Seligenporten
Der SVS braucht endlich Punkte

Gegen den 1. FC Sand hoffen die Klosterer auf Zählbares. Das Team von Trainer Klaus musste schon viel Lehrgeld zahlen.

06.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:27 Uhr
Udo Weller
Timucin Turgut (links) und seine Klosterer sind gegen Sand gefordert. −Foto: Weller

Seligenporten Mit einer 0:5-Pleite gegen Eintracht Bamberg sowie dem 0:3 bei der DJK Don Bosco Bamberg am vergangenen Dienstag sind auch die „Bamberger Tage“ für den SV Seligenporten sehr unerfreulich verlaufen und das SVS-Punktekonto somit noch immer vollkommen leer.

Eigene Fehler wegen Unerfahrenheit?

Die Quintessenz der bisher vier absolvierten Partien lässt sich für die Klosterer in einer zwar schon abgedroschen klingenden, aber nicht weniger zutreffenden Weisheit wiedergeben: Nämlich der, dass zwischen A-Jugend- und Herrenfußball ein großer Unterschied besteht. Viel zu oft zerstören sich die jungen SVS-Kicker ihr gar nicht mal so schlechtes Spielkonstrukt durch eigene Fehler. Zuletzt geschehen bei der DJK Bamberg, bei der der SVS in der ersten Hälfte mindestens auf Augenhöhe agierte, sich dann aber durch einen simplen Einwurf düpieren ließ und das 0:1 kassierte. „Obwohl wir es zuvor besprochen hatten, haben wir in dieser Situation nicht gedoppelt“, so Trainer Gerd Klaus.

Auch die beiden hernach verursachten Strafstöße lassen sich hervorragend in die Kategorie „Unerfahrenheit“ einsortieren. Mag der Elfmeter, der zum 3:0 führte, durchaus recht strittig gewesen sein, kann die Tatsache, dass die Klosterer schon fünf derartige Sanktionierungen erhielten, die allesamt zu Toren führten, mangelhaftes Zweikampfverhalten nicht verbergen. Überhaupt ist das Abwehrnetz äußerst weitmaschig geknüpft und hat mit schon 15 Einschüssen fast so viele Bälle durchgelassen, wie die drei vor dem Tabellenletzten liegenden Klubs zusammen.

Teils krasse Fehlpässe

Die Schuld an der Misere allein den mit Defensivaufgaben betrauten Mannschaftsteilen festzumachen, greift freilich viel zu kurz. Massiv daran beteiligt ist auch das Mittelfeld, in dem teils krasse Fehlpässe den Spielaufbau abrupt unterbinden und im Verbund mit dem alles andere als ausgereiften Umschaltverhalten gefährliche Situationen heraufbeschwören. Diese Mängel schlagen natürlich auch auf die Offensive durch, in der es kümmerliche zwei Erfolgserlebnisse zu feiern gab. Dazu kommt, dass der Treffer von Faith Boynügrioglu beim Derby in Neumarkt zwar schön anzusehen, aber für die Dramaturgie bedeutungslos war, da er direkt vor dem Abpfiff fiel.

Das einzige Tor mit Relevanz ging auf das Konto von Leon Rukiqi, der beim 1:2 gegen den TSV Karlburg zum Saisonauftakt das zwischenzeitliche 1:0 markierte. Es hätte nicht viel gefehlt, da wäre der SVS bei der DJK Bamberg endlich mal wieder in den Genuss eines solchen Spielstandes gekommen, doch der Freistoß von Christian Knorr klatschte nur an den Pfosten. „Wenn wir in Führung gehen, läuft die Partie anders“, weißt Klaus dieses Ereignis als Schlüsselmoment gegen einen keineswegs übermächtigen Gegner aus.

Spieler:
Der SVS hat mit Giuliano Nymary einen weiteren Spieler geholt.Daten: Der 19-jährige Stürmer kommt vom Ligakonkurrenten ATSV Erlangen, bei dem er in dieser Spielzeit bisher nicht zum Einsatz kam.Werdegang: Giuliano Nymary spielte zuerst bei Quelle Fürth und ab Januar 2019 in der U19 des 1. FC Nürnberg (8 Einsätze, 1 Tor), bevor es ihn im Sommer 2020 nach Erlangen zog.

Nachdenklich stimmt ihn, dass seine Mannschaft im zweiten Durchgang kein einziges Mal auf den gegnerischen Kasten geschossen hat: „So etwas darf und kann nicht sein, erst recht nicht gegen ein Team, dass vorher auch noch ohne Punkt war.“ Allzu nachtragend ist er gegenüber seiner verkappten U19 allerdings nicht, wusste er doch schon vor Saisonbeginn, dass „alles eben seine Zeit braucht.“

Eine „gestandene Mannschaft“

Was den 1. FC Sand, der an diesem Samstag (16 Uhr) zu Gast ist, angeht, erwartet er „eine gestandene Mannschaft, die besser ist als die DJK Bamberg“. Fixpunkt der seit 2015 in der Bayernliga Nord heimischen Unterfranken ist ganz klar Johannes Bechmann. Der 34-jährige Innenverteidiger absolvierte schon weit mehr als 300 Punktespiele. Davon fanden 162 Einsätze in der Regionalliga Bayern und der Regionalliga Süd stand.

Bechmann stand auch einige Zeit für den FC Schweinfurt 05 auf dem Platz und kennt deshalb SVS-Trainer Gerd Klaus bestens. Zu Beginn dieser Spielzeit wurde der Kader einer erheblichen Veränderung unterworfen. Kein Wunder also, dass sich der Auftakt mit zwei Zähler aus drei Spielen etwas zäh gestaltete. Sollte am Samstagabend erneut ein Remis zu Buche stehen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich die Hausherren darüber mehr freuen als ihr Gast.