150. Jubiläum
Burggriesbach feierte seine Feuerwehr

27.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:35 Uhr
Heike Regnet
Die Festdamen der FF Burggriesbach waren in ihren petrolfarbenen Festkleidern ein Augenschmaus. −Foto: Regnet

Drei Tage war Burggriesbach in Feierlaune, denn die Freiwillige Feuerwehr hatte zum 150. Jubiläum ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet.

„Es ist einfach ein geiles Fest“, brachte es Kommandant Andreas Hiemer in seinem Grußwort am Sonntag auf den Punkt und der Beifall der Festgäste im Zelt gab ihm Recht.

Die Vorbereitungen waren schon vor Monaten angelaufen und nun wurden alle Mühen mit einer sicher unvergesslichen Jubiläumsfeier belohnt. Ein Garant für beste Stimmung waren an allen Tagen die Festdamen, die am Samstag mit einem Showtanz im Festzelt begeisterten und am Sonntag in ihren petrolfarbenen Festkleidern eine wahre Augenweide waren – im Festzelt ebenso wie beim Festzug.

Am Freitag startete die Jubelfeier mit einem ganz besonderen Musikact: Vor Ort waren die DJs Harris & Ford aus Österreich, die den zahlreichen Partygästen kräftig einheizten. Am Samstag war den ganzen Tag über auf dem DJK-Sportgelände, auf dem das Festzelt stand, viel geboten. Wer wollte, konnte als Baggerführer sein Können unter Beweis stellen. Hoch hinaus ging es mit dem Hubschrauber zu Rundflügen über die Segelau und auch die Feuerwehrfahrzeugschau kam gut an. Viele nutzten die Gelegenheit, die Ausrüstung der Wehr einmal in aller Ruhe genauestens in Augenschein zu nehmen.

Heißluftballon hob ab

Ein besonderes Highlight war der Start des Heißluftballons, der nach gut einer Stunde nahe Sulzkirchen landete. Einer der Passagiere war Pater Sales. „Es war richtig gut“, erzählt er begeistert. „Und wir hatten viel zu tun.“ So ist bei einer Ballonfahrt auch der Einsatz der Fahrgäste gefragt, wenn es darum geht „die Löcher zu schließen“.

Mit den Gipfelstürmern am Samstag und D‘Rebell‘n am Sonntag war für beste Stimmung gesorgt. Der Kirchenzug mit Totenehrung ging am Sonntag dem Festgottesdienst mit Pater Sales, musikalisch umrahmt von der Stadtkapelle Berching, voraus.

Vorstand Rudi Zech hieß die Gäste in Burggriesbach willkommen, darunter auch die Patenwehren Lauterbach und Stierbaum-Rübling.

Mit 150 Jahren zählt die FF Burggriesbach zu den Ältesten im Landkreis, stellte Zech fest und blickte auf die Anfänge. So wurde die Wehr am 18. Oktober 1872 gegründet. Im Schreiben des Königlichen Bezirksamtes Beilngries aus dem Jahr 1898 sind insgesamt 57 Vereine aus der Region aufgeführt – nur sechs davon weisen ein noch früheres Gründungsjahr auf. 1906 wurde die erste Feuerwehrspritze, 1938 die zweite gekauft. Beide Originale sind bis heute im Besitz der Wehr.

Groß ist der Zusammenhalt im Verein. Gemeinsam wurde das Feuerwehrgerätehaus am heutigen Standort gebaut und erweitert – stets mit viel Eigenleistung. 2015 erhielt die Wehr ein neues Fahrzeug, 2020 ein MTW und ist damit für die Zukunft bestens ausgerüstet.

Auch im gesellschaftlichen Leben des Dorfes ist die Feuerwehr eine feste Größe. Zum Jubiläum wurde die bereits vor 25 Jahren aufgelegte Festschrift fortgeschrieben und in modernem Layout neu aufgelegt.

Zech dankte allen, die zum Gelingen des 150-jährigen Jubiläums beigetragen haben. Ein Dankeschön hielten aber auch die Festdamen für Rudi Zech bereit und überreichten ihm lachend bequeme Pantoletten in glänzendem Silberton.

Gleich drei Politiker hatten die Schirmherrschaft übernommen, so Finanzminister Albert Füracker, Landrat Willibald Gailler und Bürgermeister Alexander Dorr. Letzterer zollte den Organisatoren der Jubelfeier im Namen der Schirmherren Respekt für das herausragende Fest. Die Mitglieder seien rund um die Uhr bereit, anderen in Not zu helfen.

Lob vom Kreisbrandrat

Kreisbrandrat Jürgen Kohl gratulierte zum runden Jubiläum. Die Wehr Burggriesbach engagiere sich seit jeher mit größtem Einsatz und könne daher zurecht ein „glorreiches Fest“ feiern. Glückwünsche kamen auch von den Patenvereinen. „Wir san a richtig starke Truppe“, betonte Andi Hiemer, Kommandant der Jubelwehr im Schlusswort. „Wenn in der Segelau was los ist, helfen immer alle zam.“

Über 120 Vereine beteiligten sich am Nachmittag am großen Festzug vom Sportgelände durch den Ort und wieder zurück. Mit dabei waren neben den Musikkapellen auch Festgäste aus Kirche und Politik. Viel Beifall gab es für die Fahnenschwenker, die beim Einzug ins Festzelt bei schweißtreibender Hitze ihr Bestes gaben und sich mächtig ins Zeug legten.