Politik
Der Betrieb ist für 35 Jahre geplant

Das Schotterwerk Hemau öffnete seine Pforten für die CSU. Der Betreiber informierte über einen brutalen Konkurrenzkampf.

17.06.2016 | Stand 16.09.2023, 6:42 Uhr
Bernhard Seiberl
Die Besucher ließen sich auf der Sohle des Steinbruchs über Betrieb und Produkte informieren. −Foto: Seiberl

Wie bereits bei der letzten Ortshauptversammlung der CSU angekündigt, fand unter dem neuen Motto „CSU – nachgehakt“ die erste Informationsveranstaltung statt. Ortsvorsitzender Herbert Tischhöfer konnte zahlreiche Interessierte, nicht nur Mitglieder, im Schotterwerk an der Riedenburger Straße zum Auftakt der Veranstaltung begrüßen. Bedauerlicherweise blieb der Sprecher der früheren Bürgerinitiative, Kurt Unger, der Veranstaltung fern. Aus privaten Gründen möchte Unger zur Zeit keine öffentlichen Kommentare mehr abgeben, so seine Begründung.

Günter Eckl, Betreiber des Schotterwerks, ging bei seinem Vortrag insbesondere auf die Entstehungsgeschichte der Anlage ein. Bereits vor etwa 50 Jahren war das Vorkommen des Kalksteins am „Beckerberg“ bekannt, jedoch gab es zur damaligen Zeit noch keine geeigneten Maschinen zur Förderung. Vor 45 Jahren beantragten Günter Eckl und Karl-Heinz Eibl in vorausschauender Weise die Genehmigung zum Abbau beim Landratsamt Regensburg.

Verfahren in die Länge gezogen

„Das Amt zeigte jedoch vorerst kein Interesse, da ja in Etterzhausen schon ein Steinbruch betrieben wurde. Das Genehmigungsverfahren wurde somit in die Länge gezogen und hat uns einiges gekostet“, berichtete Eckl.

Grundsätzlich hatte der Steinbruch – er wird seit dem Jahr 2008 betrieben – auch nur mit einem eigenen Betrieb eine Chance, in dem das gewonnene Material verarbeitet werden kann. „Der Konkurrenzkampf ist brutal. Einmal wurde ich als Lieferant bei einem Unternehmen angegeben, obwohl ich noch gar kein Angebot gemacht hatte“, berichtet Eckl.

Jeden Tag 1500 Tonnen

Der Kalkstein ist in einer Tiefe von 50 Metern vorhanden und ist mit Feinteilen versetzt. Die Feinteile haben die positive Eigenschaft, Wasser aufzunehmen. „Wo unser Kalkstein verarbeitet ist, entstehen keine Wasserpfützen“, ist sich Eckl sicher. Dem Vorkommen nach hat der Steinbruch eine Betriebszeit von 35 Jahren.

„Im Durchschnitt werden täglich etwa 1500 Tonnen gebrochen, dafür werden zwei bis drei Arbeitskräfte benötigt. In zehn verschiedenen Körnungen wird das Gestein angeboten, wobei der Steinbrecher in einem Arbeitsgang drei verschiedene Produkte herstellen kann“, berichtet der Betreiber des Schotterwerks bei der Informationsveranstaltung.

Eine Bürgerinitiative gegründet

Die äußeren Umstände wie Lärmbelästigung, Staubbelastung aber auch die lange Betriebszeit ließen doch einige Bürger – vor allem aus Haid und Altenlohe – aufhorchen. Um aus ihrer Sicht das Schlimmste zu verhindern, wurde schließlich eine Bürgerinitiative gegründet.

Lärmschutz und Staubentwicklung wurden gemessen und geprüft. Eckl meinte dazu: „Das Gegackere der Hühner im Dorf war lauter als unser Steinbrecher.“

Tatsächlich aber verhindern die verlaufenden Windrichtungen meist von West nach Ost aber auch umgekehrt eine stärkere Lärmbelästigung der nächsten Anwohner. Bei Südwind sind die Arbeitsgeräusch deutlicher zu hören.

Eckl versicherte, dass alle geforderten Grenzwerte eingehalten würden. Sonst wäre die Anlage, gerade in der heutigen Zeit, schon lange geschlossen, sagte er.