Cham
Einblicke in die Führung von Jugendspielern

Obwohl der Fußball derzeit pandemiebedingt pausiert, nutzte das BFV-Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des ASV Cham die fußball-lose Zeit, um seine Jugendtrainer fortzubilden.

28.02.2021 | Stand 16.09.2023, 4:01 Uhr
Chams NLZ-Leiter Gerhard Peintinger (re.) bedankte sich bei DFB-Stützpunktkoordinator Johannes Ederer. −Foto: Josef Guggenberger/Josef Guggenberger

Dazu veranstaltete NLZ-Leiter Gerhard Peintinger eine interne Trainerfortbildung zum Thema „Leadership, Teamentwicklung und Führung im Fußball“, zu dieser mit DFB-Stützpunktkoordinator Johannes Ederer ein renommierter Experte gewonnen werden konnte.

Über 30 Trainer des ASV Cham sowie des Kooperationspartners im Kleinfeldbereich FC Chammünster nahmen an der Online-Trainerversammlung teil. Zunächst berichtete Gerhard Peintinger von den aktuellen Geschehnissen rund um den Verein und Verband. Obwohl der Ball derzeit deutschlandweit nicht rollt, sind die Trainer mit verschiedensten Aktionen in ihren Mannschaften aktiv, angefangen vom regelmäßigem Cybertraining über Spendenläufe bis hin zu teaminternen Challenges. Zudem bietet das Nachwuchsleistungszentrum die Schulungsreihe „BFV-Kindertrainer“ als Hybrid-Fortbildung an, bestehend aus vier Onlineterminen sowie einem Praxistag am 22. Mai 2021 in Cham. Die 20 verfügbaren Plätze waren innerhalb kürzester Zeit vergriffen.

Anschließend folgte im Interview-Modus die eigentliche Fortbildung. Gerhard Peintinger überlegte sich im Vorfeld Fragen zum Thema „Leadership, Teamentwicklung und Führung im Fußball“, die er dem ostbayerischen DFB-Stützpunktkoordinator Johannes Ederer stellte. Der A-Lizenzinhaber war bis 2016 Trainer und NLZ-Leiter des ASV Cham, ehe er dem Ruf des Deutschen Fußball-Bunds folgte. In dem Dialog wurde Leadership als „Führung“ definiert. Besonders im Jugendfußball machen vier Kriterien einen guten Trainer aus: Fachkompetenz, Glaubwürdigkeit, Verbundenheit und Verlässlichkeit. In der Kommunikation bei Halbjahresgesprächen, bei der Integration des jüngeren Jahrgangs oder bei Perspektivspielern gab Ederer seine Erfahrungen an die Trainer weiter. Die Gesprächsführung sei von der Altersklasse her abhängig. Deshalb sei der Austausch vor allem bei den jüngeren Jahrgängen mit kindgerechter Sprache wichtig. In der Teamentwicklung sprach sich der 31-Jährige für möglichst viel Autonomie im Handeln der Spielerinnen und Spieler aus. Durch zu starre Vorgaben gehen die Selbstständigkeit und die Kreativität verloren und es können sich „Typen“ schwieriger entwickeln. Unterstützt werde dies durch den Blick weg vom Ergebnis, hin zur Leistungsentwicklung. „Wobei dies auch immer von der Altersklasse und vom Leistungsbereich her abhängig ist“, verdeutlicht Ederer. Zuletzt ging Ostbayern Stützpunktkoordinator auf Problemstellungen wie Grüppchenbildung und Eigenmotivation im Jugendfußball ein. Im Anschluss daran bedankte sich Chams NLZ-Leiter Gerhard Peintinger für die interessanten und praxisnahen Inhalte, die Johannes Ederer im Verlauf des Gesprächs den Trainern mit auf den Weg gab. (cav)