Topzeit in Bad Füssing
Den Regensburger Läufer Simon Boch wurmen die fehlenden drei Sekunden

06.02.2023 | Stand 06.02.2023, 18:31 Uhr
Die Männer-Top-drei von Bad Füssing stellte die LG Telis Finanz: Simon Boch, Max Zeus und Adane Wuletaw (von links). −Foto: Fotos: Kurt Ring

Acht Tage nach Rückkehr aus dem vierwöchigen Höhentrainingslager in Kenia machte Simon Boch deutlich, dass mit ihm im Frühjahr wieder zu rechnen sein wird. Nach einer imponierenden Solovorstellung verbesserte das Telis-Ass auf der schnellen Strecke im Bereich der Johannesbad Therme Bad Füssing seinen eigenen Streckenrekord über zehn Kilometer auf offiziell vermessener Strecke um eine halbe Minute auf fabelhafte 28:02 Minuten. Als Nettozeit wurden sogar 28:00,01 Minuten festgehalten.

„Es war schon erbärmlich kalt und an einigen Stellen auch ein bisschen glatt. Mein ständiger Regensburger Trainingspartner Adane (Wuletaw) war heute auch nicht stark genug, um mir Paroli bieten zu können. So musste ich eben das Ding von vorne packen. Die fehlenden drei Sekunden zur ersten 27er Zeit wurmen mich aber schon ein bisschen“, sagte Boch dennoch rundum zufrieden nach dem Rennen. Jetzt „freut er sich riesig auf den Halbmarathon in Barcelona in 14 Tagen.“

Alemu spurtet schneller

Bei den Frauen gab’s am Ende eine kleine Überraschung. Nicht die beiden Telis-Europameisterinnen Miriam Dattke und Domenika Mayer lagen vorne, sondern deren Trainingspartnerin und neue Mannschaftskollegin Adessalem Alemu, die im Endspurt Dattke mit ihrer ersten Zeit unter 33 Minuten in 32:57 niederspurtete und im Anschluss über beide Ohren strahlte. „Das war zur rechten Zeit der passende Tritt in den Hintern. Die lange Erkältungszeit hat mich über Weihnachten doch mehr Körner gekostet, als ich glauben wollte“, kam Regensburgs Ausnahmekönnerin gleich direkt zur Sache und war „not amused“ über ihre exakt erzielten 33:00 Minuten.

Auch ihre Teamkollegin Domenika Mayer als Dritte des Laufs ist nach ihrer dreimonatigen Pause auf Grund eines notwendigen Eingriffs am Fuß noch nicht in der Lage, gesichert Zeiten unter 33 Minuten abzuliefern. Am Ende blieb die Uhr bei ihr bei 33:43 Minuten stehen. Hinter der bravourös neue Bestzeit laufenden Jugendlichen Linda Meier (LAC Passau/34:10) steigerten sich auch die beiden Telis-Frauen Hanna Bruckmayer (34:20) und Kerstin Liebl (34:31) erheblich.

Hinter Simon Boch tat sich aber auch bei den Männern einiges. Bochs Trainingskumpel Adane Wuletaw war trotz „kleiner Beschwerden im Rücken“ noch stark genug, um ebenfalls mit 29:17 Minuten Hausrekord abzuliefern. Spannend bis zum letzten Meter war der Kampf um Platz drei. Am Ende hatte Max Zeus bei Zeitgleichheit von 29:57 Minuten die Nase vor seinem Teamkollegen Tobias Ritter vorne. Beide Läufer der LG Telis Finanz Regensburg unterboten damit erstmals die 30-Minuten-Barriere. Auch beim Fünften, dem Tschechen Vladimir Marcik (30:05), steht LG Telis Finanz Regensburg dahinter, weil der Prager seit Herbst ständiges Mitglied der Regensburger Laufarmada ist. Erfreulich aus Sicht der „Blauen“ war auch die eklatante Steigerung des erst 22-jährigen Riccardo Casanova auf für ihn tolle 32:05 Minuten.

Neun Minuten vor Platz zwei

Mit dem erst 16 Jahre alten Luis Festl zeigte sich auch ein Regensburger Nachwuchsathlet der LG Telis Finanz von der besten Seite. Seine neue Bestzeit von 34:00 Minuten kann sich allemal sehen lassen. Damit lag er fast neun Minuten vor dem nächsten Jugendlichen. Nach vielen gesundheitlichen Störungen im vergangenen Jahr ist auch Maria Brand, vor ihrer Heirat besser unter dem Namen Kerres bekannt, wieder zurück im Geschehen. Als Siegerin des Halbmarathons mit 1:22:18 Stunden blieb sie zwar deutlich über ihrer persönlichen Bestzeit, war aber dennoch „sehr zufrieden nach so langer Auszeit“. Bei den Männern gewann mit Erik Hille (jetzt LT Haspa Marathon Hamburg) ein Ex-Telis-Läufer mit guten 1:06:14.

Gute Telis-Ergebnisse gab es auch an anderen Schauplätzen. Beim internationalen Hallenmeeting in Erfurt schaffte Mona Mayer mit 53,60 Sekunden Platz zwei über 400 Meter. Bei den süddeutschen Hallenmeisterschaften glänzten Svenja Ojstersek (3000 Meter/9:45,99) und Keyhan Hatami (1500 Meter/3:56,44) mit zwei Bronzemedaillen. Sprinter Philip Bengler näherte sich über 60 Meter mit 7,02 Sekunden der Sieben-Sekunden-Schallmauer. Anne Spickhoff verbesserte auf der Straße über zehn Kilometer ihren Hausrekord auf 35:25 Minuten.

− orv