Klinik Schwandorf
Ein eigener OP-Tisch für Hüftgelenke

Klinik Lindenlohe zieht Erfolgsbilanz nach 500 Eingriffen. Minimalinvasive Eingriffe „von vorne“ sind besonders schonend.

02.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:42 Uhr
Professor Dr. Heiko Graichen, Dr. Wolfgang Scior und Stephanie Ritt, Leiterin des OP-Pflegeteams (von rechts), präsentieren den speziellen Operationstisch. −Foto: Bernhard Krebs

Nach den ersten 500 Eingriffen ist das Resümee von Professor Dr. Heiko Graichen positiv: Der Ärztliche Direktor der Asklepios Orthopädischen Klinik Lindenlohe und sein Leitender Oberarzt Dr. Wolfgang Scior nutzen seit einem Jahr für das minimalinvasive Einsetzen von Hüftgelenken einen sogenannten RotexTable. Er ermöglicht den muskelschonenden Eingriff „von vorne“, kurz DAA (Direct Anterior Approach).

Der OP-Tisch ist ein eigens konstruierter, weltweit erster elektrisch bedienbarer Lagerungstisch für hüft-endoprothetische und -arthroskopische Eingriffe, heißt es in einer Mitteilung der Klinik. Beim DAA-Tisch kann der Operateur alle wesentlichen Beinpositionen des Patienten selbst einstellen und erhält dabei Feedback über Gewebespannungen. „Ohne Hilfe von Kollegen, die zuvor den Patienten mit herumheben mussten, können wir das Bein bewegen und dosiert positionieren, so dass der Eingriff exakt vorgenommen und die Prothese optimal eingebracht wird“, sagt Professor Dr. Graichen.

Klinik: Direkter vorderer Zugang schont eine wichtige Muskelpartie

Professor Dr. Graichen und Dr. Scior sind international renommierte Experten im komplexen Bereich der Hüft-Endoprothetik. Sie setzen, wann immer es möglich und sinnvoll ist, auf minimalinvasive Eingriffe. Gerade der direkte vordere Zugang (DAA) schone besonders die für das Gehen mit der Hüftprothese wichtige Muskulatur an der seitlichen Hüfte. Bei der Operation schiebt nämlich der Arzt die Muskulatur über dem Hüftgelenk zur Seite, ohne sie zu durchtrennen oder abzulösen. Der Zugang zum Gelenk verläuft zwischen den Muskeln. Die Nutzung dieser natürlichen „Lücken“ lasse neben den Muskeln auch die umliegenden Weichteile und Nerven unbeschädigt.

Die Folge ist eine raschere Steh- und Gehfähigkeit nach der Operation. So beginnt die Mobilisation nun häufig bereits am OP-Tag – und am ersten Tag nach der OP kann sich der Patient wieder hinsetzen.