Geschichte
Ein kurzer Karten-Gruß zu Pfingsten

Früher gehörte sie zum Alltag und zu jedem Festtag, heute ist sie eine echte Besonderheit – die Postkarte.

20.05.2018 | Stand 16.09.2023, 6:13 Uhr

Kriegspfingsten 1916 Repros: Moro

Elfen, Flieder, Hufeisen, Maikäfer, Pilze oder Zwerge: Der Motive gab es einst viele auf Pfingstpostkarten. Dazu mehr oder weniger poetische Sprüche wie „Es strahle zum Pfingstfest der Sonnenschein in frohe, glückliche Herzen hinein“, „Schimmernd wie das Äthers Bläue, wenn ihn kein Gewölk umflicht, ist es ein Symbol der Treue, das zum Herzen tröstend spricht“ oder „Wieder kam das Fest der Maien, liebend, Schatz, gedenk ich dein, so wie draußen auf den Fluren, ist mein Herz voll Sonnenschein“.

So lange ist es gar nicht her, da hat der Postbote, der noch zu Fuß von Haus zu Haus ging, zu Festtagen, aber auch zu Namenstagen Karten und Briefe, natürlich handgeschrieben, gebracht. Gerade in Kriegszeiten war er ein gerngesehener Gast bei Familien, bei denen der Vater oder der Sohn an der Front waren.

Steckt im Briefkasten tatsächlich einmal wieder ein handgeschriebener Brief oder eine Postkarte, freut sich der Empfänger heute noch mehr als früher darüber. Weil es schon beinahe „old school“ ist und etwas Romantisches hat. Die Postkarte ist etwas Besonderes. Man muss sie auswählen, kaufen, schreiben, einwerfen... Das, was man schreibt, ist oft gar nicht so wichtig – die Geste zählt... (rjm)