Gesundheit
Die Stadt Velburg hofft auf weitere mobile Retter

26.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:49 Uhr
Wolfgang Schön
Bürgermeister Christian Schmid und Mitorganisator Wolfgang Liedl sind überzeugt, dass das System der „mobilen Retter“ eine tolle Sache ist, weil es Leben retten kann. −Foto: Wolfgang Schön

Velburgs Bürgermeister Christian Schmid geht mit gutem Beispiel voran und hat sich zum mobilen Retter ausbilden lassen. Die Stadt appelliert an die Bürger, sich diesem Netzwerk, das im Notfall Leben retten kann, anzuschließen.

„In jeder Minute, wo nicht reanimiert wird, sinkt die Überlebenschance des betroffenen Menschen um fünf Prozent“, sagt Wolfgang Liedl, Mitinitiator für den Aufbau eines Netzes zur schnellen Reanimation im Landkreis Neumarkt. Liedl, wohnhaft in Deusmauer, ist sowohl in beruflicher als auch in ehrenamtlicher Tätigkeit beim BRK in der Lebensrettung für die Mitmenschen im Einsatz.

Daher kommt sein ehrenamtliches Engagement beim „Verein der Universität Regensburg“ zum Aufbau eines Systems der „mobilen Rettung“ für die rasche Reanimation nicht von ungefähr. Der Startschuss zum Aufbau des „Mobile Retter-System“ unter dem Dach der „Mobilen Retter e.V. Deutschland“ erfolgte am 1. Januar 2022 für die Stadt und den Landkreis Regensburg. Noch im selben Jahr kamen die Landkreise Neumarkt und Cham hinzu.

42 mobile Retter in Velburg

Am 1. Dezember 2022 wurde die Alarmierungs-App „Mobile Retter“ auf den Landkreis Neumarkt ausgeweitet. Zum Jahresende 2022 hatte man im Landkreis bereits 140 registrierte mobile Retter, aktuell sind es im Bereich der Stadtgemeinde Velburg 42. „Bis zum Jahresende 2023 möchten wir die Zahl von 1000 registrierten mobilen Rettern im Landkreis Neumarkt erreichen, je dichter das Netz, desto wirksam“, legt Wolfgang Liedl die Messlatte hoch.

„Mobile Rettung ist Rettungshilfe im Sinne der Nachbarschaftshilfe“, erläutert Wolfgang Liedl im Beisein von Bürgermeister Christian Schmid beim Pressegespräch im Rathaus der Stadt Velburg. Auch Bürgermeister Schmid gehört zum Kreis der zwischenzeitlich über 40 registrierten mobilen Rettern in seiner Gemeinde, in der zuletzt dafür auch eine Schulung abgehalten wurde. Christian Schmid ist durch seinen langjährigen aktiven Dienst bei der Feuerwehr – vor seiner Bürgermeisterwahl auch in Führungsaufgaben – positiv „vorbelastet“, was die Rettung von Menschenleben anbelangt. „Ich bin überzeugt von diesem System und will mit meiner Teilnahme auch ein Zeichens setzen und mit gutem Beispiel vorangehen“, sagt Schmid beim Gesprächsaustausch, bei dem dann auch das System der Alarmierung zu einem Reanimationseinsatz erläutert wurde.

„Diese Alarmierung mittels einer Handy-App ersetzt nicht die bisher schon und weiterhin gegebene eigentliche Rettungsalarmierung bei einem Notfall, sie ermöglicht nur ein noch schnelleres Eingreifen, ausschließlich zur Reanimierung, wenn diese über die Leitstelle angefordert wird“, sagt Liedl. Die Leitstelle „alarmiert“ dann mittels der App die ersten beiden dem angegebenen Einsatzort nächstbefindlichen „mobilen Retter“. Können diese die rasche Hilfeleistung für die Reanimierung aus irgendwelchen Gründen nicht übernehmen, wird umgehend eine weitere mobile Rettungsalarmierung vorgenommen. „Jede vorgenommene Reanimierung ist besser als keine Reanimierung, man müsse also keine Angst vor dem Einsatz oder gar persönlichen Haftungsansprüchen haben“, sagt Liedl.

Öffentliche Defi-Standorte

Wie Bürgermeister Schmid sagt, gibt es im Bereich der Stadtgemeinde Velburg aktuell sieben öffentlich zugängliche „Defi“-Standorte. Diese befinden sich neben dem Feuerwehrhaus Velburg beim Rathaus und dem Kulturzentum Wieserstadl, der Schule Velburg und im Eingangsbereich der Raiffeisen-Geschäftsstelle Velburg sowie am Golfplatz und bei den Jura-Rastanlagen an der BAB, – und in den Sommermonaten auch am Naturbadesee in Altenveldorf.

Was aber noch wichtiger ist und keine Kosten verursacht, ist der Ausbau des Netzes für die „mobilen Retter“ – auch in der Gemeinde Velburg. Hier kann man sich entweder an die Stadt Velburg oder auch an den Verein und die Initiatoren der Organisation der „mobilen Retter“ wenden.

„Wir haben ein gutes Rettungssystem. Durch das ehrenamtliche Engagement mit dem Hinzukommen der mobilen Retter kann es noch verbessert werden, weil der entscheidende Faktor Zeit für eine notwendige Reanimierung verkürzt werden könne“, so Experten.