind, rechnen“, so Deichner. Im Kreisgebiet befinden sich Amphibienzäune bei: Burglengenfeld, Trisching, Schmidgaden, Nabburg, Pfreimd, Trausnitz und Pullenried. Insgesamt sind sieben Schutzzäune aufgebaut. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer betreuen über acht bis zehn Wochen lang die Übergänge. Letztes Jahr konnten auf diese Weise viele Tiere vor dem Tod auf den Straßen bewahrt werden.

Deichner wünscht sich, dass die Krötenrettung im Landkreis an all diesen Strecken auch in Zukunft weitergehe: „Über die Jahrzehnte konnten wir zehntausende Kröten und Frösche vor dem Verkehrstod retten. Allerdings kommen viele Helfer in die Jahre. Wir hoffen, dass es überall gelingt, dass die Betreuung der Zäune von Jüngeren übernommen wird. Wer etwas Gutes tun will, ist jederzeit herzlich willkommen mitzuhelfen.“

Traurigerweise stellen immer mehr Helfer in den letzten Jahren fest, dass an vielen Übergängen die Anzahl der Tiere in den Fangeimern sinkt. Klaus Pöhler, Vorsitzender der Kreisgruppe warnt: „Wenn wir nicht entschieden gegen die Klimakrise vorgehen, werden die trockenen Sommer und Frühjahre, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, zur Regel. Selbst Allerweltsarten wie Erdkröte und Grasfrosch könnten dann zu einem seltenen Anblick werden.“

„Für den Schutz der Amphibien, die aufgrund ihrer schnell austrocknenden Haut auf Feuchtigkeit angewiesen sind, müssen die Gewässer im Landkreis geschützt oder renaturiert und feuchte Wiesen und Weiden erhalten werden“, so Pöhler. „Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber das hilft langfristig nur, wenn auch ihre Lebensräume erhalten werden.“

Autofahrer werden deshalb gebeten, sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen zu halten und auf Helfer zu achten, die am Straßenrand Tiere einsammeln. Wer eine Stelle entdeckt hat, an der viele Amphibien überfahren wurden und wo sich kein Schutzzaun befindet, soll sich bitte per E-Mail melden: amphibien@bund-naturschutz.de.