Kultur
Die Leiden der Scheißarbeitsfrau

Kabarettistin Martina Schwarzmann begeisterte in der Nittenauer Regentalhalle. So manche(r) bekam vor Lachen kaum mehr Luft.

19.11.2016 | Stand 16.09.2023, 6:41 Uhr
Simone Grebler
Derbe Geschichten und Lieder übers Hausfrauendasein: Martina Schwarzmann hat ein Auge für alltägliche Skurrilitäten. −Foto: Grebler

Groben Unfug gibt es leider nicht als Wahlfach, bedauert Martina Schwarzmann. Falls man ihr jedoch für ihren Auftritt am Freitagabend in der Regentalhalle trotzdem eine Note geben darf, es wäre ganz klar eine 1 mit Stern. Die Frau mit Gitarre, die da so locker flockig im „Oma-Kleid“ vom Flohmarkt, rotem Strickjäckchen und schwarzer Strumpfhose vors Publikum tritt und sich auf den Stuhl setzt, kann richtig derb sein. Dabei sieht sie aber wortwörtlich aus wie die Unschuld vom Lande. Nur wenn eine Zuschauerin in der 15. Reihe vergnügt juchzt, weil sie sich in den Gschichten und Liedern wiedererkennt, wie sie ihrem Mann heimlich die alten Klamotten aussortiert, dann muss selbst die Schwarzmann schmunzeln. Ziel erreicht, alle haben sich an diesem Abend„Gscheid gfreid“ - so der Titel ihres mittlerweile fünften Programms.

Sehen Sie hier ein Video-Interview mit Martina Schwarzmann:

Sie erzählt von ihrem Leben als Hausfrau, was eigentlich Scheißarbeitsfrau heißen müsste, von Unterhosen-bügelnden Müttern, ihren Träumen, in denen sie nackt in den Supermarkt geht und ihren Kindern, die dank Fußbodenheizung leckere Bananenchips machen. Das alles garniert sie mit einer Portion Gitarrenmusik und Liedern, in denen sie sich das Zehenkapperl abkappt und sich trotzdem bedankt, weil sie ja nicht den ganzen Zeh verloren hat. Auch ihrer Verwandtschaft widmet sie ein Lied, in dem diskutiert wird, ob sich für dreimal im Jahr die Pille noch rentiert. Neben den skurrilen Geschichten kommen in den zweieinhalb Stunden aber auch die nachdenklicheren Töne nicht zu kurz.

Sehen Sie hier einen Auszug ihres Programms „Gscheid gfreid“: