Ukraine-Krieg
Busse aus Bodenwöhr holen Geflüchtete

Familie Hauck hilft Kriegsvertriebenen aus der Ukraine. Sie hofft dafür auf Spenden für Diesel für weitere Fahrten.

17.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:40 Uhr
Renate Ahrens
Viele Busfahrer und Helfer machen sich bald wieder auf den Weg. Doch die hohen Dieselkosten sind ein Problem. −Foto: Beate Hauck

Familie Hauck, die in Bodenwöhr ein Busunternehmen betreibt, überlegte nicht lange. Als sie erfuhr, dass zusammen mit der Regensburger Organisation Space Eye bereits ein befreundetes Busunternehmen an die ukrainische Grenze fährt, um Kriegsflüchtlinge zu holen, stand fest: Die Haucks schließen sich an.

Beate und Heribert Hauck fahren selbst große Reisebusse und Tochter Christin arbeitet im Familienunternehmen als Auszubildende im Büro. Melanie Derr, eine weitere Auszubildende, spricht wie weitere Busfahrer Russisch - ideale Voraussetzungen also für die Hilfsaktion.

Mehrere Stationen fuhr der Konvoi an, etwa Dolhobyczow, eine kleine Station an der ukrainisch-polnischen Grenze, oder den großen Grenzort Przemysl. Die Busse teilten sich auf und machten auch in Krakau, Katowice und Breslau Halt. In den Grenzorten waren leerstehende Gebäude als Lagerhallen für Hilfsgüter umfunktioniert worden.

Konto:Verwendung:
Es wurde eigens ein Konto eingerichtet für die Unterstützung weiterer Fahrten, die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in die Oberpfalz bringen: Spendenkonto Ukraine Beate Hauck, Sparkasse Schwandorf, IBAN: DE38 7505 1040 0031 6714 31.Familie Hauck will mit den Spenden den Treibstoff für die Busse bezahlen. Sollte Geld übrigbleiben, werde dieses an eine Hilfsorganisation gespendet.

Der Bahnhof in Krakau gab den Ankommenden – hauptsächlich Frauen und Kinder - Schutz vor der Kälte. Sie schliefen am Boden auf Decken oder Isomatten, erzählt Beate Hauck. Die Busse wurden nur schleppend voll. „Viele hatten Angst und waren unsicher, weil sie nicht wussten, was sie in Deutschland erwartet.“

Zwei Tage später kamen die Busse voller erschöpfter Geflüchteter in Regensburg an. Christin Hauck hatte an der polnischen Grenze einen Disneyfilm an der Tankstelle gekauft - das lenkte die Kinder im Bus ab.