Menschen
Eine Chamerin als Playmate-Bunny

Sie ist jung, hübsch und weiß, wie der Hase läuft im Leben. So ist Annetta Negare ein „Häschen“ im Playboy geworden.

25.08.2015 | Stand 16.09.2023, 7:01 Uhr
Ernst Fischer
Mit diesem Foto wirbt Annetta Negare in ihrer Model-Kartei. Da steht fettgedruckt für Kunden: „Wichtig: Kein Akt! – am liebsten Fashion/Portrait/Beauty“. −Foto: Oliver Meyer

„Die Bett-Akrobatin“ – Die Schlagzeile hat für heißen Gesprächsstoff gesorgt hinter Chamer Kulissen. DerPlayboyhat’s geschrieben – die Zeitschrift für „alles, was Männern Spaß macht“. Und die „Bett-Akrobatin“ hat sich in ziemlich gewagten Posen gezeigt – nackt, wie Gott sie schuf. Das ist nicht nur Männern unter die Haut gegangen – auch ehemaligen Vereinskameradinnen vomASV Cham. Hier ist sie einmal großgeworden – als Sportgymnastin.

Die Bett-Akrobatin heißt Annetta Negare und war Playmate des Monats November 2014 im Playboy. Und seitdem füllt sie mit ihren Kurven nicht nur Männer-Magazine. Alle wollen Annetta zeigen – vomFocus(„Playmate Annetta Negare ist ein echter Hingucker“) bis zumSchwarzwälder Boten(„Die Schöne und das Bett im Ländle“).

Die Sportkarriere

Annetta ist als kleines Mädchen mit ihren Eltern aus Moldawien in den Bayerwald gekommen. Schon mit drei Jahren hatte sie mit Rhythmischer Sportgymnastik begonnen. Und hier beim ASV Cham war sie schon bald der Kinderstar. Da war mehr drin. Mit neun Jahren wurde Annetta nach Schmiden-Fellbach gerufen, ins Trainingszentrum der deutschen Nationalmannschaft für Rhythmische Sportgymnastik. Erst lebte sie dort im Internat. Später zog Mutter Swetlana nach Schmiden. Und alles sah nach einer großen Sportskarriere aus.Annetta Negarebei Olympia – davon träumten auch die Chamer Sportfreundinnen. Schließlich hat sie sich immer wieder auch mal hier sehen lassen und sogar Trainingsstunden für die ASV-Vereinskameradinnen gehalten. Aber irgendwann war sie dann weg…

Der geplatzte Traum von Olympia

Erstmal: Eine Hüftverletzung hat ihren Traum von Olympia platzen lassen. Mit 14 (2007 in Bremen) ist sie noch deutsche Jugendmeisterin im Mehrkampf geworden. Aber dann ging’s einfach nicht mehr mit dem Spitzen-Leistungssport.

Annetta hat „mit Ballett weitergemacht“. Und ein Dozent bei dem Kurs in Fellbach hat ihr dann geraten: „Ich soll doch etwas mit Jazz und Musical machen.“ So ist Annetta nach Hamburg gekommen. Die Mutter hat ihr erstmal einen Wochen-Kurs hier an derStage-Schoolgeschenkt. „Karrieregrundstein für viele heute namhafte Künstler“ – So wirbt die Stage School selbst. Die Schauspielerin Anna Loos zum Beispiel war mal da, Ralf Bauer („Let’s dance“) oder Adrian Linke von der Soko Köln…

Annetta: „Nach der Probewoche haben sie mich gleich gefragt, ob ich weitermachen will.“ Sie wollte. Drei Jahre hat die Ausbildung gedauert. 400 Euro Schulgeld im Monat; die Eltern in Cham haben mitgeholfen. Jetzt ist sie examinierte Musical-Darstellerin in den Fächern Musik, Tanz und Schauspiel. Erste Engagements? – Da ist die Sache mit dem Playboy dazwischengekommen, erzählt Annetta.

„Du kannst Häschen werden“

Danach hat Annetta „lange nichts mehr gehört“. Vielleicht ein halbes Jahr später hat sich ein Playboy-Redakteur wieder am Telefon bei ihr gemeldet. Und er hat ihr gesagt, den Umweg als Cyber Girl, den kann sie sich schenken. Wörtlich: „Du kannst gleich Häschen im Blatt werden!“

„Wichtig: kein Akt!“ – So steht es auch fettgedruckt auf derInternet-Seite der Model-Kartei von Annetta. Über Mangel an Arbeit als Foto-Model kann sie sich auch nicht beklagen, seit sie im Playboy war. Jetzt an diesem Morgen zum Beispiel, da fährt sie in die Stadt zu einem Shooting für einen Start-Up-Designer: „Die machen Dirndl – ganz witzig.“