Weihnachten
Dom: Zahlreiche Gläubige bei Christmette

Bis zu 600 Besucher waren im Regensburger Dom zugelassen. Schneekrippen inspirierten Bischof Voderholzer zu seiner Predigt.

25.12.2021 | Stand 15.09.2023, 21:59 Uhr
Zwei Sänger der Domspatzen zündeten im Regensburger Dom St. Peter die Kerzen am Christbaum an. −Foto: Armin Hofbauer/Bischöfliche Pressestelle Regensburg

Es war wahrlich ein frohes Fest an Heiligabend im Regensburger Dom – Bischof Rudolf Voderholzer feierte dort die Christmette um 22 Uhr mit zahlreichen Gläubigen, die sich eingefunden hatten. Der Chor der Domspatzen öffnete laut einer Pressemitteilung des Bistums gemeinsam mit einem Streicher-Ensemble und der Orgel, gespielt von Professor Franz-Josef Stoiber, die Herzen der Gottesdienstbesucher für die frohe Botschaft von Weihnachten: Gott ist Mensch geworden.

Das bedeutet, wie Bischof Rudolf Voderholzer es in seiner Predigt formulierte: „Gott nimmt mich an“. Für die Mitfeier der Mette galt die 3G-Regel und während des gesamten Gottesdienstes musste eine FFP2-Maske getragen werden. Diese Maßnahmen ermöglichten es, dass die Christmette im Dom bis zu 600 Personen mitfeiern konnten, weil auf die Abstände verzichtet werden konnte. Außerdem wurde sie im Fernsehen und auf der Homepage des Bistums durch einen Livestream übertragen.

„Wir dürfen nicht übersehen, dass es viele Beispiele für menschliche Wärme und Hilfsbereitschaft gibt.“Bischof Rudolf Voderholzer

„Wir dürfen nicht übersehen, dass es viele Beispiele für menschliche Wärme und Hilfsbereitschaft gibt“, hob Voderholzer in seiner Predigt hervor. Er denke dabei besonders an die Männer und Frauen, die in Krankenhäusern und Pflegeheimen ihren Dienst tun, die als Ärzte oder Pfleger auch menschliche Wärme vermitteln und so die Botschaft von Weihnachten hinein in das konkrete Leben übersetzen.

Voderholzer: Eiszeit in Gesellschaft

Derzeit herrschten in der Gesellschaft „winterliche Zeiten“, wie der Regensburger Bischof beobachtet: „Während der Klimawandel eine Erwärmung der Erde und ihrer Atmosphäre mit sich bringt, zeichnet sich in der Gesellschaft eher eine Eiszeit ab.“ Beziehungen und Herzen seien erkaltet. Doch von Gott her komme der warme Wind, der dieses Eis bricht. Und Menschen wie Ärzte und Pfleger in den Krankenhäusern oder die Krippenfreunde spenden Wärme und folgen so dem Vorbild Christi, der selbst 33 Jahre nach seiner Geburt vor den Toren Betlehems arm und nackt, wie er auf die Welt gekommen war, vor den Toren Jerusalems am Kreuz sein Leben hingab. „In seiner Auferstehung von den Toten aber wird er sogar die tiefste Kälte und härteste Erstarrung, die des Todes aufbrechen und uns das Tor des ewigen Lebens öffnen.“

Auf diese Gedanken brachte Bischof Voderholzer eine besondere und sehr beliebte Form der Heimatkrippe: die Schneekrippe. Das Dach des Stalls unter einer dicken Schneedecke, Eiszapfen, die herabhängen, warm eingepackte Hirten, die durch den Schnee zur Krippe mit Heu und Stroh stapfen. Es entstehe der Eindruck, als ob sich die Geburt Jesu nicht im Heiligen Land, sondern bei uns in einem Stall im Bayerischen Wald ereignet hätte.

„Kind kann Gesichter und Herzen erwärmen“