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CSU stellte Weichen für Bundestagswahl

Delegierte und Ersatzdelegierte sind gewählt. Die Direktkandidaten Matthias Scherr und Dr. Andreas Gruber stellten sich vor.

20.01.2021 | Stand 16.09.2023, 4:20 Uhr
Anton Feigl
Nach der Wahl – vordere Reihe (v. li.): MdB Karl Holmeier, die Bundestagskandidaten Matthias Scherr und Dr. Andreas Gruber, Bürgermeister Alois Hamperl und CSU-Ortsvorsitzender Reinhard Jäger; mittlere Reihe: die gewählten Delegierten; hintere Reihe: die Ersatzdelegierten  −Foto: Anton Feigl

Unter strikter Einhaltung des Hygienekonzepts fand in der Turnhalle der erste Teil der Jahresversammlung des CSU-Ortsverbandes Rettenbach statt, der sich hauptsächlich auf die Wahl der Delegierten und Ersatzdelegierten für die Kreisvertreterversammlung zur Bundestagswahl konzentrierte.

MdB Karl Holmeier betonte in seinem Grußwort, dass am 26. September die Bundestagswahl ansteht, wofür die Delegiertenwahlen in den Ortsverbänden zwingend notwendig seien und bis Ende Februar abgeschlossen sein sollten. Das Bundeswahlgesetz erkenne dabei ausschließlich die Präsenzform als gültige Wahlmethode an. Der Abgeordnete war voll des Lobes, dass Rettenbach der erste Ortsverband gewesen sei, der diese Versammlung durchführte.

Vieles auf den Weg gebracht

Dann schilderte er die aktuelle Situation im Bundestag. So sei im vergangenen Jahr vieles auf den Weg gebracht worden: die Mehrwertsteuersenkung, das Kurzarbeitergeld, die Kinderhilfe, das Corona-Hilfspaket – Sachen, die man sich vor einem Jahr noch nicht hätte vorstellen können. Weiter berichtete Holmeier über den Brexit-Deal, die Stärkung des Ehrenamtes und die schrittweise Umsetzung von 5G.

Stellung bezog er auch zu den Straßenbaumaßnahmen der B 20, der B 16 und der B 85 und informierte, dass in zwei Monaten die „Fulda-Konferenz“ stattfinde. Schließlich wies er darauf hin, wie wichtig es sei, dass man in Berlin wieder vertreten ist, denn beruhend auf den letzten Wahlergebnissen dürfe die Region Schwandorf 81 Delegierte entsenden, Cham nur 75, und vier stammen aus Brennberg sowie Wörth, den zwei Neuzugängen für den Bundeswahlkreis. Dann stellten sich die beiden Kandidaten für das Direktmandat – Matthias Scherr und Dr. Andreas Gruber – kurz vor. Matthias Scherr wohnt in Schellhof, ist JU-Kreisvorsitzender und Kreisrat im Landkreis Cham. Nach einem Studium der Volkswirtschaftslehre in Oxford und Regensburg sowie einer Station bei der Europäischen Zentralbank ist er nun als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Regensburg tätig. 2019 kandidierte er für das Europäische Parlament.

Unter Hinweis auf das Bockbierfest im vergangenen März und die Jugendversammlung zur Kommunalwahl bezeichnete er den Ortsverband Rettenbach als einen der engagiertesten im ganzen Landkreis. Im Zuge seiner Kandidatur habe er sich viele Sorgen der Bürger vor Ort angehört. Seine größten Anliegen im Wahlkreis aber seien unter anderem der Pfaffensteiner Tunnel, der Süd-Ost-Link Brennberg und der Ausbau der B 20. Außerdem sei er davon überzeugt, dass man bezüglich Corona vorsichtig sein müsse. Darum kritisiere er, dass die EU viel zu wenig Impfstoffe bestellt hätte und es viel mehr Transparenz geben müsste. Ein sehr wichtiges Thema sei für ihn auch der Klimaschutz und wie man besonders effizient vor Ort helfen sowie im Bundestag Grundwerte und Fachkompetenz gut vereinen könne.

Der weitere Kandidat, Dr. Andreas Gruber, kommt aus Reichenbach, ist 43 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Der promovierte Politologe erläuterte, warum er für den Bundestag kandidiert. Heimat war dabei ein großes Stichwort. „Wie geht’s weiter mit dem Thema Straßenbau?“ „Wie geht’s weiter im ländlichen Raum?“ Auch hier würden Entscheidungen in Berlin getroffen. Weitere wichtige Themen seien für ihn die Digitalisierung und die soziale Infrastruktur. Beispielsweise Städte wie Furth im Wald hätten keinen Kinderarzt mehr.

„I könnt‘ sofort loslegen“

Was ihn für den Bundestag qualifiziere? – Es sei das Gesamtpaket, das er mitbringe. Dies sei zum einen seine Berufserfahrung als Unternehmensberater und seine Tätigkeit als Abteilungsleiter für das Ressort Politik und Nachhaltigkeit bei der Deutschen Kreditbank. Berlin sei nicht einfach, konstatierte Dr. Gruber, aber durch seine politische Erfahrung kenne er das Thema Bundestag gut, denn er habe zwölf Jahre in Berlin gelebt. Außerdem sei auch er JU-Kreisvorsitzender gewesen und habe sich ein entsprechendes Netzwerk aufgebaut. Durch die Familie erlebe man zudem hautnah, wie sich politische Entscheidungen auswirken und, nicht zu vergessen, das Engagement in den Vereinen in der Heimat. Zum Abschluss stellte Gruber fest. „I brauch koa Vorbereitung und koa Trainingslager – i könnt‘ sofort loslegen.“

Nach einer Lüftungspause wurden unter Leitung von Konrad Weinzierl schließlich die Wahlen der Delegierten und Ersatzdelegierten für die Kreisvertreterversammlung zur Bundestagswahl durchgeführt.

Abschließend gab Ortsvorsitzender Jäger noch einen Ausblick auf die Termine 2021. (rto)