Hohenfels
Deutsch-amerikanisches Volksfest zog Besuchermassen an

22.05.2023 | Stand 14.09.2023, 23:58 Uhr
Paul Böhm
Am Sonntag zog es noch einmal zahlreiche Besucher auf das Volksfest in Hohenfels. −Foto: Paul Böhm

Mit einem rekordverdächtigen Besuch von 20000 bis 25000 Gästen ist das Deutsch-amerikanische Volksfest im Truppenübungsplatz Hohenfels am Sonntag zu Ende gegangen.

Vom traditionellen Bieranstich am Mittwoch bis Sonntag feierten nicht nur die Hohenfelser. Wie Bürgermeister Christian Graf sagte, sei dieses Volksfest schon immer eine Stätte der Begegnung zwischen Amerikanern und Deutschen gewesen. Trotz anderen großen Veranstaltungen (Dult in Regensburg, Frühlingsfest in Neumarkt und Mittelalterfest in Parsberg) besuchten viele am Sonntag das Volksfest in Hohenfels. „Wir Hohenfelser betrachten dies auch als unser Volksfest“, sagte Graf.

Lesen Sie auch:Deutsch-amerikanisches Volksfest: Wenn Steckerlfisch auf Burger trifft geht es rund

Vor allem die riesige Nachfrage nach „Boxtouren“ habe dies bestätigt. Bereits am Sonntagvormittag hatten sind schon mehrere hundert Interessenten in die lange Warteschlange eingereiht. Knapp 1200 Leute sind es dann gewesen, die bis zur letzten Fahrt am späten Sonntagnachmittag oft zwei Stunden und länger auf einen der begehrten Mitfahrplätze gewartet haben.



Viel Wissenswertes aus der Geschichte des Truppenübungsplatzes erzählten Hans Hammer, Karl Peter und Paul Böhm den Exkursionsteilnehmern. Die Fahrt führte heuer durch den Nainhof ins Feldlager Albertshof, vorbei am Weiler Willertsheim auf die ehemalige Gemeindeverbindungsstraße von Hörmannsdorf nach Hohenburg, die damals auch die Grenze des Wehrmachtsübungsplatzes mit etwa 10000Hektar gewesen ist. 1951 wurde dann der Truppenübungsplatz nach Westen um weitere 6000 Hektar erweitert.

Lesen Sie auch:Mittelalterfest in Parsberg: Eine Reise in vergangene Zeiten

Paul Böhm erinnerte an die ehemalige Ortschaft Schmiedheim, wo die einzige Brauerei des Übungplatzes angesiedelt war.

Teilnehmer erfuhren auch, dass der Eigentümer des Truppenübungsplatzes die Bundesrepublik Deutschland sei. Nach der Wieder-Inbetriebnahme des Truppenübungsplatzes und der einhergehenden Westerweiterung 1951 sind es heuer schon 72 Jahre, dass die US-Garnison in Hohenfels den Truppenübungsplatz betreibt. Zum Ende der 1980er- Jahre wurde in Hohenfels der Schießbetrieb eingestellt.

Einige der großen Zielgebiete sind zwischenzeitlich mit großem Aufwand gesäubert und für den Übungsbetrieb wieder nutzbar. Etwa 230 Kilometer Panzerstraßen durchziehen heute den Truppenübungsplatz. Der Truppenübungsplatz mit dem Bereich des „alten Übungsplatzes“ gehört zum Markt Hohenfels. Das Erweiterungsgebiet, mit einer Größe von etwa 6000 Hektar in Richtung Velburg, zählt heute zum Stadtgebiet von Velburg.

Böhm informierte auch über das ehemalige Kriegsgefangenenlager STALG 383, wo überwiegend Amerikaner und Engländer, aber auch Neuseeländer und Australier interniert gewesen seien.

Nach der Fahrt durch das ehemalige „Bundeswehrviertel“ kehrten die Teilnehmer wieder zum Volksfestplatz zurück.

− abp