Mediengruppe Bayern exklusiv
Cannabis-Produzent mahnt: „Legales Gras aus Cannabis-Clubs kaum zu kontrollieren“

14.04.2023 | Stand 14.04.2023, 19:13 Uhr
Die Bundesregierung plant eine beschränkte Legalisierung von Cannabis. −Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Constantin von der Groeben, Geschäftsführer der Firma Demecan, die medizinisches Cannabis produziert, sieht einige Hürden in den Legalisierungs-Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).



„Eigenanbau mit zwei, drei Pflanzen ist ok. Man kann sich ausprobieren, lernt das Produkt kennen. Kritisch wird es, wenn Clubmitglieder für andere anbauen“, sagte von der Groeben den Zeitungen der Mediengruppe Bayern, „Qualitätskontrolle auf großer Fläche ist anspruchsvoll. Wer soll das kontrollieren? Welche Behörde kann in Hunderte, Tausende Clubs gehen? Das wird einfach nicht möglich sein.“

„Professioneller Handel wird sich durchsetzen“

Gleichzeitig mahnt der Experte, dass großflächiger Anbau für Laien nicht so einfach sein. Es sei fraglich, inwiefern Cannabis-Clubs die erforderlichen Investitionen, Flächenmiete, Verwaltungskosten, Suchtberatung und Abgabe-Kontrolle stemmen sollen: „Ich glaube, dass die Mengenbegrenzungen für Clubs zum Problem werden. Das wird spannend, wie sie sich durch Mitgliedsbeiträge finanzieren sollen.“ Schlussendlich prognostiziert Constantin von der Groeben, dass sich der professionelle Handel bei passenden Rahmenbedingungen durchsetzen werde: „Wenn die Modellprojekte gut laufen und wir einen kommerziellen Markt haben, werden sich Cannabis-Clubs eh überholen.“