Abschlussfeier
Corona fordert Schüler extrem

Die Schwarzachtal-Mittelschule verabschiedet auch 30 M-Zügler und 36 „Quali“-Schüler in einen neuen Lebensabschnitt.

29.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:31 Uhr
Die geehrten Schüler der Klassen 10 aM und 10 bM mit der Schulbesten Angelina Schwarz (7. v. l.). Sie bekam den Schul-Ehrenpreis. −Foto: Franz Bucher

Die Schüler der Klassen 9b, 10aM und 10bM der Schwarzachtal-Mittelschule haben es geschafft: Sie haben ihren Abschluss in der Tasche. Am Mittwoch erhielten sie ihre Zeugnisse. Dementsprechend gut gelaunt waren sie bei der Abschlussfeier in der Dreifachturnhalle.

Pastoralreferent Martin Kowalski sagte in der Abschlussandacht, die Stadtpfarrer Wolfgang Häupl mit den Schülern feierte, dass sich die Absolventen nach den Strapazen der vergangenen Wochen und Monate Ruhe verdient hätten. „Ihr habt euch nicht vom rechten Weg abbringen lassen“, bescheinigte er den Schülern. Dazu ermutige auch Jesus die Menschen. „Er will uns Halt geben“, sagte Kowalski.

Corona veränderte Schulleben

Rektor Kurt Breu legte seiner Abschiedsrede das Lied von Marius Müller-Westernhagen „Es geht mir gut“ zugrunde. Nach einem außergewöhnlichen Schuljahr, das geprägt war von Corona, sei dies nur zu verständlich. Das Virus habe nicht nur das Leben der Schüler durcheinandergewirbelt, sondern auch das Lehren und Lernen in nie dagewesener Weise verändert. Hygieneregeln mussten beachtet, Mund-Nasenschutz auch im Unterricht getragen, Abstand gehalten, Kontakte eingeschränkt sowie Prüfungen verschoben werden. Manches Projekt musste ausfallen. Viele Monate seien die Schüler auf sich gestellt gewesen und es wurde ihnen in erhöhtem Maße Selbstständigkeit, Leistungsbereitschaft, Eigenverantwortung, Selbstorganisation und Durchhaltevermögen abverlangt.

Gefordert waren auch die Lehrkräfte, die sich mit zusätzlichem Aufwand auf digitalen Unterricht umstellen und in Onlineschulungen fortbilden mussten. Corona bedeutete für alle Ungewissheit, Ängste, Einschränkungen und Verzicht auf Gewohntes und Wertgeschätztes. Optimismus war und ist gefragt. „Wir haben das Beste aus der Situation gemacht“, resümierte Breu. Das vergangene Schuljahr sei aber kein verlorenes. Aber alle hätten sich der Situation angepasst, gut und zielstrebig mitgearbeitet, sagte Breu.

Bei der Zeugnisübergabe freute sich Breu, dass jeder Abschlussschüler den erfolgreichen Mittelschulabschluss erreicht hat. Darüber hinaus konnte er 36 Schülern zum qualifizierenden Mittelschulabschluss (94,7 Prozent erfolgreich inklusive 9aM/9bM) sowie allen 30 M10-Schülern zum Mittleren Bildungsabschluss gratulieren.

Eintritt in die Berufswelt

Heute sei der Tag, auf den die Schüler neun oder zehn Jahre lang hingearbeitet hatten, sagte Bürgermeister Markus Ackermann. Man verspüre eine große Erleichterung, weil man dem Würgegriff der Corona-Pandemie entkommen sei. Mit dem heutigen Tag beginne für die Schüler ein neuer Lebensabschnitt, nämlich der Eintritt in die Berufswelt. Durch Fleiß und gute Arbeit der Lehrer sei hierfür der Grundstein gelegt worden. Für die Entlassschüler gebe es eine Unzahl von Möglichkeiten, Ziele zu verwirklichen. Jeder Einzelne entscheide selbst, was er daraus mache. Die Startbedingungen seien derzeit optimal, so Ackermann. „Zeigt, dass ihr vernünftige, anständige und fleißige Jugendliche seid! Bringt Euch aktiv in der Gesellschaft ein!“

Der Vorsitzende des Elternbeirates, Konrad Harter, meinte, dass der Einsatz für das Homeschooling die größte Herausforderung für die Eltern gewesen sei. Nun sei die Zeit reif für Neues.

Auch die jeweiligen Klassenleiter verabschiedeten die Absolventen in den neuen Lebensabschnitt. Sie ließen auf – bisweilen humorvolle Weise – das Jahr Revue passieren und riefen die besonderen Momente in Erinnerung.

Auch wenn die Corona-Zeit recht hart gewesen sei, die Klassengemeinschaft habe darunter nicht gelitten, sagte Schülersprecherin Jasmin Ruhland für die Klasse 9b. „Es war eine schöne Zeit.“ „Heilfroh, dass nun alles vorbei ist“, waren auch die Abschlussredner der zehnten Klassen, Lena Gruber, Kilian Ederer und Anna Bemmerl. Dennoch werden sie die Zeit an der Schule vermissen. (wbf)