Bayernliga Nord
Der Gegner reist stinksauer an

Die DJK Vilzing empfängt den TSV Abtswind. Der Gast ärgert sich über die Ansetzung des Verbandes.

27.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:34 Uhr
Thomas Mühlbauer
Der TSV Abtswind beim Gastspiel im Bayerwald im Oktober 2019: Die Gäste haben eine Anreise von 240 Kilometern. −Foto: Simon Tschannerl

An diesem Mittwoch (Anstoß 18.30 Uhr) tritt die DJK Vilzing im Manfred-Zollner-Stadion gegen den TSV Abtswind an. Die Vilzinger treffen auf einen Gegner, der stinksauer ist, an einem Wochentag im Bayerwald antreten zu müssen.

Immerhin reisen die Gäste aus dem Landkreis Kitzingen stolze 240 Kilometer nach Vilzing. Aus dieser ganzen Situation macht auch Abtswinds sportlicher Leiter Gerhard Klotsch kein Geheimnis: „Diese Ansetzung von Seiten des Verbandes ist eine absolute Frechheit und an Benachteiligung nicht zu überbieten.“ Denn zum einen benötigen fast alle Spieler aus dem Kader mindestens einen halben Tag Urlaub. Denn schon um 14 Uhr wird sich der Tross auf den Weg in den Landkreis Cham begeben. „Ich hab ja für vieles Verständnis, aber dann lässt man halt Vilzing gegen Seligenporten, Ammerthal oder Gebenbach spielen und schickt uns nicht einmal quer durch den halben Freistaat.“

Dabei geht es dem sportlichen Leiter vor allem auch um die Sicherheit der Spieler; denn macht man sich voraussichtlich mit Kleinbussen auf den Weg. „Stell dir mal vor, wenn da was passiert, weil der Fahrer ist vielleicht auch schon seit sechs Uhr morgens in der Arbeit und dann kommst du irgendwann um kurz vor Mitternacht nach Hause. Überall endet der Arbeitstag nach acht Stunden. Aber im Fußball ist scheinbar alles möglich.“

Sehr gute Vorbereitung

Über das Spiel will der sportliche Leiter gar nicht allzu viele Worte verlieren, auch wenn man sich in Abtswind als klarer Außenseiter sieht, möchte man versuchen zumindest einen Punkt mitzunehmen. Die Mannschaft ist immer noch in der Findungsphase, nach zahlreichen Zu- und Abgängen. Vor allem die Spieler aus der U 19 des FC Schweinfurt gilt es nun nach und nach zu integrieren. „Natürlich können wir keinesfalls gleichwertig sein, wenn man vorher schon in der Arbeit ist, dann noch so lange im Bus sitzt, wie soll man da seine hundertprozentige Leistung abrufen?“, sagt Klotsch.

Allerdings ist die Aussage tief gestapelt, denn in der Vorbereitung zeigte man sehr gute Leistungen. Unter anderem wurde der Regionalligist aus Aubstadt mit 2:0 bezwungen, auch der zweite Test gegen den FT Eintracht Schweinfurt wurde mit 5:0 siegreich gestaltet. Im dritten Test bezwang man den Landesligisten TSV Unterpleichfeld mit 1:0. Die einzigen Gegentreffer in der Vorbereitung kassierte man gegen die SpVgg Greuther Fürth II beim 1:1 und im Verbandspokal, als man dem Drittligisten Türkgücü München mit 3:5 unterlag. Im ersten Ligaspiel blieb Keeper Felix Reusch ohne Gegentreffer.

Milicevic und Hastreiter dabei

Vilzings Trainer Josef Eibl glaubt deshalb wohl zurecht an einen sehr guten Gegner, der als geschlossene Einheit Auftritt. Dies, so Eibl zeigen vor allem die Testspielergebnisse, wo man in den letzten drei Spielen jeweils ohne Gegentor blieb. Zudem reisen die Gäste mit der Empfehlung an, das erste Ligaspiel gewonnen zu haben. „Wir müssen einfach von Beginn an wieder hochkonzentriert zu Werke gehen wie in Großbardorf und diesmal auch unsere sich bietenden Chancen nutzen“, kennt Eibl das Erfolgsrezept. Dann gilt es zudem, Ruhe zu bewahren, um die gute TSV-Defensive knacken zu können. Vor allem heißt es auch, unnötige Fehler zu vermeiden, denn man kann sich nicht immer darauf verlassen, dass Keeper Max Putz zur Stelle ist. Eibl kann auf den kompletten Kader zurückgreifen, auch Milicevic und Hastreiter stehen zur Verfügung.