Ehrenabend
Die Bergwacht feiert 50 Jahre

Die Bergwacht Kelheim feierte ihre Gründung im Jahr 1969. Die Retter sind inzwischen auch zu Naturschützern geworden.

03.07.2019 | Stand 16.09.2023, 5:41 Uhr

Der Regionalleiter der Bergwacht Bayerwald, Robert Heilig (links) ehrte mit Landrat Martin Neumeyer (rechts) Willi Duschl, Herbert Wallner, Hans Tomandl, Harald Prücklmeier und Peter Schabmüller. Foto: Irene Müller

Am Freitag hat die Bergwacht im BRK-Kreisverband Kelheim mit einem Ehrenabend das 50-jährige Bestehen gefeiert. BRK-Vorsitzender und Landrat Martin Neumeyer sagte: „Die Bergwacht des BRK-Kreisverbandes ist eine Gemeinschaft, die mit allen anderen Gemeinschaften eng zusammenarbeitet, wenn es um die Rettung von Menschen geht. 50 Jahre im Dienst von Mensch und Natur. Im geschichtlichen Rückblick hören wir, dass Kletterunfälle bei uns ausschlaggebend für die Gründung einer Bergwachtgruppe waren. Und auch der Naturschutz ist erfreulicherweise Aufgabe der Bergwacht geworden. Die Bergung von Kletterern und Wanderern steht wieder im Mittelpunkt unserer Aufgaben. Ich darf heute allen Aktiven danken für Ihr aller Engagement.“

Vor Gründung der Bergwacht vor rund 60 Jahren waren die Kalkfelsen im Altmühl- und Donautal ein Kletter-Dorado, ehe es eine Bergwacht in Kelheim gab. Schon damals kam es zu Unfällen, die eine Bergung verunfallter Alpinisten notwendig machte. Mitglieder der Alpenvereins-Sektion Kelheim waren unter oft unzulänglichen Umständen gefordert, Verletzten Hilfe zu bringen. Diese Vorfälle bewogen den Vorsitzenden der Alpenvereins-Sektion, Hans Tomandl, im Frühjahr 1969 dazu, einige wackere Männer um sich zu scharen und eine Bergrettungstruppe zu gründen. Der Kontakt zu der benachbarten Bergwacht in Regensburg fiel auf fruchtbaren Boden, und im Frühjahr 1969 konstituierte sich eine Bergwacht-Gruppe in Kelheim, die der Bereitschaft in Regensburg angegliedert war.

Intensives Lernen und Üben

Neben dem Leiter Hans Tomandl gehörten Sepp Pöppel, Franz Schmaus, Günther Wasner, Toni Prücklmeier, Peter Hackl, Ludwig Bielesch, Wilfried Michel und Gerhard Stein zu den Bergwachtlern der Anfangszeit. Im Januar 1970 schloss sich Dr. Paul Mihatsch als erster Bergwachtarzt der Kelheimer Gruppe an. In den Jahren nach der Gründung 1969 folgte eine Zeit intensiven Lernens und Übens, unterstützt von den erfahrenen Ausbildern der Bereitschaft Regensburg. 1975 wurde die Gruppe Kelheim zum selbstständigen Zug erhoben. 1981 wurde im Bereich Kelheim die erste Naturschutzwacht gegründet. Am 4. Oktober 1986 wurde der Zug Kelheim zur selbstständigen Bereitschaft im Abschnitt Bayerwald erhoben. In den 90er-Jahren kam die Bergwacht Kelheim nur sporadisch zum Einsatz. Nach Änderungen im Rettungsdienst-Gesetz (1998) kamen vermehrt Einsätze auf die Bergwacht Kelheim zu. Im Jahr 2005 ist der Kreisverband von der Stadtknechtstraße in die Abensberger Straße umgezogen.

Unter der Bergwacht-Leitung von Herbert Wallner und seinem Stellvertreter Quirin Oellinger wurde am 19. April 2014 die Bergrettungswache Kelheim offiziell installiert. Die Bergwacht Kelheim und Regensburg soll nun die Rettung im alpinen und unwegsamen Gelände sicherstellen, sie werden über Meldeempfänger bei Bedarf von der ILS Landshut alarmiert. „Wir sind eine schlagkräftige Truppe, die in allen Rettungsarten im Gelände am Fels, auf Bäumen in Höhlen und auf Skiern jederzeit jedem schnellstens Hilfe zu Teil werden lassen können“, resümierte der Leiter der Bergwach Peter Schabmüller nach seinem Rechenschaftsbericht.

Urkunde für Peter Schabmüller

Im Anschluss wurde Schabmüller geehrt und erhielt eine Dankurkunde. Außerdem wurden weitere drei Bergwachtsmitglieder des BRK-Kreisverbandes Kelheim für ihre herausragenden Leistungen in den vergangen 40 Jahren ausgezeichnet. Sie erhielten das Ehrenzeichen am Bande für langjährige Dienstzeit. Geehrt wurden Willi Duschl, Harald Prücklmeier und Herbert Wallner.

Alle drei haben sich in vielen Funktionen engagiert und es sind Menschen, die sich ehrenamtlich in der Arbeit am Nächsten einsetzen. „Die hier heute zu Ehrenden haben sich ausnahmslos alle um das BRK, das Ehrenamt und um die Sicherheit der Bevölkerung in der Region verdient gemacht“, sagte Landrat Neumeyer. „Wir blicken stolz zurück auf 50 Jahre ehrenamtliches Engagement. Und wir blicken auch beruhigt in die Zukunft und wünschen allen Bergwachtmännern und Bergwachtfrauen weiterhin unfallfreie Einsätze. Es bleibt nur, ein ganz großes Dankeschön zu sagen für 50 Jahre Bergwacht.“

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