SPD am Weltfrauentag
Ehemalige Quotenfrau ruft in Nabburg zu Engagement für Demokratie auf

17.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:09 Uhr
SPD-Kreisvorsitzender Peter Wein war bei der Veranstaltung zum Weltfrauentag der Hahn im Korb. Unser Bild zeigt ihn mit Inge Faes, Marianne Schieder, Karin Frankerl und Lisa Wilhelm (v.l.) −Foto: Götz

Erstmals seit vielen Jahren hat der SPD-Kreisverband Schwandorf wieder eine eigene Veranstaltung zum Weltfrauentag auf die Beine gestellt. Die Organisatorin, die Schwandorfer Stadträtin Karin Frankerl, die auch Vorsitzende der SPD-Frauen in der Oberpfalz ist, konnte dazu hochkarätige Gäste begrüßen.

Neben einem Referat der Gewerkschaftssekretärin und Buchautorin Kathrin Birner von ver.di hielt auch die Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der Landesgruppe der Bayern-SPD im Bundestag, Marianne Schieder, eine Rede. „Wir zeigen heute, dass wir starke Frauen haben und gemeinsam stark sind“, konstatierte Frankerl. Den Anfang machte die Vorsitzende der SPD in Nabburg, Stadträtin Lisa Wilhelm. Sie erinnerte daran, dass es SPD-Frauen, wie Marie Juchacz oder Clara Zetkin, gewesen seien, die viel für die Gleichstellung getan hätten.

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Als besondere Ehre bezeichnete es SPD-Kreisvorsitzender und Kreisrat Peter Wein, dass mit Inge Faes ein Aushängeschild der Oberpfälzer Kulturlandschaft für die kabarettistische Einlage gewonnen werden konnte. Auch dankte er insbesondere Frankerl für ihr Engagement: „Es ist mir eine Freude, in den kommenden Monaten mit dir Wahlkampf zu führen“, sagte Wein als Direktkandidat für den Landtag. Frankerl kandidiert für den Bezirkstag.

Kritik: Lohnlücke zwischen Männern und Frauen sei immer noch zu groß

Noch immer sei eine Lohnlücke zwischen weiblichen und männlichen Arbeitskräften vorhanden und zu groß, so Kathrin Birner. Sie rief die Frauen dazu auf, weiter für ihre Rechte und faire Löhne in den Frauenberufen zu kämpfen. Zu den aktuellen Streiks sagte sie: „Es sind nicht die Arbeitnehmer, die einen Streik anzetteln. Es sind die Ungerechtigkeiten bei Löhnen und Gehältern!“

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Schieder ging auf die Bedeutung von Frauen im politischen Bereich ein. Leider sei auch in den Parlamenten noch keine Parität gegeben: „Wir sind weit davon entfernt.“ Es sei nur SPD, Grünen und Linken zu verdanken, dass wenigstens gut 30 Prozent erreicht würden. Sie selbst sei eine klassische Quotenfrau gewesen und hätte ohne die Quote den Sprung in den Landtag 1994 nicht geschafft. Mit einem Augenzwinkern fügte sie hinzu: „Ich glaube, der SPD hätte Schlimmeres passieren können.“ Ihre Rede mündete in einen leidenschaftlichen Appell: „Unsere Demokratie erhält sich nicht von allein. Dazu brauchen wir aktive Menschen, die sich in Parteien engagieren.“

Im zweiten Teil des Abends ließ Inge Faes kein Auge trocken. Für ihren Alltag mit Rudi, zweifelhafte Werbesendungen zu einer „guten Figur“ und „Mei Dog“ in Anlehnung an Frank Sinatras „My Way“ erntete sie nach über einer Stunde in der vollen Nabburger Marienkirche stehenden Ovationen.