Auslandsaufenthalten
Dank Josef-Stanglmeier-Stiftung: Von der OTH in die weite Welt

13.05.2023 | Stand 13.05.2023, 19:00 Uhr
Die Preisträger des Josef-Stanglmeier-Preises mit ihren Unterstützern −Foto: Florian Hammerich/OTH

Wer zu lange auf einem bequemen Sessel sitzen bleibt, der kennt es: Das Aufstehen fällt immer schwerer. Dieses Bild nutzte Professor Markus Westner, Studiendekan und Auslandsbeauftragter der Fakultät Informatik und Mathematik an der OTH Regensburg, bei seinem Vortrag im Rahmen der Verleihung der Josef-Stanglmeier-Preise.

Er sowie die übrigen Redner, ermutigten die Preisträger daher laut einer Pressemitteilung dazu, die eigene Komfortzone zu verlassen und im Ausland den Horizont zu erweitern sowie Verständnis und Toleranz gegenüber anderen Kulturen zu entwickeln.

Die Josef-Stanglmeier-Stiftung fördert seit 1995 Studierende der OTH Regensburg finanziell und ideell. Bei der Preisverleihung überreichten Vorstandsvorsitzender Johannes Paintl und OTH-Vizepräsidentin Prof. Klaudia Winkler je 2500 Euro an Maximilian Ferenz, Anna Finsterle, Leon Kainhuber, Aaron Paulsen und Christina Ringlstetter. Der Innovationspreis, ebenso dotiert mit 2500 Euro, ging an Elisabeth Hockemeyer. Die Anerkennungspreise, und damit verbunden je 500 Euro, erhielten Andrea Florea, Jeremy Weindler und Jakob Wittmann.

Johannes Paintl hört auf

OTH-Vizepräsidentin Klaudia Winkler sprach nicht nur ihren großen Dank für die Unterstützung aus, sondern blickte mit Freude und Wehmut auf diesen Abend. „Es ist die letzte Preisverleihung des Vorstandsvorsitzenden Johannes Paintl“, sagte Winkler. Seit 2008 führt Paintl das Lebenswerk des Stifters und Bauunternehmers Josef Stanglmeier, und seiner Frau Franziska fort. Zum 30. September dieses Jahres wird sich Paintl in den Ruhestand begeben und den Vorsitz der Stiftung an den Abensberger Bürgermeister Uwe Brandl abgeben. Insgesamt engagiert sich die Stiftung aus dem Landkreis Kelheim in diesem Jahr mit einer Summe von 27500 Euro. 11000 Euro wurden bereits als Zuschüsse für Auslandsaufenthalte an OTH-Studierende vergeben.

Neben den Auslandsaufenthalten ist dem Vorsitzenden Johannes Paintl auch die Förderung von Innovationen wichtig, weshalb er diesen Sonderpreis ins Leben rief. „Es ist mir ein Anliegen, dass diese Innovation auch in der Praxis anwendbar ist“, so Paintl. Die diesjährige Preisträgerin Elisabeth Hockemeyer stellte ihre App „REgy“ vor. Damit will die 23-Jährige ihr Wissen aus ihrem Studium der „Regenerativen Energietechnik und Energieeffizienz“ weitergeben und bei der nachhaltigen Optimierung des eigenen Verbrauchsverhaltens behilflich sein. Die App „REgy“ sagt dem Anwender beispielsweise, um wieviel Uhr er am besten die Waschmaschine einschalten sollte.

Ein Unternehmen entwickelt

Wie sehr die Studierenden von der Förderung profitieren, berichtete Eugen Tereschenko. Der Abensberger Preisträger erzählte, wie er aus seiner Idee, der Optimierung von Routen für LNG-Tankerschiffe mit Hilfe von KI, ein Software-Unternehmen entwickelte, das aktuell drei Büros in London, Berlin und Regensburg hat. Christina Ringlstetter bedankte sich stellvertretend für alle Preisträger. „Ich sehe das Studium und die Hochschule als Raum unzähliger Möglichkeiten. Es braucht aber Gelegenheit, Mut und Unterstützung“, sagte sie mit Blick auf die Fürsprache von Professoren und Dozenten. Bei der Preisübergabe verriet Stiftungsvorsitzender Johannes Paintl Details zu den Lebenswegen der Studierenden und ihrer Projekte. Besonders ragt Aaron Paulsen heraus. Er spricht englisch, spanisch, französisch,, hebräisch und Mandarin. Er war Jugendbeauftragter im Europäischen Parlament, absolvierte Auslandsaufenthalte in Washington sowie Israel und sein Berufswunsch ist Diplomat. „Ich habe selten jemand so Zielstrebigen gesehen“, betonte Paintl.

OTH-Vizepräsidentin Klaudia Winkler überraschte auch den Vorsitzenden mit einer kleinen Laudatio. „Sie haben die Josef-Stanglmeier-Stiftung erfolgreich geleitetet und in die Zukunft geführt.“ Sichtlich gerührt nahm Paintl das Geschenk entgegen und verriet sein Motto für den Ruhestand: „Ich bleibe neugierig, bleiben Sie es auch.“ Für den musikalischen Ausklang sorgte das Musikduo ñovera.