Gemeinderat
Ein Bauernmarkt für Seubersdorf?

Der Bürgermeister bringt seine Idee in den Gemeinderat ein. Der verliert ein Mitglied: Richard Dexl legt sein Mandat nieder.

18.02.2022 | Stand 15.09.2023, 7:04 Uhr
Vera Gabler
Zuletzt hat der Gemeinderat die Aufträge für Geländer im Kirchenumfeld Batzhausen vergeben. Damit ist die Freifläche fast fertig. −Foto: Vera Gabler

Bürgermeister Eduard Meier möchte in Seubersdorf einen Wochen- oder Bauernmarkt auf dem neuen Rathausplatz anbieten. Allerdings stieß diese Idee bei der jüngsten Sitzung auf wenig Gegenliebe bei den Gemeinderatsmitgliedern. Vielleicht waren sie zu dem Zeitpunkt nach fast dreieinhalb Stunden auch schon etwas erschöpft. Lediglich zweiter Bürgermeister Thomas Meier meinte, man könne die Vereine mit Aktionen einbinden. Wenn deren Mitglieder kämen, gäbe es zusätzliches Publikum auf dem Markt.

App für Bürger vorgestellt

Seubersdorf richtet ein Rats-Informations-System für Gemeindemitglieder und Bürger an, so dass diese sich rund um die Uhr informieren können. Das Konzept stellte Martin Goletz von der Firma komuna, einer EDV-Beratung für Kommunalverwaltungen, vor. „E-Mails sind kein sicheres Kommunikationsmedium“, sagte er. Mit dem Ziel „weg vom Papier“ können die Kommunalpolitiker künftig alle wichtigen Unterlagen aus vorherigen Sitzungen verschlüsselt über ihr Endgerät abrufen.

Dank einer 80-prozentigen Förderung nutzten immer mehr Kommunen und Gemeinderatsgremien dieses Angebot, auch für Archivierung, Zusammenstellung und Verteilung der Sitzungsunterlagen, erklärte Goletz. Für die Gemeinde bleibt ein Eigenanteil in Höhe von 7036 Euro sowie monatliche Kosten von 282,57 Euro für die Pflege. Einstimmig entschied sich das Plenum für die Anschaffung. Wenn die Förderzusage vorliegt und komuna sowie die Verwaltung die Vorbereitungen abgeschlossen haben, könnte die Plattform noch vor der Sommerpause an den Start gehen.

Als weiteres Produkt von komuna stellte Goletz eine BürgerApp vor, die von der Verwaltung gepflegt und beworben werden müsste. Goletz wies darauf hin, dass viele Informationen von der aktuellen Homepage übernommen werden könnten, diese aber nicht ersetzt werden sollte. Die App ermöglicht den Bürgern beispielsweise online Behördengänge. Die Gemeinderäte nahmen die Informationen zur Kenntnis, stimmten darüber aber noch nicht ab.

Ein weiteres umfassendes Referat gab es zum Thema Kernwegenetzkonzept von Steffen Schneider vom Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz. Ziel des Konzeptes ist, die Zufahrtswege zu Wald und Feldern zu optimieren und bei Bedarf auszubauen, damit sie die modernen technischen und strukturellen Anforderungen erfüllen.

Heute würden die Gemeindeverbindungsstraßen wie auch die Flurbereinigungsstraßen ganzjährig und vor allem von deutlich größeren und schwereren Landwirtschaftlichen Maschinen und Fahrzeugen genutzt. Schlaglöcher, Risse – unter anderem durch eine fehlende Entwässerung– ließen Gefahrenstellen entstehen, sagte Schneider. Im Rahmen der ARGE, der neben Seubersdorf neun weitere Gemeinden angehören, sei eine informelle Planung ohne Rechte erstellt worden.

Ein Weg wird ausgebaut

Speziell im Gemeindebereich Seubersdorf sind folgende Verbindungsstraßen betroffen: Krappenhofen-Kerschhofen, Daßwang-Rasch-NM02, Seubersdorf-Krappenhofen-Willmannsdorf-Daßwang sowie Schnufenhofen-Wissing. Aus finanziellen gründen könne derzeit jedoch jede Kommune nur eine Verbindungsstraße angehen. Die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) hat deshalb einen Abschnitt von 855 Metern zwischen Krappenhofen und Kerschhofen als erstes Vorhaben definiert. Bei einer Förderung von 85 Prozent bleibt der Gemeinde Seubersdorf eine Eigenbeteiligung von rund 83 000 Euro.

Schule: Feuerwehr:
Einstimmig befürwortet wurde die Anschaffung von digitalen Tafeln in der Grund- und Mittelschule sowie Laptops zur Anbindung.Die Stützpunktfeuerwehr Seubersdorf erhält ein Ersatzfahrzeug für das 30 Jahre alte Mehrzweckfahrzeug. Der Gemeinderat stimmte einem Mannschaftswagen im Wert von 102000 Euro abzüglich 13800 Euro Förderung zu.

In der folgenden Diskussion wurde unter anderem angemerkt, dass die Straße von Daßwang in Richtung Rasch dringlicher sei. Bürgermeister Eduard Meier ergänzte, dass das größte Problem der Grundstückskauf sei, um eine Straße zu verbreitern. Bei dem Weg nach Kerschhofen sehe er keine großen Probleme.

Diskussionsbedarf hatten die Räte auch, als es um die neue Satzung ging, die das Anbringen von Anschlägen und Plakaten im Gemeindebereich regelt. Um Wildwuchs zu unterbinden und für ein geregeltes Anschlagen von Plakatierungen zu sorgen, ist laut Geschäftsführer Thomas Fuchsgruber eine Satzung notwendig. Mit einer Gegenstimme unterzeichneten die Räte die Satzung und damit die Möglichkeit für die Gemeinde, Gebühren für die Plakatierung zu berechnen.