Konzert
Copperfield zurück mit neuen Songs

T. G. Copperfield präsentiert am 11. Juni auf der Open Air-Bühne vor dem L. A. in Cham sein neues Album „The Electric Band“.

09.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:30 Uhr
Gregor Raab
Die Bühne ist das Lebenselixier von Tilo George Copperfield und seiner Live-Band. −Foto: Sandy Rösch /Sandy Rösch

Songwriter, Gitarrist und Sänger Tilo George Copperfield ist ständig auf der Suche nach dem nächsten Song. Mit acht Soloplatten im Gepäck hat er sich einen festen Platz in der deutschen Blues- und Rocklandschaft erspielt. Mit seinem neuen Album „The Electric Band“ kehrt er zu seinen Wurzeln zurück und legt eine bluesrockige Scheibe vor, die ein lautes Loblied auf seine Live-Band singt. Live im Studio aufgenommen während der Pandemie 2020, kam alles auf vier Jungs in einem Raum an, die mit Energie und Herz am Werk sind.

Das letzte Album „Crank it up in Nashville“ ist vor knapp zwei Jahren erschienen. Eine außergewöhnlich lange Pause. Warum dauerte es diesmal etwas länger?

Da muss ich gleich einhaken, denn Ende 2019 erschien ja noch meine EP „Talkin‘ Shop“, mit der ich dann eigentlich auf Tour war vor dem ganzen Corona-Wahnsinn. Ich hätte das Album auch schon früher rausbringen können, aber aus bekannten Gründen machte das einfach keinen Sinn. Corona war dann ja auch ein bisschen Schuld daran, dass „Talkin‘ Shop“ ein wenig untergegangen ist. Ich bin aber immer noch extrem stolz darauf, da das wahrscheinlich bisher meine außergewöhnlichste Veröffentlichung war.

Hatte die Corona-Pandemie Ihre Arbeit beeinflusst?

Absolut! Zum einen fielen ja von heute auf morgen komplett alle Live-Termine weg. Wir hatten eine Tour durch ganz Deutschland organisiert und mussten dann einen Tag vor unserem Konzert in Köln alles absagen. Das ganze Jahr 2020 war ein ziemliches Auf und Ab. Im Sommer waren dann kurzfristig ein paar Auftritte im Freien möglich, aber recht bald wurde auch das wieder gestoppt. Selbst Proben waren nur unter erschwerten Bedingungen oder gar nicht möglich. Die Arbeit am neuen Album war für uns auch erstmal eine aufwändige Geschichte. Wir waren sehr vorsichtig, hatten ein Test- und Hygienekonzept und haben es trotzdem geschafft, ein rundes Ergebnis zu liefern. Ein Album, das komplett in dieser verrückten Zeit entstanden ist, schweißt zusammen.

Manche Künstler schreiben ihre besten Songs in Ausnahmesituationen. Wie ist das bei Ihnen?

Ich muss mich beim Songwriting zurückziehen, weil ich sehr konzentriert an meinen Songs arbeite. Ich brauche eine inspirierende Umgebung. Da ich noch kurz vor Corona nach Falkenstein umgezogen bin und mir dort einen tollen Proberaum eingerichtet habe, hatte ich sozusagen die besten Voraussetzungen. Das klingt jetzt zwar blöd, aber ohne die Pandemie hätte ich gar nicht die Zeit gehabt, mich so intensiv mit neuem Material zu beschäftigen. Das gesamte neue Album „The Electric Band“ ist ja auch schon in der ersten Jahreshälfte 2020 geschrieben und arrangiert worden.

Was können die Fans von „The Electric Band“ erwarten?

Grundsätzlich wollte ich diesmal meine hervorragende Live-Band in den Vordergrund der Produktion stellen. Deshalb heißt die Platte „The Electric Band“. Ziel war es, Songs aufzunehmen, bei denen wir selbst den größtmöglichen Spielspaß haben und bei denen sich alle ausleben können. Seit einigen Jahren bin ich nun schon mit Claus Bächer (Keys), Michael „Air“ Hofmann (Drums) und Michael „Don Karlos“ Karl (Bass) unterwegs und wir sind zu einer starken Einheit zusammengewachsen. Herausgekommen ist dabei mein wahrscheinlich bisher bluesrockigstes Werk. Dabei ist auch mit „Welcome to the Farm“ mein bisher längstes Stück entstanden. Der Klang ist aus meiner Sicht ganz hervorragend geworden. Speziell für Vinyl gemixt und gemastered, aber auch auf CD dynamisch und lebendig. Wir haben uns bei jedem Instrument und bei den Vocals viel Mühe gegeben, dass wir den schönsten und authentischsten Sound rauskitzeln können.

Gibt es auf der Scheibe einen Lieblingssong?

Das wechselt von Tag zu Tag. Je nach Stimmungslage. Deswegen muss ich sagen, dass es nicht den Lieblingssong gibt, sondern viele Lieblingsmomente.

Wie sehr vermissen Sie die Bühne?

Ganz extrem, und deshalb freue ich mich schon auf den 11. Juni. Denn da werden wir mit unseren neuen Songs auf der Open Air-Bühne vor dem L.A. Cham in der Badstraße stehen, und das bei freiem Eintritt. Wenn das Wetter mitspielt, wird das richtig klasse, denn wir können es gar nicht mehr erwarten, das neue Material vorzustellen. Live entwickeln die Songs auch immer ein Eigenleben, und wir lassen uns oft vom Vibe mitreißen, improvisieren und jammen, was das Zeug hält. Diese Musik ist für die Bühne gemacht und gerade im Freien mit tollem Sound. Ich kann es gar nicht mehr erwarten. (cga)