Kolumne
Ein 18. Geburtstag in Strumpfhosen

In der Corona-Pandemie volljährig werden? Unsere Autorin Maja Schoplocher erzählt, wie ihr großer Tag abgelaufen ist.

25.01.2021 | Stand 16.09.2023, 4:33 Uhr
Maja Schoplocher
Unsere Autorin Maja Schoplocher erklärt, wie sich ein 18. Geburtstag in der Corona-Pandemie anfühlt. −Foto: www.diy-academy.eu/picture alliance/dpa

Hallöchen! Eigentlich sagt eine Tatsache alles über meinen 18. Geburtstag aus: Ich bin den ganzen Tag in Strumpfhosen herumgelaufen. Wahrscheinlich, weil ich beschlossen habe, dass man dafür nie zu alt sein kann. Auch, wenn man auf dem Papier erwachsen geworden ist.

Auf jeden Fall hatte ich einen wunderbaren Abend. Es gab Raclette mit meiner gesamten Family und dann haben wir ein paar Brettspiele gespielt. Ein bisschen „Old School“, aber schön. Glücklicherweise hatte ich am nächsten Morgen nur die ersten zwei Stunden Unterricht. Somit hatte ich den Rest des Tages Zeit, meinen Tag zu genießen. Zumal mir eine andere Tatsache in die Karten spielte: Wenn man keine riesige Party schmeißen darf, muss man auch nicht viel aufräumen am Tag danach. Ein kleiner, aber feiner Vorteil.

Die Freuden einer Schlittenfahrt

So war mein 18. Geburtstag zwar kein durch und durch perfekter Tag, weil es im Leben eben selten perfekt läuft. Trotzdem hatte ich am Ende des Tages ein Lächeln im Gesicht. Einfach, weil auch die kleinen Dinge manchmal reichen, um mich so unheimlich glücklich zu machen. Diese Woche habe ich noch einmal kennengelernt, wie schön es ist, ab und zu einfach ein wenig verrückt zu sein und seinen Kopf auszuschalten. Ich war mit meinem Lebensbuddie Schlitten fahren. Dabei sind wir zu zweit in dem Schlitten ihres Dads im Wald hinuntergerauscht (danke an dieser Stelle für die Leihgabe!), während wir gleichzeitig ein wenig laut gequietscht haben. Mal vor Freude und mal vor Angst, gegen einen Baum zu fahren. Denn im Wald gibt es davon reichlich. Auch die ein oder andere Kurve stellte uns vor Herausforderungen. Der Schlitten war nämlich nicht für eine Erwachsene und eine fast Erwachsene konzipiert. Eher für ein sechsjähriges Kind. Dementsprechend war das mit dem Lenken so eine Sache… Dafür hätte man im Physikunterricht wohl ein bisschen mehr aufpassen müssen: Denn streckt man bei einer Rechtskurve jetzt den linken oder rechten Fuß aus…?

Ein warmer Tee bringt das Glück

Außerdem haben wir anfangs nicht damit gerechnet, dass es in so einem Wald erstaunlich viele Steine gibt, die man unter dem Schnee aber nicht sieht. Man spürt sie erst, wenn man drüberfährt. Aber keine Sorge, dem fast schon antikem Schlitten ist nichts passiert.

Wie Ihr glücklicherweise seht, haben wir beide es auch gut überstanden. Und dieser Tag hat mir mal wieder gezeigt, wie wichtig es manchmal ist, einfach sein inneres Kind herauszulassen. Das Handy einfach zu Hause zu lassen und so lange die Waldwege hinunterzufahren, bis man irgendwann erschöpft im Schnee liegt und sich auf einen warmen Tee freut. Nachahmen ausdrücklich empfohlen!

Elefantastische Grüße, Eure Maja

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