Feuerwehr Hohenfels
Ehrenabend als Trostpflaster für das vereitelte Jubelfest

23.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:34 Uhr
Die Festdamen der Feuerwehr Hohenfels beim Ehrenabend zum 150-jährigen Jubiläum −Foto: Christian Graf

Mit einem Ehrenabend im Keltensaal hat die Feuerwehr Hohenfels ihre 150-Jahrfeier abgeschlossen. Das eigentliche Fest hätte schon 2020 stattfinden sollen.

Es wurde erst auf 2021 verschoben, dann komplett abgesagt. „Nun möchten wir mit diesem Festabend allen Beteiligten ein Trostpflaster bieten“, sagte der Vorsitzende des Feuerwehrvereins Martin Straka bei seiner Festansprache.

Er erinnerte dabei daran, was allein er als Person, welche die Feuerwehr erst sehr spät für sich entdeckt hat, in einer relativ kurzen Dienstzeit von drei Jahren alles erlebt hat. „Mir wurde immer mehr klar, wie wichtig eine Feuerwehr für jede Gemeinde ist“, sagte er.

Neben kleinen Einsätzen wie eine Türöffnung oder einem Baum über der Fahrbahn seien auch heftige Einsätze dabei gewesen. Straka erinnerte an den Doppeleinsatz auf dem Truppenübungsplatz in Albertshof, wobei an einem Samstagabend und gleich darauf am Sonntagmorgen jeweils eine Baracke gebrannt hat. Oder seinen ersten Einsatz als Atemschutzträger beim Brand eines Hackschnitzelbunkers in Granswang, der die Feuerwehr die ganze Nacht bis in die frühen Morgenstunden beschäftigte.

Unermessliche Leistung der Hohenfelser Feuerwehrleute

Straka: „Diese Beispiele machen hoffentlich deutlich, dass auch in Hohenfels und Umgebung jederzeit und sehr schnell etwas Dramatisches passieren kann.“ Nur durch sofortige und schnelle Hilfe lasse sich meist Schlimmeres verhindern. Diese Hilfe sei in Hohenfels auf jeden Fall seit inzwischen 152 Jahren gewährleistet.

Wenn er nun die Erlebnisse seiner relativ kurzen Dienstzeit auf die letzten 152 Jahre hochrechne, dann sei es unermesslich, was bis heute für die Hohenfelser alles geleistet worden sein muss. „Es handelt sich um ein unschätzbares Engagement für die Allgemeinheit, das gebührend hätte gefeiert werden soll“, sagte er.

Das hätte auch der Schirmherr Bürgermeister Christian Graf gerne gefeiert. „Es wäre mir eine Freude gewesen. in Hohenfels zahlreiche Wehren aus unserem und angrenzenden Landkreisen sowie all die anderen Gäste zu begrüßen“, sagt er.

Dementsprechend frustriert seien er selbst und die Verantwortlichen der Feuerwehr gewesen, als sie dieses große Jubelfest im Frühjahr 2021 endgültig abgesagt hätten. Er wolle aber nicht weiter mit der Vergangenheit hadern. Denn er erinnere sich auch gerne und allzu gut an die Festvorbereitungen und die vielen Veranstaltungen in dieser Phase.

Feuerwehrkameraden leben Zusammenhalt

Graf: „Spontan denke ich hier an die Aktivitäten mit unseren Festdamen mit der Festmutter, die Lesung und Vorstellung der Festschrift, Besprechungen mit dem Festausschuss oder auch an die Bierprobe in Regensburg bei der Spitalbrauerei. Hier wurde Gemeinschaft und Zusammenhalt gelebt.“

Schützen, Retten, Bergen und Löschen seien die Schlagworte, die für den aktiven Dienst stehen. Aber auch das Feiern von Festen und Jubiläen sei notwendiger Bestandteil eines lebendigen Vereinswesens. „Dieses positive Zeichen von Gemeinsinn, Geschlossenheit und Kameradschaft strahlt diese Feier aus“, sagte Graf.

Diesen Zusammenhalt, dieses Engagement und diesen Enthusiasmus gelte es zu bewahren, um in dieser irrealen Zeit bestehen zu können.

Vor dem Festabend im Keltensaal hatte man zusammen mit den Ortswehren, Vertretern von örtlichen Vereinen, Politik und US-Armee einen Festgottesdienst mit Segnung der restaurierten Fahne sowie der Fahnenbänder gefeiert. Gestaltet wurde der Gottesdienst vom Happy-Day-Chor.