Reform
Die Further Zöllner bleiben vor Ort

Das Zollamt in Furth ist wichtig für die hiesige Wirtschaft. Die Aufgaben bleiben gleich, nur der Name ändert sich.

13.12.2015 | Stand 16.09.2023, 6:58 Uhr
Wolfgang Baumgartner
Die Further Zöllner – hier bei einer Übung – werden weiter vor Ort sein. −Foto: wb

Als „einen Kompromiss, mit dem man leben kann“ bezeichnete am Freitag der Bundestagsabgeordnete Karl Holmeier die jüngste Entscheidung über den Fortbestand des Further Zollamtes als eigene Dienststelle, mit Sitz der Leitung in Regensburg – wir berichteten bereits.

Welche Auswirkungen die Umsetzung dieser Entscheidung 1. Januar 2016 in der Praxis hat, darüber informierte die stellvertretende Leiterin des Hauptzollamtes Regensburg, Oberregierungsrätin Petra Seidl bei einer Pressekonferenz am Freitag im Further Rathaus die Abgeordneten Karl Holmeier und Dr. Gerhard Hopp, Landrat Franz Löffler und Bürgermeister Sandro Bauer.

Ausführliche Informationen, auch zu den Verladeorten, gehen der Wirtschaft in den nächsten Wochen zu. Ferner wies Petra Seidl auf die Broschüren und Flyer hin, die am Further Zollamt erhältlich sind. „Und natürlich kann jeder direkt beim Hauptzollamt anrufen, und sich Auskünfte einholen“, betonte die Oberregierungsrätin am Freitag.

Eine kluge Entscheidung

Die Weichen für diese, nach den Worten von Landrat Franz Löffler „sehr kluge Entscheidung“, wurden am 26. Februar dieses Jahres im Berliner Büro des Weidinger Abgeordneten Karl Holmeier gestellt. Er regte an, bei einer Zusammenlegung der Zollämter Furth und Regensburg eine neue Zollstelle mit einem Doppelnamen aus der Taufe zu heben, um damit die angestrebte Kontinuität noch einmal zu unterstreichen. Damit stieß Karl Holmeier bei dem Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Michael Meister vom Bundesfinanzministerium auf offene Ohren. Ein ähnliches Konstrukt, durch dieZusammenlegung zweier Zollämterden Abwicklungsbezirk zu erweitern, wurde auch bei den Zollämtern Weiden und Waidhaus sowie Hof und Marktredwitz geschaffen. Das ursprüngliche Konzept des Hauptzollamtes Regensburg hatte zum Ziel, das Zollamt Furth zu integrieren und von Furth aus verstärkt die mobile Abfertigung durchzuführen.

Das Personal wäre nach den Worten von Petra Seidl bei diesem Vorschlag in Furth geblieben. Die Zollanmeldungen wären in Regensburg aufgelaufen und von dort aus hätte die Koordination des Personaleinsatzes stattgefunden. Dadurch wäre laut der stellvertretenden Leiterin des Hauptzollamtes ein flexiblerer Einsatz des Personal möglich gewesen. „Die Kollegen in Furth wären vor Ort geblieben, allerdings hätte sich ihr Aufgabengebiet über den gesamten Zollamtsbezirk erstreckt.“

Die Ausgabe der zu verzollenden Waren für den Normalbürger hätte in der Belegsammelstelle stattgefunden. In Furth hätte es nach dem Konzept des Hauptzollamtes nur noch temporäre Öffnungszeiten gegeben. „Und auch der Name Furth im Wald wäre komplett verschwunden“, fügte der Bundestagsabgeordnete Karl Holmeier hinzu. Ferner wies Landrat Franz Löffler darauf hin, dass mit der jetzigen Lösung auch eine flexible Betreuung der Zoll-Kunden möglich ist. Will heißen, auf Wunsch fahren die Zöllner zu den Betrieben! Und dass dies nun weiterhin möglich ist, wird nach den Worten von Bürgermeister Sandro Bauer auch von den Unternehmen sehr begrüßt. Er zitierte den Sprecher des Unternehmerforums in Furth, Norbert Tauer, der die jetzige Lösung als einen Mehrwert bezeichnete. „Die Unternehmen sind durch die neue Struktur flexibler und können auch das Further Zollamt weiterhin anfahren.“

Insgesamt 70 Zöllner in Furth

Damit sei die Dienstleistung für die Wirtschaft in der Region deutlich besser. Und Landrat Löffler freute sich, dass das historische Zollamt in Furth erhalten bleibt, und damit auch hoheitliches Handeln an der Grenze weiterhin Gesicht zeige. Das sei mit der jetzigen Lösung nicht nur mit dem Namen, sondern auch der tatsächlichen Arbeit vor Ort gewährleistet. „Deshalb hat sich der Einsatz gelohnt“, fügte Franz Löffler hinzu, der auch auf die Bedeutung des Zolls als Arbeitgeber im Raum Furth hinwies. Immerhin sind insgesamt rund 70 Zöllner in den Bereichen Finanzkontrolle Schwarzarbeit, Kontrolleinheit Verkehrswege, Belegsammelstelle und im Further Zollamt beschäftigt.