Natur
Darunter leiden die Bäume im Landkreis

Klimawandel, Borkenkäfer, Fichtensterben: Das sind Schlagworte in der Debatte um die Wälder. Das Forstamt berät die Besitzer.

27.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:15 Uhr
Paul Neuhoff
Waldbesitzer Alois Weishäupl mit Andrea Steinbach und Michael Roßkopf (von rechts) auf der geschädigten Fläche. −Foto: Paul Neuhoff

Klimawandel, Borkenkäfer, Fichtensterben: Das sind Schlagworte, welche seit Jahren in der Debatte um die Zukunft der heimischen Wälder auftauchen. Große Anstrengungen unternimmt auf diesem Gebiet schon seit Jahren die Bayerische Forstverwaltung. Michael Roßkopf, Bereichsleiter Forsten im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg-Schwandorf, betreibt zusammen mit den Leitern der Forstreviere leidenschaftliche Aufklärungs- und Beratungstätigkeit.

Dabei geht es neben einem ausgewogenen Wald-Wild-Bestand auch darum, wie die vielen Privatwälder in Bayern so umgebaut werden können, dass sie weiterhin ihre Aufgaben als Holzlieferanten, CO2-Speicher, Erholungsraum für Menschen und Lebensraum für Tiere erfüllen können. Was die Fachleute auch umtreibt, ist der stetige Temperaturanstieg, der seit Beginn der 1990er Jahre 1,5 Grad beträgt.

Jüngster Baustein der Aufklärungsarbeit war die Besichtigung einer durch Borkenkäfer und Windwurf geschädigten Privatwaldfläche und einer Auslieferungsstelle für Pflanzware. Alois Weishäupl, der Eigentümer des Waldstücks an einem stark geneigten Hang bei Regenstauf, erläuterte, dass im dortigen Wald die früher vorherrschende Eiche Mitte des vorigen Jahrhunderts mehr und mehr durch die Fichte ersetzt wurde. In den letzten 20 Jahren hat der Borkenkäfer die durch den Trockenstress geschwächten Fichten „scheibchenweise“ befallen, was zum Absterben der Bäume und zu großen Kahlflächen führte.

Kosten:
Für passende Kulturen gibt es eine staatliche Förderung von 2,50 Euro pro Setzling. Damit können Waldbesitzer einen wesentlichen Teil der Kosten abdecken.

Auf einer solchen hat der Waldbesitzer schon begonnen, neue Jungpflanzen zu setzen. Wie Weishäupl erklärte, habe ihn die zuständige Revierförsterin Andrea Steinbach bei der Auswahl der für den Standort geeigneten Baumarten intensiv beraten und mit ihm ein Pflanzkonzept ausgearbeitet. Im konkreten Fall wurden als Beimischung zu Tannen und Fichten aus der Naturverjüngung unter anderem Douglasien, Eichen und Rotbuche empfohlen. Roßkopf zollte dem Waldbauern vor Ort großen Respekt für seine Arbeit um den Waldumbau.

Vor der Besichtigung der Pflanzfläche stand ein Besuch beim Betrieb von Otto und Gertraud Obermeier in Grub bei Regenstauf an. Die Eheleute vertreiben seit einigen Jahren Jungpflanzen. Wie Otto Obermeier erläuterte, stehen den Kunden über 20 Baumarten, wie Eichen, Buchen, Tannen, aber auch Exoten aus wärmeren Gefilden, wie die Türkische Baumhasel, die Esskastanie oder die Zeder zur Verfügung.

Vor einer Bestellung der Jungpflanzen werden die Eigenschaften des künftigen Standorts anhand vorhandener Daten genau erhoben und die dazu passenden Setzlinge aus einem Fundus von etwa einhundert Varianten ausgewählt. Für passende Kulturen gibt es eine staatliche Förderung von 2,50 Euro pro Setzling. Damit könne der Waldbesitzer einen wesentlichen Teil der Kosten abdecken, erklärte Roßkopf.

Der einzelne Waldbauer müsse aber nicht alles alleine machen. Er kann sich auch die Unterstützung der zuständigen Waldbauernvereinigung holen. (lpn)