Eisbären Regensburg
Eisbären kassieren eine böse Schlappe

Nach der Heimniederlage gegen Leipzig steht das Team mit dem Rücken zur Wand. Jetzt kann am Freitag die Saison zu Ende sein.

22.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:24 Uhr
Ob die Eisbären (hier Erik Keresztury in Rot) die Playoff-Hürde Leipzig noch überspringen können, ist fraglich. −Foto: Andreas Nickl/Andreas Nickl

Spiel drei einer Playoffserie im Best-of-five-Modus ist immer weichenstellend: Matchball oder drohendes Aus für die Eisbären des EV Regensburg – das war die Frage. Die Antwort: Nach einer bösen 1:5 (0:2, 1:3, 0:0)-Schlappe gegen die Icefighters Leipzig vor 1390 Zuschauern – dem dritten Auswärtssieg der Serie – in der Donau-Arena steht das Team von Trainer Max Kaltenhauser im Playoff-Achtelfinale der Eishockey-Oberliga massiv unter Druck und muss jetzt zwei Spiele hintereinander gewinnen, um noch eine Runde weiterzukommen. Bei einer Niederlage am Freitag (20 Uhr) in Leipzig wäre die Saison schon früh beendet.

In der Eisbären Aufstellung gab es eine Überraschung. Kapitän Peter Flache, der sich heuer bereits zwei schwere Verletzungen eingehandelt und insgesamt erst acht Saisoneinsätze verzeichnet hatte, stand in der vierten Reihe, absolvierte sein erstes Spiel seit dem 13. Februar und wurde mit warmem Beifall empfangen. „Wir haben am Sonntag besser gespielt als am Freitag. Die Ironie ist, dass wir am Freitag gewonnen haben, am Sonntag aber nicht“, befand der Leipziger Coach und Ex-Regensburger Sven Gerike im Rückblick auf die zwei Spiele via Videowürfel in der Arena vor der Partie.

„Jetzt ist aus der Best-of-five-Serie eben ein best of three geworden“, sagte er und setzte auf diverse Rückkehrer ins Team, „um mit vier Reihen Gas geben zu können“. Max Kaltenhauser sah sein Team „hochkonzentriert und bereit für heute Abend.“

Fehlstart im ersten Drittel

Das erste Drittel aber entwickelte sich anders: Die Eisbären spielten äußerst fehlerhaft und die Gäste nutzten das rigoros aus. Schon nach 155 Sekunden behielt Robin Slanina nach einer übersichtlichen Szene die Übersicht und schubste den Puck über die Linie. Beim 2:0 der Sachsen nach 10:03 Minuten war Oliver Noack nach einem Eisbären-Zuspielfehler frei vor Torwart Patrick Berger und traf.

Dazwischen hatte Michael Burns einen dieser Patzer noch ungenutzt gelassen (8.). Die Regensburger bekamen ihrerseits offensiv kaum einen Fuß auf den Boden. Eine frühe Chance für Andrew Schembri (5.) – das war‘s aber auch schon im Wesentlichen.

Die Regensburger brauchten dringend ein Erfolgserlebnis und hatten zum Start des zweiten Durchgangs zwei Minuten lang die Überzahlchance, um sich vielleicht sogar schnell wieder ins Spiel zu bringen. Das Gegenteil war der Fall: Nach einem Konter vollendete Michael Burns (24:20) zum 0:3, dann war Verteidiger Connor Hannon völlig frei und setzte auch noch das 4:0 drauf (27:36).

Eine Aufholjagd schien ausgeschlossen. Ein Unterzahltreffer von Andrew Schembri, schön herausgearbeitet von Tomas Schwamberger, und entsprechend bejubelt, machte 128 Sekunden wieder ein kleines bisschen Hoffnung. Immerhin schafften es die Eisbären jetzt endlich, wenigstens ein wenig Druck aufzubauen – allerdings ohne Ergebnis. Stattdessen lief Michal Schön nach einem Fehlpass von Lukas Heger an der gegnerischen blauen Linie alleine auf Patrick Berger, behielt die Nerven. Jetzt brauchte es ein Wunder größerer Natur – und die Zuschauer verabschiedeten die Eisbären-Mannschaft sogar mit einzelnen Pfiffen in die Drittelpause.

Zwei tauschen die Reihen

Max Kaltenhauser versuchte es mit Impulsen von außen: Schwamberger und Tomas Plihal tauschten die Reihen. Trotzdem blieb der erste Block gegen kompakte, stabile und konstante Leipziger wirkungslos und auch zwei frühe Powerplay-Gelegenheiten verstrich wieder ungenutzt (43./49.). Dazu fehlte Constantin Ontl, den Peter Flache in dieser Reihe ersetzt.

Jetzt lief die Uhr zugunsten der Gäste, die das Ergebnis verwalteten und trotzdem immer noch ihre Chancen hatten, zum Beispiel durch Ian Farrell in der 51. Minute in Unterzahl. Tore aber gab es nicht mehr.

Regensburg – Leipzig 1:5 (0:2, 1:3, 0:0)

Eisbären Regensburg: Berger – Gulda, Heider;Weber, Tippmann; Schiller, Schütz; Bühler – Plihal, Gajovsky, Divis; Ontl, Keresztury, Heger; Schwamberger, Schmid, Schembri; Schmidt, Kroschinski, Flache, StöhrIcefighters Leipzig: Glatzel – Hannon, Miethke; Klaus, Geiseler; Virch, Demetz; Schön – Burns, Riekkinen, Wolter; Farrell, Stopinski, Spöttel; Hon, Noack, Slanina; Miguez, Eichelkraut

Tore: 0:1 (2:35) Slanina (Demetz-Virch), 0:2 (10:03) Noack (Slanina-Virch), 0:3 (24:20) Burns (Riekinnen-Demetz), 0:4 (27:36) Hannon (Riekkinen bei 5-4), 1:4 (29:44) Schembir (Schwamberger bei 4-5), 1:5 (39:14) Schön

Schiedsrichter: Andreas Flad/Daniel Harrer. – Zuschauer: 1390. – Strafminuten: Regensburg 10 – Leipzig 12