Narren
Drei „Süße“ hatten die besten Kostüme

Ferreros Küsschen, Rocher und „Mon Chéri“ waren beim Rosenmontagsball des SV Erzhäuser Windmais in Bodenwöhr ein Hingucker.

17.02.2015 | Stand 16.09.2023, 7:02 Uhr
Randolf Alesch
Jetzt wissen wir‘s: In Bodenwöhr ist die Mafia zu Hause – und feiert ungeniert in der Öffentlichkeit. −Foto: Alesch

Zum Faschingsendspurt veranstaltete der SV Erzhäuser/Windmais in der Bodenwöhrer Hammerseehalle seinen Rosenmontagsball und landete damit erneut einen Faschingsknaller. SV-Chef Peter Bürkle, sein Helferteam, das „Krampfadergeschwader“ der Diesenbacher Faschingsgesellschaft und die zahlreichen maskierten Besucher tanzten und amüsierten sich zur Tanz- und Stimmungsmusik der Band „D’Sandler“ aus Regensburg durch eine kurzweilige Ballnacht.

Das Quartett mit Markus Hofmann, einem gebürtiger Bodenwöhrer, legte sich dann auch gleich mächtig ins Zeug. Egal, ob Bayerischer, Polka, Twist, Walzer oder schnulziger „Hosentürlwetzer“, für jeden war etwas dabei. Die riesige Tanzfläche war stets gut gefüllt. Die Nonne tanzte mit dem Mönch, die Polizistin flüsterte ihrem Häftling was ins Ohr, ein Gockel erschien mit seinem Hühnerstall, Engelchen und Teufelchen waren ein Herz und eine Seele, der König bat seine Königin zum Tanz, Seppl und Heidi hüpften durch die Nacht, Al Capone mit seiner Mafia-Gang flößten nicht wirklich Angst ein und Super Mario hatte keine Lust mehr auf Nintendo spielen ... Die 20 Meter lange Bar war stets gut besetzt.

Den ersten Höhepunkt gab es als das Diesenbacher „Krampfaderngeschwader“ antrat. Wer eine perfekte Choreographie, ausgeklügelte Schrittfolgen und tänzerisches Können erwartete, sah sich getäuscht – im Gegenteil, der etwas in die Jahre gekommene Frauentrupp wanderte zusammen mit Dagobert, dem einstigen Kaufhauserpresser, in den Knast, nahm sich mit einer lustig-coolen Parodie auf das gar nicht so triste Gefängnisleben selbst auf die Schippe und hatte mit seinem bewusst unbeholfen wirkenden Auftritt einen Lacherfolg auf seiner Seite. Der Applaus war gewiss – erst nach einer Zugabe zum „Ba-Ba-Ba-Banküberfall“ von der Ersten Allgemeinen Verunsicherung durften sie die Tanzfläche räumen.

Die Stimmung erreichte ihren Siedepunkt, als um Mitternacht die besten Masken prämiert wurden. Zahlreiche Runden mussten gedreht werden, bevor die hochkarätige Jury, bestehend aus dem „betrunkenen roten Pyjama-Mich“, dem „coolen Hias“, den „Hawaii-Mädchen Inge und Martina“, der „schwarzen Manuela“ und dem „Petticoat-Girl Steffi“ sich einigen konnten. Der dritte Platz wurde zweimal vergeben, an den „Gockel mit seinem Hühnerstall“ und „Al Capone mit seiner Mafia-Gang“. Auf dem zweiten Platz landete eine „Gruppe Super Mario“, die vom Nintendo-Spiel offensichtlich genug hatte und sich lieber dem Faschingstreiben hingab. Der erste Platz gebührte einigen der beliebtesten und meistverkauften Pralinen weltweit – Ferrero-Küsschen, Ferrero-Rocher und Mon Chéri – ein wirklicher Hingucker und Appetit-Anreger. Erst in den frühen Morgenstunden verließen die letzten Faschingsfreaks den Ball. (tal)