Die Stadtbau GmbH Amberg schafft als Erschließungsträger die Voraussetzung für die Errichtung von neuem Wohnraum. Wie ein roter Faden zieht sich diese Aufgabe, die immer mehr an Bedeutung gewinnt, durch den Geschäftsbericht 2018. Das zeigen die Ausführungen von Geschäftsführer Maximilian Hahn vor dem Stadtrat.
Doch dabei entstehen zunehmend Probleme. Weil es immer weniger Grundstücke gibt, explodieren laut Hahn die Baupreise. Der Baukostenanstieg beginne bereits beim Erdaushub. „Es gibt kaum mehr ein Baugrundstück, das nicht vom Bodengutachter beprobt wird, bei dem die Proben im Labor analysiert und bewertet werden und wo der Erdaushub anschließend auf einer Deponie gegen horrende Gebühren landet. Und das auch, wenn vorher ein Biobauer auf diesem Grundstück Biogemüse angebaut und vermarktet hat“, kritisiert Hahn.
Allerdings begünstigen auch die derzeit niedrigen Zinsen die Nachfrage nach Bauland. „Wenn nicht jetzt bauen, wann dann?“ wird sich der potenzielle Häuslebauer fragen, meint Hahn. Deshalb sieht es die Stadtbau Amberg gegenwärtig als eine ihrer wichtigen Aufgaben an, Flächen für den Wohnungsbau zu erwerben und zu erschließen. So rollte bereits im vergangenen Jahr am Bergsteig eine stattliche Anzahl an Baggern an, so dass es einzelnen Anwohnern schon wieder zu viele waren, erzählt Hahn.
Erschließung neuer Baugebiete
„Am Hopfenhang“ hat 2018 eine weitere Erschließung eines Baugebiets begonnen. 14 Eigentumswohnungen, sechs Doppelhaushälften und acht Einzelhausparzellen sind hier geplant. Im neuen Baugebiet „An den Brandäckern“, einem Areal direkt neben dem Friedhof in Ammersricht, wird Mitte dieses Jahres mit der Erschließung begonnen. Und an der Drahthammerstraße in Richtung Kümmersbruck hat erst jüngst die Stadtbau ein größeres Grundstück erworben. Ziel ist es, auch dieses Gelände nahe der Vils einer Wohnbebauung zuzuführen.
Doch nicht genug: Nun ist nach jüngsten Planungen auch am Mosacherweg ein neues zusammenhängendes Wohngebiet vorgesehen. Erst Anfang dieses Jahres konnte die Stadtbau die erforderlichen Flächen sichern. Und schon jetzt legte das Baureferat einen ersten Vorentwurf des Bebauungsplans „Mosacherweg Ost II“ dem Stadtrat vor. Dieter Mußemann, der CSU-Fraktionsvorsitzende, zollte dem Baureferenten großes Lob für dieses Tempo. Gerade mal ein Jahr sei es nämlich her, seit die CSU die Planung und Erschließung dieses Areals zu einem neuen Baugebiet gefordert habe.
Das Baugebiet Mosacherweg Ost II grenzt im Süden an den Mosacherweg, im Osten an die AM 30. Damit wird hier die Wohnbebauung direkt an die Verbindungsstraße zum Ortsteil Raigering vorangetrieben. Das Plangebiet eignet sich aufgrund seiner Südhanglage aus Sicht des Baureferenten perfekt für eine Wohnbebauung. Im Zentrum des fünf Hektar großen Areals werden Einfamilienhäuser und Doppelhäuser entstehen, im nördlichen Teil Geschosswohnbauten. Die Anregung von SPD-Stadtrat Uli Hübner im Bauausschuss, auch an einen Kinderspielplatz zu denken, wurde in die neueste Planung aufgenommen. Auch die Errichtung eines Fuß- und Radweges, ebenfalls eine Forderung aus dem Bauausschuss, findet in dem Entwurf Berücksichtigung.
Eigene Mietwohnanlagen
Bei so vielen Erschließungen geraten die anderen Geschäftsfelder der Stadtbau, wie die Mietwohnanlagen, fast in den Hintergrund. 1535 Mietwohnungen umfasst der Wohnungsbestand des Unternehmens. Gerade mal 16 davon waren zum Jahreswechsel nicht belegt. Zum bisherigen Bestand an Wohnraum kommen 2019 27 Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge in der ehemaligen Leopoldkaserne, sechs Wohnungen am Claudiweg, neun Seniorenwohnungen im Bereich des Altenheims der Heilig-Geist-Stiftung und sechs weitere Sozialwohnungen im Drillingsfeld II dazu. Die aktuellen Aktivitäten zeigen, dass die städtische Tochter die Zeichen der Zeit erkannt hat und verstärkt in die Neuschaffung von Wohnraum investiert.
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