Sitzung
Corona ist im Tourismus noch spürbar

Der Tourismusverband Eichstätt traf sich zur Mitgliederversammlung. Trotz der Pandemie blickt man positiv in die Zukunft.

25.11.2021 | Stand 15.09.2023, 22:54 Uhr
Landrat Alexander Anetsberger (unten links) und Christoph Würflein (oben links), der erste Vorsitzende und der Geschäftsführer des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal bei der Mitgliedersitzung. −Foto: Heike Baumgärtner

Wie hat die Tourismusregion Naturpark Altmühltal das zweite Corona-Jahr überstanden? Erste Antworten auf diese Frage lieferte die Mitgliederversammlung des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal am Dienstag, 23. November, in Eichstätt. Dabei richtete sich der Blick aber auch in die Zukunft und auf aktuelle Trends – wie den nachhaltigen Tourismus. Hier sieht Christoph Würflein die Region in einer Vorreiterrolle. Während die Entwicklung und Umsetzung eines nachhaltigen und klimaschonenden Tourismus in den meisten in- und ausländischen Destinationen erst jetzt in den Fokus rücke, so der Geschäftsführer des Naturpark Altmühltal, sei dieser im Naturpark Altmühltal seit den 1980er Jahren im Tourismuskonzept verankert und ein „Teil der DNA“.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie waren im Tourismus auch 2021 deutlich spürbar, wie der vorläufige Saisonbericht, der auf der Mitgliederversammlung präsentiert wurde, zeigt. So verzeichnete der Naturpark Altmühltal von Januar bis September ein Minus von 8,6 Prozent bei den Gästeankünften und von 5,9 Prozent bei den Übernachtungen. Damit fiel der Rückgang jedoch geringer aus, als dies bayernweit der Fall war. Im August lag die Zahl der Übernachtungen mit 225721 sogar deutlich über dem Wert von 2019. „Im Bereich Urlaub und Erholung geht es deutlich aufwärts“, urteilte Landrat Alexander Anetsberger, der erste Vorsitzende des Tourismusverbands Naturpark Altmühltal.

Als großes Problem für das Gastgewerbe zeichnet sich jedoch der Personalmangel ab, heißt es in der Pressemeldung der Tourist Info. Viele Mitarbeiter haben wegen des Lockdowns und Kurzarbeit die Branche gewechselt. Die Schwierigkeiten, Ersatz zu finden, hemmen die Erholung nach der Corona-Krise. Positiv zu bemerken ist dagegen, dass der Naherholungs- und Ausflugstourismus zu weniger Konflikten und „Overcrowding“ führte als noch 2020. Besonders stark stieg 2021 das Interesse für Camping- und Wohnmobilurlaub – auch wenn der regenreiche Sommer für leichte Abstriche sorgte.

Seinen Marketingschwerpunkt legt der Naturpark Altmühltal auch 2022 auf das Radfahren. Mit der Eröffnung des GeoRadwegs Altmühltal, soll die Region einen neuen Leuchtturm zusätzlich zum beliebten Altmühltal-Radweg bekommen. Außerdem wurden spezielle Angebote für neue Zielgruppen entwickelt. Beim Wandern steht nach wie vor die Qualität des Angebots im Fokus. Für mehrere der Schlaufenwege am Altmühltal-Panoramaweg stand eine erneute Qualitätsprüfung an. Für die kommende Saison hat der Naturpark Altmühltal außerdem die Überarbeitung seines Internetauftritts in Angriff genommen. Das Angebot soll aber auch an die aktuellen Ansprüche der Nutzer angepasst werden. Gute Nachrichten gab es bei der Vorstellung des Werbe- und Finanzplans für 2022: Die 35 Mitgliedsgemeinden und -städte des Tourismusverbands, erwartet erneut eine historisch niedrige Umlage von nur einem Euro. Hintergrund ist die Auflösung der Rücklagen des Verbands. Negative Erfahrungen anderer Tourismusverbände machten dieses Vorgehen notwendig. Seit 2015 können die Mittel jedoch sukzessive aus der Rücklage entnommen und dem laufenden Haushalt zugeführt werden.