Entwicklung
Diskussion um Bauland in Thumhausen

Bei der Bürgerversammlung in Haugenried stellt der Bürgermeister klar: Mamimal 16 Parzellen könnten am Ortsrand entstehen.

31.01.2017 | Stand 16.09.2023, 6:40 Uhr
Paul Neuhoff
Das Foto zeigt den südlichen Ortsrand von Thumhausen. Auf einem Teil der Fläche soll ein kleines Baugebiet entstehen. −Foto: Neuhoff

Der Nittendorfer Bürgermeister Helmut Sammüller eröffnete die Reihe der Bürgerversammlungen in Haugenried. Die Sitzplätze im Schulungsraum des Feuerwehrhauses reichten für die über 60 Zuhörer bei weitem nicht aus.

Der Gemeindechef begann seine Ausführungen mit Daten zur Kommune. So erfuhren die Gäste, dass der Haushalt des Marktes ein Volumen von über 20 Millionen Euro aufweist und 2017 zu den größten Einnahmeposten die Einkommensteuer- und Schlüsselzuweisungen des Freistaates mit über fünf und über zwei Millionen Euro zählen. Die Pro-Kopf-Verschuldung ist nochmals gesunken und beträgt 167 Euro. Der Durchschnitt liege bayernweit bei vergleichbaren Gemeinden bei über 700 Euro, vermerkte Sammüller nicht ohne Stolz.

Große Ausgabenposten sind in 2017 unter anderem neben die Kreisumlage mit über drei Millionen Euro und die Finanzmittel für den Straßenunterhalt mit 400 000 Euro. Eine der wichtigsten geplanten Hochbaumaßnahme ist der neue Kindergarten bei der Grundschule in Nittendorf. Auch die Errichtung der neuen Lebensmittelmärkte im Zentralort wird im laufenden Jahr mit dem Herrichten des Geländes und dem Baubeginn zu den Gebäuden konkrete Formen annehmen. Für weitere Bauplätze wird das Neubaugebiet „Bauernfeld II“ bei Schönhofen erschlossen.

Bevor die Bürger Gelegenheit bekamen, Fragen zu stellen, ging der Bürgermeister noch auf die Anregungen aus der letzten Bürgerversammlung ein. Über die angeregte Urnenwand im Friedhof Thumhausen konnte noch nicht entschieden werden, weil noch kein Konsens mit dem zuständigen Pfarrer gefunden wurde. Man sei aber weiter an der Sache dran, so Sammüller. Der ehemalige Feuerlöschteich wird endgültig nicht mehr hergestellt, weil entsprechende Versuche in der Vergangenheit gescheitert seien. Die im letzten Jahr heiß diskutierte Entfernung der Bäume vor der Haugenrieder Kirche wird nicht erfolgen. Ein weiteres Treffen der Bürger habe dies ergeben. Dafür muss aber die Sanierung des maroden Dachstuhles des Gotteshauses in Angriff genommen werden, um weitere Schäden zu vermeiden.

Die Diskussionsrunde eröffnete Günther Weber. Der Haugenrieder ärgert sich darüber, dass ein Landwirt aus dem Ort seit über 40 Jahren am Ortsrand eine Bebauung verhindere. Damals sei dem Landwirt eine Hofstelle genehmigt worden, der Landwirt habe aber bis jetzt nur das Wohnhaus errichtet und keinen Stall. Eine Bebauung im Umfeld des Hauses sei nicht möglich, weil das Anwesen nach wie vor als landwirtschaftlicher Betrieb eingestuft werde. Weber forderte Sammüller auf, sich dafür einzusetzen, dass die Kreisbehörde dem Bauherrn eine Frist für einen Stallbau setzt.

Auf die Frage von Herbert Jäger zum Planungsstand zum angedachten Baugebiet am Rand von Thumhausen erklärte Sammüller, dass nach jüngsten Verhandlungen mit Grundeigentümern nun die fraglichen Grundstücke notariell gesichert werden sollen. Erst dann werde mit den Planungen begonnen. In diesem Zusammenhang kritisierte er die Initiatoren einer Unterschriftenaktion, die sich in Thumhausen gegen die vermeintlich überzogene Größe des künftigen Baugebietes wandten. Die Verantwortlichen sind nach den Worten Sammüllers mit ungesicherten Zahlen „hausieren“ gegangen. Sie hätten von 20 bis 35 und „bis zu 50“ Parzellen gesprochen. Dabei habe sich nach seinen Gesprächen mit den Grundeigentümern ergeben, dass nur für 16 Parzellen Land zur Verfügung stehe. Im Übrigen sei der Wunsch nach Bauland im Ort von Thumhausener Bürgern geäußert worden, betonte der Bürgermeister.