Drachselsried
Dorferneuerung steht auf der Kippe

„Auch wenn künftig weniger Fördermittel zur Verfügung stehen, wollen wir die Dorferneuerung in Oberried und Unterried baldmöglichst beginnen“, sagte Bürgermeister Johannes Vogl am Ende der Ortsbegehung mit Abteilungsleiter Michael Kreiner vom Amt für Ländliche Entwicklung.

12.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:38 Uhr
Die Gemeinde Drachselsried drängt darauf, dass die Dorferneuerung in Oberried und Unterried so bald wie möglich beginnt. −Foto: Hans Weiß

An der Begehung nahmen als Fraktionssprecher im Gemeinderat Egon Probst junior, Daniel Wühr und Klaus Probst sowie Kämmerer Josef Freimuth und Julia Huber teil. Dem vorangegangen war die schockierende Mitteilung aus Landau, dass erheblich weniger ALE-Fördermittel zur Verfügung stehen als für die anstehenden und geplanten Maßnahmen notwendig sind.

Der zum 1. März berufene Leiter des ALE, Hans-Peter Schmucker, war mit einer „Vollbremsung“ ins neue Amt gestartet: „Derzeit laufen in Niederbayern 453 Projekte“, hatte er festgestellt und eine gründliche Konsolidierung angekündigt, in dem zwar die begonnenen Maßnahmen weitergeführt würden, neue jedoch erst in etlichen Jahren angepackt werden könnten. Sogar bei bereits bewilligten Maßnahmen müsse damit gerechnet werden, dass zugesagte Förderungen deutlich später ausbezahlt werden könnten.

Bürgermeister Johannes Vogl nahm diese Botschaft zum Anlass, um sowohl Gemeinderat und Bevölkerung umgehend zu informieren und in konkreten Gesprächen mit dem Amt für Ländliche Entwicklung die Interessen der Gemeinde Drachselsried zu vertreten. Die Begehung umfasste in Oberried den Dorfplatz (er soll attraktiver gestaltet werden), Langer Weg/Kirchenweg (Asphaltbelag), die Rehberger Straße, Dorfstraße/Mühlstraße (Verkehrsinsel, Haltestelle) und das Montessori-Kinderhaus-Gelände (Grünflächen). In Unterried will man Freiflächen um die Bäckerei Trum gestalterisch und funktional aufwerten, um so eine Dorfmitte zu entwickeln, beim Köpplwirt den Straßenverlauf verbessern und einen besseren Hochwasserschutz schaffen, ebenso beim Lindenwirt, und man will das Sportplatzgelände mehr für Breitensport beleben.

Abteilungsleiter Kreiner befasste sich eingehend mit den vorgebrachten Anliegen, gab jedoch zu bedenken, dass er pro Jahr in seiner Abteilung nur 3 Millionen Euro als Förderung vergeben dürfe. Er schlug vor, nur bestimmte Schlüsselmaßnahmen wie die Ortszentren zu definieren, für die dann eine Förderung zur Verfügung gestellt werde, und die Maßnahme auf mehrere Jahre zu strecken. Kreiner: „Drachselsried ist die nächste Gemeinde, in der eine Dorferneuerung angeordnet wird.“

Bürgermeister Vogl betonte, dass die Dorferneuerung in Oberried und Unterried seit 2015 in konkreter Planung sei und laut ALE vor der Anordnung stehe. „In der Bevölkerung kommt die angekündigte Beschränkung nicht gut an, weil viele Investitionen bis zum Beginn der Dorferneuerung zurückgestellt worden waren. Das letzte Wort ist allerdings noch nicht gesprochen. Ich bleibe hartnäckig und versuche das Bestmögliche für unsere Gemeinde zu erreichen.“ (kll)