Ortsentwicklung
Der Bürgermeister zieht positive Bilanz

Das Riedenburger Stadtoberhaupt Thomas Zehetbauer erzählt im Interview über die kommunalen Projekte des letzten Jahres.

15.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:12 Uhr
Der Riedenburger Bürgermeister Thomas Zehetbauer von der CWG freut sich, dass trotz Corona viele Projekte vorangebracht wurden. −Foto: Kolbinger

Riedenburg Trotz der tiefgreifenden Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hat die Stadt Riedenburg im vergangenen Jahr viele kommunale Projekte vorangebracht. Diese positive Bilanz zieht Bürgermeister Thomas Zehetbauer im Gespräch mit der MZ. Eine der wichtigsten städtischen Aufgaben ist nach wie vor die Erschließung von neuem Bauland. „Die Nachfrage ist ungebrochen“, berichtet der Bürgermeister. Um weiterhin jungen Familien die Möglichkeit zu geben, sich in der Dreiburgenstadt anzusiedeln, schafft die Stadt neue Baugebiete. Bei der Erweiterung in Aicholding sei die Erschließung abgeschlossen, sagt Zehetbauer. In einem nächsten Schritt werde der Stadtrat über die dort gültigen Vergabekriterien entscheiden. Danach solle noch in diesem Jahr zügig mit dem Verkauf der insgesamt zwölf Parzellen begonnen werden. Zu den städtischen Preisvorstellungen wollte sich der Bürgermeister noch nicht äußern.

Zusätzlich habe das Baugebiet Prunn West II im laufenden Jahr absolute Priorität. Es soll noch heuer die Erschließungsplanung starten. Zehetbauer geht davon aus, dass deren Ausführung im Winter 2022/23 über die Bühne geht. Insgesamt sollen in Prunn West II 36 Bauplätze entstehen. Deutlich kleiner fällt dagegen das Baugebiet Thann Ost II aus. Es sieht nur drei weitere Bauplätze vor. Die größte Maßnahme auf dem Gebiet der Baulandausweisung ist die Gartenstadt auf dem Gelände der ehemaligen Pappenfabrik. Das städtebauliche Großprojekt entwickle sich gut, die Zusammenarbeit mit dem Investor Gutta Werke gestalte sich problemlos. Eine umfangreiche Baumaßnahme steht der Stadtverwaltung auch mit der Sanierung und Erweiterung der Grund- und Mittelschule ins Haus. Parallel wird die Digitalisierung der Bildungseinrichtung vorangetrieben. Außerdem wurde vor wenigen Tagen der Einbau von Lüftungsanlagen in den Klassenzimmern beschlossen. Viel Bewegung gibt es in der Großgemeinde auch bei der Errichtung von Freiflächen-PV-Anlagen. Derzeit entsteht eine Solaranlage im Ortsteil Harlanden. In den Dörfern Baiersdorf und Frauenberghausen sind Anlagen in Planung. Wie der Bürgermeister erklärt, lägen weitere Anfragen im Rathaus vor. Die Sanierung des alten Landratsamtes in der Hemauer Straße ist inzwischen abgeschlossen.

Gute Nachrichten verkündet Zehetbauer bezüglich des Neubaus des Feuerwehrhauses in Baiersdorf, heißt es in einer Pressemeldung. Nach dem Ende der Frostphase soll dort mit den Arbeiten begonnen werden. Trotz der generellen Abschaffung der KfW-Kredite wurden für das Feuerwehrhaus noch 75.000 Euro aus diesem staatlichen Förderprogramm bewilligt. Angesichts der bevorstehenden Aufgaben ist er erleichtert, dass das Bauamt personell wieder voll besetzt ist. Die für Riedenburg wichtige Tourismus-Branche steckt wegen der Corona-Pandemie weiterhin in einer schwierigen Situation. Zehetbauer sieht aber bei den Gästen einen Nachholbedarf. „Wir wollen an die Vor-Corona-Zeiten anknüpfen“, verkündet er optimistisch. Zusätzliche Impulse erhofft er sich vom modernen neuen Campingplatz mit Tinyhäusern in der Austraße, der derzeit entsteht. Zudem wolle die Stadt den Wohnmobilstellplatz auf dem Volksfestplatz verbessern und zusätzliche Stromsäulen aufstellen. Am weit über Riedenburg hinaus beliebten Badesee St. Agatha werden ebenfalls Änderungen vorgenommen. Ein Ingenieurbüro arbeite derzeit an der Neugestaltung der Wachstation, sagt Zehetbauer. Trotz der wetterbedingt schwierigen Badesaison 2021 werde der Kioskbetreiber wiederkommen. Um die Sicherheit der Badegäste weiter zu erhöhen, habe die Stadt ein Gutachten zur Verkehrssicherungspflicht der Kommune in Auftrag gegeben. Die Vorgaben seien in Zusammenarbeit mit der Riedenburger Wasserwacht problemlos erfüllbar. Wichtig für die Anziehungskraft von Riedenburg ist der Falkenhof auf der Rosenburg. Wie berichtet, hatte der Cheffalkner im vergangenen Jahr seinen Pachtvertrag gekündigt und war in den Ruhestand gegangen. Eine personelle Nachfolgelösung für die Falknerei stehe in Aussicht, verrät Zehetbauer.