Hilfe
Das Katzenhaus sucht Helfer

Die Tierhilfe Kelheim/Abensberg kümmert sich um die Miezen, benötigen aber Unterstützung. Die Tiere zahlen die Hilfe zurück.

07.08.2018 | Stand 16.09.2023, 5:58 Uhr
Bianka Lucius

„Schon als Kind habe ich gesagt, dass ich hier mal helfen werde, wenn ich groß bin“, sagt Tanja Roithmeier. Foto: Lucius

13 Millionen Katzen leben in den deutschen Haushalten. Damit ist die Katze das beliebteste Haustier der Republik. Sogar einen Internationalen Katzentag gibt es: am 8. August.

Wie sieht es mit den niedlichen Samtpfoten im Kelheimer Raum aus? Eine, die das weiß, ist Monika Pledl. Pledl leitet die Tierhilfe Kelheim/Abensberg und Umgebung e.V. Bei ihr werden alle Katzen abgegeben, die ein neues Zuhause benötigen. Oft brauchen diese Katzen aber erst einmal viel Hilfe durch engagierte Tierfreunde. Die Pflegerinnen und Pfleger versorgen kranke Katzen mit Medikamenten, tätigen Arztbesuche, füttern in der Nacht die Katzenbabys und schenken den Tieren viel Liebe und Geborgenheit.

Genau solche liebevollen und zuverlässigen Katzenpfleger werden gesucht. Die meisten Katzen werden bei den Pflegern daheim aufgezogen. Gerade für Jungkatzen ist die Pflege in den Privathaushalten so wichtig: „Damit sich die wilden, scheuen Tiere an den Menschen gewöhnen und Vertrauen entwickeln, denn nur zahme Katzen können vermittelt werden“, sagt Pledl.

Neue Facebook-Seite für die Tierhilfe

Eine andere Möglichkeit der Betreuung von aufgefundenen oder nicht mehr gewollten Katzen bietet das Katzenhaus Abensberg. Hier leben derzeit 25 Katzen. Seit zweieinhalb Jahren hilft hier Tanja Roithmeier mit. „Als ich anfing, waren 60 Katzen hier.“ Dass die Katzen schneller vermittelt werden, liegt sicher auch an der neu überarbeiteten Homepage und dem Start bei Facebook, vermutet Roithmeier. „Bei uns geht es den Katzen gut“, sagt sie, „bei uns laufen alle rum, die gesund sind“.

Im Katzenhaus sind nur die kranken Katzen in separaten Käfigen oder Räumen untergebracht. Die restlichen bewegen sich frei im Haus und können jederzeit durch zwei Katzentüren in den umzäunten Katzengarten gehen. An der Wand hängt ein „strenger Dienstplan“. Streng, da es um Tierleben geht, muss sich jeder an die Dienstzeiten halten. Morgens und nachmittags kommen jeweils Pfleger für anderthalb bis zwei Stunden in das Katzenhaus, um die Tiere mit Futter zu versorgen; und die kranken Katzen unter ihnen auch mit Medikamenten.

An drei Wochentagen bringt ein Fahrer die Katzen zum Tierarzt. Dringend sucht das Katzenhaus Abensberg derzeit jemanden für diese Fahrten. Von der Bevölkerung wird das Katzenhaus gut angenommen. So hat sich zum Beispiel eine Grafikerin gemeldet und ein eigenes Logo für das Katzenhaus entwickelt und gespendet. Drei Jungs einer Band stellten bei einem Bürgerfest einen ihrer Instrumentenkoffer auf. Das gesammelte Geld spendete die Band dem Katzenhaus.

Auch die Schüler der Eduard-Staudt-Schule sammelten Tierfutter und übergaben es an Monika Pledl.

Streng bei der Vermittlung

„Wir sind ehrlich, wir sagen, wie es ist. Nicht jede Katze passt zu jeder Familie und nicht jeder kriegt eine Katze.“Tanja Roithmeier

Wie sehr die Pfleger die Katzen lieben, merkt man bei dem Thema Vermittlung. „Wir sind ehrlich, wir sagen, wie es ist. Nicht jede Katze passt zu jeder Familie und nicht jeder kriegt eine Katze“, betont Roithmeier. „Katzen suchen sich ihren Menschen.“ Dass die Helfer des Abensberger Katzenhauses mit dieser Einstellung richtig liegen, spiegelt sich in der hohen Vermittlungsquote wieder. Pro Jahr werden um die 100 Katzen erfolgreich vermittelt. Genau darin sieht Roithmeier den Lohn für ihre viele Arbeit. Sie freut sich immer über die Weihnachtspost und über die Nachrichten der neuen Katzenbesitzer. Dankbarkeit empfindet sie für die finanzielle Unterstützung der regionalen Unternehmen, die Aufmerksamkeit der Medien und den Arbeitseinsatz der vielen Helfer. Die Tierhilfe Kelheim und das Katzenhaus Abensberg arbeiten eng zusammen.

Mehr Geschichten aus dem Landkreis Kelheim lesen Sie hier.