Erddeponien
Die Zeit der Deponien ist bald vorbei

Behörden fordern Grundwassermessstellen und deren Rekultivierung. Der Gemeinderat noch uneins über Kauf von Filteranlagen.

15.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:44 Uhr
Michael Schrafl
Wird die Erddeponie Stadlhof bald schon renaturiert? −Foto: Michael Schrafl

Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt fordern von der Gemeinde die Errichtung von Grundwasser-Messstellen im unmittelbaren Umfeld der Erddeponien Sengenthal und Stadlhof. Dabei soll geprüft werden, inwieweit sich das unter den Deponien verlaufende Grundwasser verändere. Wie Bürgermeister Werner Brandenburger bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag weiter berichtete, haben sich beide Behörden bei einem Gespräch auch dafür ausgesprochen, dass die Deponien nicht weiter betrieben, sondern in den nächsten Jahren rekultiviert und renaturiert werden sollten.

Der dafür nötige Erdaushub könnte jedoch weiter angefahren werden. Ein Weiterbetrieb oder gar eine Erweiterung seien für die Gemeinde unwirtschaftlich, rechneten die Behörden vor. Zudem gebe es im Landkreis genügend Möglichkeiten zur Ablagerung von Erdaushub. Die längere Anfahrt sei für sie kein Argument.

Weiterbetrieb unwirtschatflich

Architekt Matthias Hoppe stellte die verfeinerte Planung für das neue Feuerwehrhaus der FFW Reichertshofen am Mühlweg vor. Geplant sei eine Fahrzeughalle (Flachbau) in Betonbauweise (Fertigteile) mit drei Stellplätzen, Umkleide, Spinde für Privatbekleidung und Feuerwehranzüge, Dusche und Toiletten. Im Trakt in Holzbauweise befinden sich im Erdgeschoß Jugendraum, Kommandantenzimmer, WC-Anlagen, Werkstatt, Lager, im Obergeschoß ein Schulungsraum, Teeküche und Lagerräume. Geplant sei weiter vorsorglich ein Aufzugschacht. Ein Aufzug sei nur nötig, wenn der Schulungsraum im Obergeschoß von der Öffentlichkeit genutzt werde.

Die Gesamtkosten einschließlich Ausstattung (Haustechnik, Möbel, Regale usw.) belaufen sich auf 2,17 Millionen Euro. Auf den dritten Stellplatz (Kosten 200000 Euro) will die Gemeinde nicht verzichten, würde dieser doch bei einem späteren Anbau über 280000 Euro kosten. Bürgermeister Brandenburger: „Wenn wir bauen, sollten wir zukunftsträchtig bauen.“ Mittelfristig werden wir über eine Ausrückegemeinschaft der FFW Reichertshofen und FFW Forst für tagsüber in Erwägung ziehen müssen und im Blick auf das Gewerbegebiet auch über die Anschaffung eines wasserführenden Fahrzeuges, ausgerüstet mit Atemschutz. Denkbar sei zudem ein Warnleitanhänger bzw. Versorger-Fahrzeug.

Stockbahnen: Kosten:Hinweisschilder:
Je zwei Bahnen auf dem neuen Gelände der FFW Reichertshofen und am Sportgelände des ASC SengenthalJe 40000 Euro, Finanzierung mit viel Eigenleistung und mit Geldern aus dem AOM-FördertopfDer Arbeitskreis Umwelt und Natur will mit der Aufstellung von Themenschildern auf den Schutz der Natur hinweisen.

Zunächst Geräte zum Testen

Uneins sind sich die Gemeinderäte, was die Anschaffung von Raumluftfilteranlagen für die Schule betrifft. Vor einer endgültigen Entscheidung will man zwei bis drei Vorführgeräte testen und sich an der Schule Berngau über den Einsatz eines solchen Gerätes im Unterricht informieren. Die Frage war auch, sollte man diese Geräte kaufen oder leasen. Immer wieder wurde betont, dass die Raumluftfilteranlagen das regelmäßige Lüften (Frischluft!) nicht ersetzen.

Brandenburger wies darauf hin, dass das Ansteckungsrisiko außerhalb der Schule weitaus größer sei als in der Schule. Sollte ein Kind corona-positiv getestet sein, so müsse nach aktuellem Stand nur dieses zu Hause bleiben. In einem Schreiben an die Gemeinde hatte sich der Elternbeirat der Schule für die umgehende Anschaffung von Geräten ausgesprochen. Aufmerksam verfolgten Eltern diesen Tagesordnungspunkt.