ABENSBERG.
Die Musikszene verneigt sich vor Bob Rückerl

06.02.2009 | Stand 06.02.2009, 18:28 Uhr

„Ich bin mir sicher, dass ihm das taugt“. Bob Rückerls Bruder Reinhold steht am Donnerstagabend sichtlich bewegt im Center –dem Ort, an dem sein Bruder so oft auf der Bühne gestanden war. „Ich finde, es ist eine große Ehrerweisung für Bob, dass seine Freunde so spontan ein Konzert organisiert haben.“ Wie berichtet, ist der Abensberger Jazzmusiker Bob Rückerl am Sonntag einem Krebsleiden erlegen.

Beim Montags-Jazz war spontan beschlossen worden, im Sinne von Bob eine Gedächtnis Jamsession zu organisieren“, so Jazzclub-Schriftführer Stephan Ebn. „Wir wissen nicht genau, was passiert und wer kommt, denken aber schon, dass die einzelnen Musiker Stücke, die sie mit Bob spielten oder sogar Stücke aus der Feder von Bob vortragen werden. Eine halbe Stunde später war das Center voll und die Bühne stets mit Musikern besetzt.

Während Hans Attenberger „Schwarze Hand-Zigaretten“ – Bobs Marke – drehte, die er später an die Anwesenden verteilte, versichert er: „Es geht auf jeden Fall weiter im Jazz-Club. Ob auf einer Schulter oder auf mehreren ist noch nicht klar.“ Die Planungen habe Bob noch gemacht und der Club sei bereits bis auf einzelne Termine für das ganze Jahr über ausgebucht. „Nichtsdestotrotz“, versichert Attenberger, „ist der Verlust von Bob ein herber Verlust.

Der Schlagzeuger Ron Sigl ist gekommen, „weil ich Bob seit 30 Jahren kenne und mit ihm viel Musik gemacht habe. Die ersten Jahre sehr intensiv – das ist eine Zeit, die verbindet.“ Später hatten sich die Wege der beiden immer wieder gekreuzt. Sigl erinnert sich: „Irgendwie war der Bob immer da, wenn man gekommen ist. Man hat ihn besucht – das war kein Problem und er hat immer sofort Hilfe angeboten.“

Uli Forster kennt Bob seit 25 Jahren: „Er war mein allerbester Freund und zusammen mit Hans Attenberger mein Lehrmeister. Die beiden hatten mich von der Klassik zum Jazz gebracht.“ Vor 22 Jahren hatte Forster mit Bob die Rocky-Horror-Picture-Show aufgeführt, mit ihm in verschiedenen Big-Bands gespielt, in der Jazz Fusion Combos, der Sinatra Big Band, der Blue Eyes Big Band oder bei den Zick Sisters. „Mit 39 hab ich zu rauchen angefangen – der Bob war dabei“, erinnert sich der Musiker. Forster war, erzählt er der MZ-Reporterin, an Bobs letztem Tag noch bei ihm im Krankenhaus.

„In der Trauer ist es mit der Musik am besten“ verkündet Herbert Tuscher schließlich und eröffnet das Konzert mit den vier Stücken Querido Luis, Hot Summer & Heavy, Message to Eddie und Yoko – komponiert von Bob Rückerl.

Steffi Denk von den Zick Sisters erzählt, wie sie den großen, schlaksigen Kerl, Bob, auf einer Hochzeit kennengelernt hatte und sang ihm zur Erinnerung „You don’t know me.“

Chris Kuttler von Luis Trinker’s Höhenrausch erzählt von seinem Musikunterricht bei Bob: „Er war ein eiserner Lehrmeister. Er hat dich nicht besonders pädagogisch empfangen. ‚Host g‘übt? Spui amoi‘ – das war Bobs Begrüßung. Aber er hat mir damals viele Akkorde gezeigt, die ich heute wehmütig zum Teil wieder vergessen hab‘.“ Und Kuttler ist sich auch noch sicher: „Zehn Prozent war der Bob auch ein Rocker.“