Veranstaltung
Ein Abend zu Ehren des Brauchtums: „Blech und Frech“ steigt im Amberger ACC

28.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:03 Uhr
Der Tausendsassa Florian Gröninger aus Ensdorf wird die Veranstaltung moderieren. −Foto: Heinke Scheel

Unter dem Motto „Blech und Frech“ laden Kreisheimatpflegerin Martha Pruy und das Kulturreferat der Stadt Amberg in Zusammenarbeit mit den Oberpfälzer Volksmusikfreunden e. V. zur traditionellen Brauchtumsveranstaltung am Ostermontag, 10. April, um 17 Uhr ins Amberger Congress Centrum ein.

Dieses Jahr darf auch nicht nur gespeist und getrunken, sondern endlich auch wieder getanzt werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Kulturreferats der Stadt Amberg.

Gefeiert wird in diesem Jahr auch eine ganz besondere Auszeichnung, die der Tradition der Kirwan im Landkreis zuteil wurde: Die Aufnahme in die Liste des „immateriellen Kulturerbes“ der Unesco. Vorgestellt wird die Kirwa-Tradition durch Birgit Sonntag (Schulkirwa am Kirwamontag in Ammersricht) und Patrick Lehmeier von der Kirwagesellschaft Ammersricht sowie Dieter Kohl (Kreisheimatpfleger für die Kirwan) durch einige Kirwatänze.

Es gibt zünftige Blasmusik zu hören

Mit dabei ist in diesem Jahr auch die Sulzbacher Blasmusik. Die zehn Musikanten spielen zu jedem Anlass durch das Dorfjahr die richtige Musik, vor allem aber Kirwamusik und Volkstanzbegleitung. Die „akademischen Zwiefachen“ zählen zum besonderen Schmankerl des weit gefassten Repertoires, das auch Standardliteratur der Blasmusik, im Schwerpunkt jedoch Musikgut enthält, das in der Region um Sulzbach entstanden und gewachsen ist. Die Arrangements der traditionell schriftfrei überlieferten Stücke haben die Musikanten selbst erstellt und dabei etwa 60Schottische, Landler, Dreher und Zwiefache für Blaskappelle gesetzt. Die Sulzbacher Blasmusik spielt für den Heimat- und Trachtenverein „Stamm“ Sulzbach-Rosenberg. Wer also heimatliche Volksmusik ohne „Hirzinger Touch und Verjazzungs-Ansätze“ genießen möchte, sollte sich die Sulzbacher Blasmusik nicht entgehen lassen.

Ebenfalls dabei sind die Zupfer-Moidln mit ihrem musikalischen Begleiter Gerhard Reber. Die Zupfer-Moidln Waltraud und Renate können auf jahrzehntelange Bühnenerfahrung zurückblicken. Bereits im Kindesalter hatten sie die ersten Auftritte beim Kindersingen in Hirschau, das vom Bayerischen Rundfunk aufgezeichnet wurde. Die Zupfer-Moidln sind geboren, aufgewachsen, verheiratet und wohnhaft in Neustadt a. d. Waldnaab und Töchter vom legendären Volksmusikanten und Humoristen Sepp Zupfer.

Sie sind mit ihren Eltern aufgetreten und singen seither bodenständige, vor allem lustige Lieder aus der Oberpfalz und dem Bayerischen Wald. Dazu ergänzen sie diese zur Freude des Publikums mit hintersinnigen Witzen. Begleitet werden sie seit 2015 von Gerhard Reber aus Hardtheim bei Floß auf der Diatonischen. Für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Bayerischen Volksmusik erhielten sie 1995 den Kulturpreis der Hanns-Seidel-Stiftung und 1998 den Kulturpreis für Volksmusik des Bezirks Oberpfalz, 2012 waren sie die Gruppe des Monats beim Bayerischen Rundfunk und 2018 erhielten sie den Kulturpreis des Landkreises Neustadt a. d. Waldnaab.

Lustige Lieder von preisgekrönten Kombos

Blecherne Sait’n – unter diesem Namen tritt seit 1996 die ungewöhnlichste Instrumentenkombination in der Volksmusikszene mit Blech (Tuba) und Saiten (Zither und Gitarre) aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach regional und überregional auf Veranstaltungen auf. 2019 wurden sie mit dem Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz für ihr musikalisches Niveau und ihre Stimmen ausgezeichnet. Franz Gericke an der Tuba, seine Frau Ingrid an der Zither und Sepp Donhauser an der Gitarre sind mit der Oberpfalz verwurzelt und bieten traditionelle, bodenständige aber auch verjazzte Volksmusik ebenso wie Swing, Ragtime und Couplets.

Ihre Vielseitigkeit spiegelt sich in ihren „selbst gestrickten“ Texten wider. Hier nehmen sie in lustiger, frecher Weise das Oberpfälzer Leben aufs Korn. Bekannt sind sie aus Funk (BR Heimat) und Fernsehen (Brettl Spitzen Bayerisches Fernsehen, OTV und München TV). Sie können auf verschiedene Konzerttourneen im In- und Ausland zurückblicken, unter anderem in Schottland, Tschechien und Russland und traten auch in den USA auf.

Der Tausendsassa aus Ensdorf moderiert die Veranstaltung

Musikalisch moderiert wird die Veranstaltung von Florian Gröninger, einem Musikanten mit Herz und Seele. Den „bunten Hund“ aus Ensdorf im Vilstal in der Oberpfalz treibt es um. Ob auf der Bühne mit seinen Bands DeSchoWieda und Grögötz Weißbir, oder solo auch mal als Schnoderhüpflsänger und Moderator bei verschiedenen Veranstaltungen. Zahlreiche Medien wurden auf das Oberpfälzer Unikat bereits aufmerksam. So wirkte er als Tubaspieler bei den Brettl-Spitzen im Bayerischen Fernsehen mit, war Gast bei „Wir in Bayern“ und wurde in der Sendung „Zwischen Spessart und Karwendel“ porträtiert. Schon im Alter von acht Jahren hat er bei Festivitäten Schnoderhüpfln zum Besten gegeben, wie das Kulturamt weiter mitteilt. Neben der Musik geht er noch vielen anderen Tätigkeiten nach, wie Bier brauen oder einen alten Bauernhof renovieren und näht auch mal ein Dirndl.

Auch heuer darf sich das Publikum wieder auf eine Trachtenvorführung der erneuerten Oberpfälzer Frauentrachten freuen. Genäht wurden diese in Trachtennähkursen der Katholischen Erwachsenenbildung in Amberg, angeleitet von der Trachtenschneiderin Edeltraud Wild aus Gaisthal und organisiert von Birgit Sonntag aus Ammersricht. Zu sehen ist auch innovative Trachtenmode, genäht von Florian Gröninger höchstpersönlich und historische sowie erneuerte Tracht aus Vilseck, genäht von der Schneiderei Kohl aus Sulzbach-Rosenberg, organisiert von Elisabeth Hammer. Präsentiert werden außerdem verschiedene Trachtenvarianten aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach und der Oberpfalz.