Zukunft
Das Leitbild mit Leben füllen

Der „Kinderstadtführungsfilm“ ist ein Vorzeigeprojekt der Amberg-Sulzbacher Initiative. Neue Bewerbungen sind jetzt möglich.

04.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:26 Uhr
Ein gelungenes Teamwork präsentierten (von links) Nina Mutzbauer, Nicole Graf, Katharina Schenk, Tanja Weiß, Sabrina Bauer mit Bürgermeister Michael Göth und Landrat Richard Reisinger. −Foto: Joachim Gebhardt

Das Leitbild-Projekt 2030 des Landkreises startet wieder, und es hat ein aktuelles Vorzeigeprojekt. Der „Kinderstadtführungsfilm“, gefördert durch diese Initiative, beeindruckt durch Leichtigkeit in der Wissensvermittlung. Ein nachahmenswertes Beispiel, fanden Landrat Richard Reisinger und Bürgermeister Michael Göth laut Pressemitteilung bei der Vorführung im Rathaussaal von Sulzbach-Rosenberg.

Schon im vierten Jahr läuft das Leitbild-Projekt im Landkreis, rund 40 Vorhaben erhielten schon eine Förderung von jeweils bis zu 1000 Euro. Im Rathaussaal der Stadt Sulzbach-Rosenberg stellten nun die Initiatoren ihr erfolgreich verwirklichtes Vorhaben „Leben in der mittelalterlichen Stadt Sulczpach“ der Öffentlichkeit vor und dankten für die Förderung. Landrat Richard Reisinger war mit Regionalmanagerin Katharina Schenk und Leitbild-Projektkoordinatorin Nicole Graf gekommen, um das Produktionsteam des neuen Films kennenzulernen und diesen erstmals zu sehen.

Fünf Filme beleuchten die Stadtgeschichte

Fred Tischler, Johanna Wojtas vom Kulturamt und Nina Mutzbauer (Regionalmarketing) waren seitens der Stadt Sulzbach-Rosenberg dabei organisatorisch tätig, Hauptdarstellerin ist Tanja Weiß und gedreht hat die Szenen Sabrina Bauer. Herausgekommen ist ein fünfteiliger Film mit Themen von jeweils acht Minuten bis zu einer Stunde Dauer, der die Stadtgeschichte näher beleuchtet und für die örtlichen Grundschulen realisiert wurde.

Landrat Richard Reisinger lobte die Arbeit seines Regionalmanagements und bezifferte die Förderung hier auf fast den Maximalbetrag von 1000 Euro. „Dieses Instrument hat sich zum absoluten Renner entwickelt für Vereine, Ehrenamtliche, Kommunen und sonstige Ideenlieferanten.“ Ob barrierefreies Imkern, Umweltmobil oder Hühner im Schulalltag: Der Fantasie seien hier keine Grenzen gesetzt, getreu dem Leitbild-Motto „Deine Zukunft 2030. Amberg-Sulzbach.“

Umdenken bei der Bildung

Die Pandemie verlange in der Wissensvermittlung für Schulen ein Umdenken in den bekannten Strukturen. Exkursionen mit Gruppen und Klassen würden in naher Zukunft wohl nicht mehr so möglich sein, so die Pressemitteilung weiter. „An diesem Punkt heißt es umzudenken: Exkursionsmöglichkeiten müssen auf einen anderen Weg in die Schulen gebracht werden. Damit decken wir mit dem Projekt das Handlungsfeld Bildung ab und berücksichtigen auch Kinder mit Inklusionsbedarf und Migrationshintergrund“, präzisierte Nina Mutzbauer von der Stadt Sulzbach-Rosenberg.

Den Kindern in Pandemiezeiten die Stadt durch eine Führung digital näherzubringen sei das ehrgeizige Ziel des Vorhabens gewesen, erläuterte Tanja Weiß. Zu diesem Zweck seien die beiden lustigen Protagonisten Bertha und Maxl erfunden worden, die als Pappkameraden den Film begleiten. Die fünf Teile behandeln die Schwerpunkte der Stadtgeschichte in den Kapiteln „Sagen und Legenden“, „Kirche und Glauben“, „Handel und Handwerk“, „Krieg und Frieden“ sowie „Regierende und Regierte“. Das Filmteam freute sich sehr, als nach der Einreichung ihrer Bewerbung die Förderung durch den Nachhaltigkeitsrat des Landkreises genehmigt wurde.

Tipps für die Lehrer gibt es auch

Der Film kann komplett, aber auch mit einzelnen themenbezogenen Folgen im Unterricht verwendet werden. Das Team fasste die Idee kurz zusammen: „Wir haben uns hier für eine Art Dokumentarfilm entschieden. Heißt konkret: eine normale Kinderstadtführung mit Schwerpunkten, didaktisch geeignet für einen Film, nochmals zu überarbeiten und umzusetzen.“ Dazu wurden auch den Lehrern Ideen und Tipps für den Unterricht mit an die Hand gegeben. So gebe es etwa ein Arbeitsblatt mit den Geboten des Ritterschwurs des 12. Jahrhunderts oder Malvorlagen für Stammbäume.

Der Film, informiert die Pressemitteilung, könne nun von den Schulen über einen Link von der Stadt angefordert werden und stehe diesen dann online zur Verfügung. Dies habe den Vorteil, dass er jederzeit einsetzbar und auch bei weiterem oder erneutem Homeschooling verwendbar sei. Nachgedacht werden soll auch über die Freigabe eines Kapitels im Internet über die Stadt-Homepage oder einen attraktiven Trailer.

Am Ende der Vorführung zeigten sich alle Beteiligten einig: Auch nach der Pandemie ermöglicht dieser „Kinderdokumentationsfilm“ den Schulen, das breite Feld über das Leben in einer mittelalterlichen Stadt in unserer Region (einer der Schwerpunkte ist auch Bergbau und Verhüttung) den Kindern anschaulich im Unterricht nahe zu bringen.

Regionalmanagerin Katharina Schenk rief zum Abschluss alle Kommunen, Vereine, Verbände und Institutionen im Landkreis Amberg-Sulzbach dazu auf, sich mit neuen Projekten am Leitbildprozess zu beteiligen. Für die Umsetzung könnten jetzt bis 31. März 2022 Fördergelder beantragt werden.