Freizeit
Die Paddler erobern den Mauerner See

Jetzt gibt es Stand Up Paddling auch am Baggersee in Mauern. Die ersten Paddelversuche endeten meist noch im Wasser.

23.08.2019 | Stand 16.09.2023, 5:22 Uhr
Margot Kirzinger

Stand Up Paddling ist der neue Trendsport am Mauerner Badesee. Foto: Kirzinger

Erst war es nur ein Trend in den USA, der dann nach Europa überschwappte und jetzt auch den Baggersee in Mauern erreicht hat. Wir reden hier von Stand Up Paddling (kurz SUP). Ein mittlerweile allseits beliebter Wassersport, bei dem sich stehend auf einem speziellen Board mit nur einem Stechpaddel fortbewegt wird.

Ein Sport für Jedermann

Die Paddle-Fans kommen nicht nur aus Neustadt, sondern aus der gesamten Umgebung und haben zwischen den Ortsteilen Mauern und Schwaig ihr Revier gefunden. Stand Up Paddling, ist ein Sport für Jedermann, ganz egal welchen Alters, Fitnesszustand, Gewichts- und Größenklasse. Stand Up Paddling erfordert keinerlei Vorkenntnisse und ist schnell erlernbar.

Wer kein eigenes Board besitzt, kann sich bei Adolf Stey in seinem Strandhaus jederzeit gegen eine kleine Gebühr ein Board ausleihen. „Der Board-Verleih wurde sehr gut angenommen“, sagt Stey begeistert. Es sei ja ursprünglich nur ein Versuch gewesen. Aber die Begeisterung für diese neue Sportart sei wirklich enorm. Und so wird er nächstes Jahr wahrscheinlich auch Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene anbieten.

Anfangs eine wackelige Angelegenheit

Albert Heigl und Tonja Schilling haben sich ein Board ausgeliehen. Für die blutigen Anfänger war es zunächst eine ziemlich wackelige Angelegenheit. Es war somit kein Wunder, dass so mancher Stehversuch in den lauwarmen Fluten des Mauerner Sees endete. Aber schon nach kurzer Zeit klappte dann ein angenehmes ruhiges Paddeln.

Fischer:Könige:
Das Stand Up Paddling geht auf polynesische Fischer zurück, die sich in Kanus stehend vor Tahiti auf dem Meer fortbewegten. In Asien sind noch Bambusflöße im Einsatz, bei denen im Stehen auch Paddel eingesetzt werden.Auf Hawaii, dem Ort, wo das Surfen erfunden wurde, war Stand Up Paddling der Sport des Königs. Nur Auserwählte durften sich außer ihm so fortbewegen.

„Man sollte auch im Alter nichts unversucht lassen. Nur im Strandcafé sitzen, zuschauen, auslachen und kritisieren, das kann jeder. Man muss selbst die Erfahrung machen, dann sieht man, dass es am Anfang gar nicht so leicht ist“, sagt Albert Heigl. Aber es habe ihm unheimlich Spaß gemacht und er werde auch in Zukunft wieder „Paddeln“, wenn es die Zeit erlaubt. Auch für Tonja war der Spaßfaktor beim ersten Mal enorm. Sie habe selten so viel gelacht. Stand Up Paddling trainiert den ganzen Körper. Es beansprucht alle Muskelgruppen gleichermaßen: die Beine, den Rumpf, den Rücken und die Arme. Zusätzlich muss man stetig das Gleichgewicht halten und das Paddeln ausgleichen, was die Koordination fördert.

Stand Up Paddling ist aber nicht nur Ganzkörpertraining, sondern auch mentale Entspannung in der Natur. Durch den Blick aufs Wasser vergisst man die Welt um sich herum und erfreut sich der Aktivität selbst. Man bekommt einen ganz neuen Blick auf seine Umgebung. Man erlebt die Landschaft vom Wasser aus.

SUP gibt es mittlerweile auch als Wettkampfsportart. Das Angebot an Wettkämpfen reicht von einzelnen Rennen, zu Rennserien bis hin zu SUP-Polo-Turnieren. Inzwischen haben sich sogar manche Fitness-Studios in Deutschland aufs Stand Up Paddling spezialisiert und bieten sogar Yogakurse auf Paddleboards an.

Auch das Problem des Platzbedarfs eines so großen Brettes ist inzwischen gelöst. Hierfür wurden unter Verwendung der neuesten Technologie aufblasbare SUP-Boards entwickelt. Die kommen in einem praktischen Rucksack und können somit ganz einfach überall hintransportiert werden.

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