„Vor 25 Jahren war die Situation in Deutschland ganz anders, eigentlich gab es im medizinischen Bereich mehr Offenheit gegenüber Neuem.“ – Toni Staudinger erinnert sich gut an die Zeit, als sein Vater in der Pfingstrittstadt die „Erste Deutsche Klinik für Traditionelle Chinesische Medizin“ gründete und eröffnete. Fast auf den Tag genau ein Vierteljahrhundert ist das her. Am kommenden Samstag wird das Jubiläum der erfolgreichen Einrichtung gefeiert.
Die Klinik am Kurort
Staudingers Aussage ist nicht negativ zu sehen, denn die TCM-Klinik ist aktuell gut positioniert, wie eine kurze Betrachtung der Situation zeigt, in der sich der Gesundheits- und Präventionsstandort Bad Kötzting befindet: Neu gebaut und erst heuer eingeweiht wurde das Funktionsgebäude Sinocur, wobei hier die Familie Staudinger maßgeblich investierte. Auch der Gesundheitscampus Bad Kötzting der Technischen Hochschule Deggendorf erlebt eine Aufwärts- und Ausbaubewegung, die zu Hoffnungen Anlass gibt. Die Familie Staudinger hat hier ebenfalls mit der finanziellen Absicherung von zwei Stiftungsprofessuren wesentliche Grundlagen geschaffen. Und schließlich ist es gelungen, das Bad Kötztinger Lebensstil-Programm wissenschaftlich zu „verankern“, das maßgeblich in diesem Umfeld und speziell in der TCM-Klinik konzipiert wurde, die in den Planungen des Kurorts und seinen Programmen eine zentrale Rolle spielt.
Aufgaben für die Zukunft
Voraussetzungen gegeben
Die Voraussetzungen sieht Toni Staudinger als gegeben: „Die Infrastruktur ist in Bad Kötzting nun da. Und das Lebensstilprogramm ist wissenschaftlich evaluiert.“ Nach seinen Worten sind durch die konsequente und präzise Arbeit in der TCM-Klinik, bei der auch alle Abläufe im Lebensstilprogramm dokumentiert werden, wissenschaftlich tragfähige Nachweise über medizinisch positive Auswirkungen führbar. Die Daten, so Staudinger, sind digitalisiert und schnell elektronisch verfügbar, was er als sehr wesentlich bezeichnet, wenn es um die Bewertung von Therapie-Auswirkungen geht.
Die TCM-Klinik, so unterstreicht Toni Staudinger, behandelt in der Hauptsache Menschen mit chronischen Erkrankungen, bei denen es teils bzw. daraus folgend psychische Überlagerungen und Beeinflussungen des Immunsystems gibt. Der Ansatz des Lebensstilprogramms wäre häufig schon so früh, dass es gar nicht zu diesen Erkrankungen kommt.
Das Jubiläum der TCM-Klinik Bad Kötzting wird am nächsten Samstag gefeiert. Hochrangige Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik haben sich angesagt, unter anderem die chinesische Generalkonsulin Mao Jingqui, Staatssekretär Bernd Sibler sowie die Professoren She Jing (World Federation of Chinese Medicine Societies), Zhai Shuangqing (Universität Bejing), Zheng Enji (Hongkong Baptist University) und Dieter Melchart (Technische Universität München, Universität Peking). Selbstverständlich gibt es auch für jedermann die Möglichkeit zur Klinik-Besichtigung mit Demonstrationen der TCM – am Samstag von 13 bis 17 Uhr.
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Das Team der ersten Stunde mit Gründer Anton Staudinger (vorne, Mitte); schon damals dabei war der heutige Ärztliche Direktor des Hauses, Dr. Stefan Hager (hinten, 2. v. r.). -Foto: Archiv Staudinger/TCM-Klinik,
Toni Staudinger (am Aufgang zur TCM-Klinik, der von chinesischen Löwen bewacht wird) sagt: „Es war vor 25 Jahren einfacher, etwas Neues in das Gesundheitswesen einzubringen.“ -Foto: Fred Wutz
