Trauer
Dr. Rudolf Kaiser ist gestorben

Im Alter von 100 Jahren ist der beliebte Mediziner für immer eingeschlafen.

01.12.2019 | Stand 16.09.2023, 5:08 Uhr
Vera Gabler

Dr. Rudolf Kaiser Foto: Vera Gabler

Mit einem zufriedenen Lächeln ist Dr. med. Rudolf Kaiser am Donnerstagabend im Kreise seiner Familie für immer eingeschlafen. „Wir haben zusammen gebetet und der Onkel hat sich von jedem mit Blickkontakt verabschiedet“, erzählt sein Neffe Klaus Schrettenbrunner im Gespräch mit dem Tagblatt.

Am 21. September hatte der Mediziner noch bei Kaiserwetter seinen 100. Geburtstag gefeiert und die Gelegenheit genutzt, sich mit jedem seiner Gratulanten persönlich zu unterhalten. Und trotz seines hohen Alters gab es viel Gesprächsstoff, schließlich war der nun Verstorbene seit 1947 Allgemeinarzt im Krankenhaus Parsberg und mit eigener Praxis als Nachfolger seines Schwiegervaters Willi Schrettenbrunner. Zudem war er ab 1988 als erster Notarzt am Standort Parsberg noch mehr Tag und Nacht unterwegs und er habe immer gerne operiert, verriet er an seinem 100. Geburtstag dem Neumarkter Tagblatt. 1992 ging Dr. Kaiser mit 73 Jahren zwar in den Ruhestand, verlor aber nie den Kontakt zum Roten Kreuz. Angefangen von der Betreuung und Schulung der Rettungskräfte bis hin zum Betreuen von Reha-Sportgruppen.

Dr. med. Rudolf Kaiser war aber nicht nur als Mediziner der Ansprechpartner vor Ort, er engagierte sich auch in der Kommunalpolitik. 1956 zog er für 28 Jahre in den Stadtrat Parsberg, 30 Jahre war er zudem Kreisrat in Neumarkt. Sein wohl ehrenvollstes Geschenk im Bereich seiner politischen Karriere zum 100. Geburstag war die persönliche Gratulation von Bayerns stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger im Namen der Freien Wähler. Nicht zuletzt war ihm aber auch seine Familie wichtig, allen voran seine Frau Lilli, mit der er nun 69 Jahre verheiratet war. Als die drei Kinder erwachsen waren, fand sich trotz allem Zeit für Reisen, von denen beide immer wieder schwärmten. Mit dem Wohnmobil sei man in ganz Europa unterwegs gewesen und das auch noch vor knapp sechs Jahren als das Ehepaar aber feststellte, dass man nun schon überall gewesen sei. Sein Rezept bis zum letzten Tag war Beweglichkeit und nicht nachlassen.

Auch wenn er die letzten Jahre mehr und mehr den Rollstuhl brauchte, so nahm er zumindest noch geistig am Leben teil. Schließlich hatte er ja bis zum letzten Tag seine Frau mit 93 Jahren noch täglich an seiner Seite.

Nach der Aussegnung am Dienstag um 17 Uhr wird am Samstag um 10 Uhr die Urne mit einem Gottesdienst beigesetzt. Die Familie legt ein Kondolzenbuch auf, von Beileidsbezeigungen am Grabe möchte man Abstand nehmen.